Der Wassewrbueffel

...über Thailand, über Deutschland oder über irgendwas
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hello_farang
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Der Wassewrbueffel

#1

Beitrag von hello_farang »

Der Wasserbueffel in den Feldern rund um Loei.

Ich fahre mit dem Moped einer Freundin zum grossen See, alleine. Die Strecke habe ich bereits mehrfach absolviert, mit und ohne Begleitung. Diesmal eben ohne.

Jedesmal ist mir ein Wasserbueffel aufgefallen, der in einem Feld am Rand der Strasse dumm rumstand. Diesesmal halte ich an, mache den Motor aus und haenge den Helm auf den linken Spiegel.

Der Besitzer von dem Viech freut sich, einen Farang kennenzulernen. Er verkauft nichts am Strassenrand so wie einige seiner Nachbarn. Warum also sollte eine Langnase bei ihm absteigen?

Ich will ein Foto machen von dem Bueffell im Feld. Aber ausgerechnet dann, als ich die Kamera einschalte, verabschieden sich die Akkus. Also kein Bild.

Was mich aber nicht davon abhaelt, auf den Bueffel zuzugehen. Der Besitzer warnt mich noch, das Tier sei gefaehrlich. Er kommt sicherheitshalber mit aufs Feld.

Man, mit jedem Meter wird das Biest groesser...?!! Diese spitzen Hoerner, wieviel Liter Met wuerden da wohl reinpassen? Na hoffentlich hat er schon drei Loewen gefressen und ist jetzt satt.

Ich bin der Neue, also betrachtet er mich erstmal. Riecht, seine Nuestern ziehen meine Luft ab. Der Thai neben mir hat einen Bambusstock in der Hand, um gegebenfalls auf den Bueffel einzuschlagen.

Ich habe diesen Bueffel schon so oft gesehen im Vorbeifahren. Diesmal will ich ihn anfassen und streicheln. Der Besitzer meint zu mir, das der Bueffel keine Menschen mag, und ich soll vorsichtig sein.

Ich grinse, denn er mag zwar keine Thais moegen, aber Farangs und deren Duft kennt er noch nicht.

Und es kommt genau so, wie ich es mir gedacht habe:
Wir gehen hin, das Monster wird immer groesser mit jedem Schritt vorwaerts. Diese gigantische Nase mit dem Eisenring beschnuppert mich, stoesst aber auch uebel riechene Abluft aus. Er ist friedlich.

Wie bei jedem Tier schaue ich, an welchen Stellen es sich nicht selber kratzen kann. Bei dem Bueffel ist es der Nacken und Ruecken. Also bekommt er genau dort eine Massage von mir, er zuckt dabei mit der Haut als wolle er Fliegen verscheuchen. Ich fissele seine Haare gegen den Strich durch, streichele sie danach wieder glatt. Das Monster gibt zweimal Laut, haelt still und freut sich. Die erste Massage seines Lebens.

Der Thai steht daneben und staunt nur...

Chock dii, hello_farang

p.s.: Die zwei Haushunde habe ich vorher abgefruehstueckt. Mit einer Massage. :-)
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sunnyboy
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Re: Der Wassewrbueffel

#2

Beitrag von sunnyboy »

Der Besitzer von dem Viech freut sich, einen Farang kennenzulernen.
das ist der Unterschied zwischen Loi und Nahkon Sawan. In Nahkon Sawan kannst du dreimal vom Moped absteigen und keiner wird ein Wort mit dir wechseln , geschweige dass du dich irgendwelchen Tieren nähern darfst.
Habe bis dato, nie jemanden außer der Familie selbstständig kennengelernt und meine Einer ist auch oft allein unterwegs. Ein anderes Forenmitglied schrieb mal ähnliches über Nahkon Sawan, wollte das damals nicht glauben - mittlerweile kann ich es nur bestätigen, als Farang ist man dort Luft für die Leute, obwohl sich in die Gegend kaum Farangs verirren.

Gruß Sunnyboy
(jo, Thailand, dass Land der zwei Welten)
Zuletzt geändert von sunnyboy am 11.12.2011 02:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Wassewrbueffel

#3

Beitrag von hello_farang »

[quotel]" In Nahkon Sawan kannst du dreimal vom Moped absteigen und keiner wird ein Wort mit dir wechseln , geschweige dass du dich irgendwelchen Tieren nähern darfst. [/quote]

Echt?! :gruebel: Wow, dann steht Bueffel streicheln in Nakhon Sawan ab jetzt auf meiner To do-Liiste.

In Loei kann ich nicht rumlaufen, ohne das ich angesprochen werde oder man mich anhupt und gruesst vom Moped oder Auto aus. Der lange schlanke Farang faellt auf, kein Problem Leute kennenzulernen.

Man kennt es. Wenn man ein Foto machen will von einer Person, oder mit der Person, dann fragt man hoeflich. Na Halleluja, war was los, als ich mit den Zwillingen zu ihrer Uni gefahren bin?! Ihre Kommilitoninnen und drei Lehrer wollten sich sofort mit mir fotografieren lassen. :-) Tags drauf sind Schatzi und ich plus drei ihrer suessen Mitschuelerinnen zum See gefahren, abchillen auf einem Hausboot.

Habe mir auf dem Nachtmarkt in Loei auch schonmal einen neugierigen Stoepsel geschnappt, und ihn auf meine Schultern gesetzt. Damit er mal sehen kann, wie ich seine Heimat sehe. Man hat der sich gefreut, aus ueber zwei Metern den Ueberblick zu haben. Keine Ahnung, was er gesagt hat, aber ploetzlich lachten alle Thais um uns herum. Diese Leute trifft man dann die Woche ueber in der Stadt, oder am naechsten Montag Abend wieder auf dem Nachtmarkt. Man kennt sich, man gruesst sich. Daraus sind einige Freundschaften entstanden.

Geburtstagsparty von einem Maedel aus der Karaokebar, mit dem Vize-Polizeichef eine Pulle Whiskey leeren, mit seinem besten Kumpel ne Bong rauchen auf dem Bauernhof, alles easy in Loei... :cool:

Chock dii, hello_farang

p.s.: Habe aber auch schon andere, abweisendere Orte in Siam kennengelernt. Nakhon Pathom z.B., da ist die Stimmung ganz anders.
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sunnyboy
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Re: Der Wassewrbueffel

#4

Beitrag von sunnyboy »

Echt?! Wow, dann steht Bueffel streicheln in Nakhon Sawan ab jetzt auf meiner To do-Liiste.
wird schwierig werden :gruebel: , habe da noch keinen gesehen :-)

Denke das mit der Freundlichkeit, scheint so eine Art Wohlstandsgeschichte zu sein. War dieses Jahr im Raum Petchabun (in der absoluten Walachhei)unterwegs, da waren die Leute auch wesentlich freundlicher aufgestellt.

Gruß Sunnyboy
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Re: Der Wassewrbueffel

#5

Beitrag von hello_farang »

Ich laechele immer, kurz bevor ich zuschlage

Raketenfest in Yasothon 2003

Der Spinner quatscht mich voll auf thai, ich verstehe ihn nicht, will ihn auch gar nicht verstehen. Mir ist schon klar, das er mich meint.... Nur einzelne Worte kommen mir bekannt vor, ich bleibe ganz gelassen. Immerhin hat er vier Kumpels im Schlepptau, die ebenfalls schon gut angetrunken sind, und nicht unbedingt aussehen wie Kinder von Mahatma Ghandi.

Meine Freundin Tookta versucht noch, mich aus der Schusslinie zu ziehen. Aber darauf habe ich gar keinen Bock, schiebe sie nach schraeg rechts hinter mich zur Seite.

Der Spinner macht einen Fehler. Er poebelt Tookta an und beleidigt sie. Soviel thai verstehe ich schon... Er ist ca.185 cm gross, kraeftig, und gut im Futter. Und er aeussert sich abfaellig gegenueber Farangs.

Die erste knackige Rechte sieht er nicht kommen, wie auch?! Genau mittig zwischen die Augenbrauen. Er bleibt noch stehen obwohl er bereits BuBu macht.
Dann eine Doppelpackung links und rechts auf die Ohren mit den flachen Haenden, und er faellt um. Seinen Gleichgewichtssinn ausser Kraft setzen, so einfach ist es.

Jetzt stehen noch seine bedroehnten Kumpels da, ich frage sie mit Gesten und Mimik, ob noch jemand Lust hat auf Pruegel. Rechne dabei mit einer Reaktion wie Messer oder Knarre ziehen, aber Nein. Sie schnappen sich ihren bewusstlosen Anfuehrer, zerren ihn weg und verschwinden...

Tookta musste sich an den Tag noch uebergeben auf dem Parkplatz, weil sie ausnahmsweise mal etwas Alkohol getrunken hatte. Ein gelungener Tag, an dem ich einige neue Freunde und Feinde kennengelernt habe. :-)

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Re: Der Wassewrbueffel

#6

Beitrag von hello_farang »

Der Wasserbueffel ist ein Symbol fuer mich.

Sein Kopf mit den grossen Hoernern erinnert mich an einen Motorradlenker. Das Tier erinnert mich an Siam, an Kraft, an Zeit. An ein so ganz anderes Leben, und das in doppeltem Sinn.

Was waere gewesen, wenn ich im Oktober 2002 ein Ticket nach Malta gebucht haette? Die fahren da auch alle auf der falschen Strassenseite, sprechen eine mir unverstaendliche Sprache, und sind irre freundlich. Haette ich dort auch ins Licht gucken muessen, gucken duerfen?

Sinnlose Fragen, die ich mir seitdem jedoch immer wieder stelle. Und ich reflektieren dann gerne die Zeit davor. 1996 stirbt mein Hund mit 18 Jahren, 1997 stirbt meine Mutter mit 70 Jahren, 1998 stirbt mein Vater mit 75 Jahren, 2000 habe ich Roskilde auf dem Festival unglaubliches Glueck und entgehe der Panik mit 9 Toten.

Da faengt man an, ueber den Tod nachzudenken.
Und dann erwischt es einen selber. Aber man bekommt eine zweite Chance...

Als ich wieder zurueck in Berlin war fragte mich einer meiner Kumpels, ob die mir in Thailand eine Gehirnwaesche verpasst haetten?! Und in der Tat, es hat Jahre gedauert, bis ich mal wieder grinsen oder lachen konnte. So habe ich ja ganz normal funktioniert, arbeiten und kommunizieren mit den Kollegen, die Umschulung durchziehen, aber es war irgendwie so, als wuerde ich eine Rolle in einem Film spielen. Eine wichtige Aufgabe, absolut real, aber dennoch so weit weg und fast sinnlos.

Das Licht und dieser unglaublich schoene Moment des Erkennens der Energie und das alles Eins ist, das war die Gehirnwaesche.

Auf den reset button gedrueckt, und ich hatte Glueck. Alle Erinnerungen und motorischen Faehigkeiten waren noch da. Gut, man sieht immer noch die Spuren des Unfalls. Das gebrochene und schief zusammengewachsene Schluesselbein. Die tiefe Luecke in meinem linken Jochbein, da kann man den Daumen reinlegen, es hat drei Jahre gedauert bis alle Knochensplitter rausgewachsen waren, oder ich sie ausspucken konnte.

Alles peanuts gegen das, was bei solch einem Trip im Kopf abgeht. Es ist wie eine Metarmophose, die Zutaten bleiben gleich, werden aber neu zusammengestellt. Und dabei steigt man irgendwie eine Stufe hoeher im Bewusstsein. Raupe zu Schmetterling, das ist ein Fortschritt. Die Synapsen im Hirn werden neu geschaltet, das Ergebnis versuche ich seit 9 Jahren zu verstehen...

Alle diejenigen, welche mich nach dem 7. Dezember 2002 kennengelernt haben, kennen den hello_farang mit der Panne. Alle, die mich von vorher kennen sagen, ich sei sehr ruhig und nachdenklich geworden. Und fuer sie waren z.B. die Sak Yants eine vorhersehbare Entscheidung.

Der Typ letzten Donnerstag hatte einfach nur Pech, ich weiss noch wie es geht. Man schubbst mich einmal, aber nicht zweimal. Danach war ich ja auch wieder ganz friedlich...

Und noch ein paar Takte zu den Hasen:
Neulich wurde ich gefragt, wie ich immer an das junge Gemuese komme?
Keine Ahnung, ich mag sie einfach. Mit zwei oder drei 20-jaehrigen suessen Studentinnen geht man doch gerne essen, und/oder baden? Nee? Mir ist es egal, was die Leute sagen, denn es ist egal.


Ich rechne einfach mal: 44+9=53:2=26,5 Basta. :-)
...dann klappt das naemlich auch mit den Hasen. :cool:

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Re: Der Wassewrbueffel

#7

Beitrag von hello_farang »

Es ist nicht einfach, das einem fast alles scheissegal ist.

Stell mir eine suesse Maus vor die Fuesse, und ich werde sie knuddeln.
Schubs mich zweimal und spucke vor mir aus, und ich werde Dir eine Antwort geben, die Du verstehst.

Es ist fuer mich die gleiche Energie, austauschbare Ursachen, die keinen tieferen Sinn ergeben. Und es bringt mich auch nicht weiter, denn es sind nur blasse Erscheinungen vor dem grossen Moment.

Ich werde nochmal sterben, das ist schonmal sicher. Aber ich habe keine Angst davor, nein. Im Gegenteil, ich freue mich irgendwie sogar darauf. Hoffentlich erst in 50 Jahren... :-) Ey, das ist eine so unglaubliche Erfahrung, das man sie nicht in Worte fassen kann.

Lustig ist das alles nicht, eher sehr intensiv. Jeder weitere Tag ist ein Geschenk, welches ich gerne annehme. Aber alles ist so weit weg, ich weiss doch bereits was kommt. Und das wird um Laengen besser als alles, was man sich nur ausdenken kann...

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Re: Der Wassewrbueffel

#8

Beitrag von hello_farang »

KFC and more...

Bei einem meiner Aufenthalte in Loei entschied ich mich dafuer, mal den ansaessigen KFC zu besuchen. Mir stand der Sinn nach Chickenburgern mit Industriesosse. Mein Weg zu Too fuehrt mich daran vorbei. Von Too will ich mir ihr Moped ausleihen wie fast jeden Tag, denn sie braucht es nicht weil sie im Buero arbeiten muss.

Ich betrete also zum ersten Mal diese amerikanische Fast food Kette, einige Thais sitzen an Tischen und futtern. Mehrere Familien mit Kindern, aber alles ueberschaubar. Als ich ca 5 Meter an den Tresen ran bin, merken die drei jungen Damen, das ein Kunde kommt. Sie beenden ihren Schwatz mit einem „Ui Farang“ und nehmen schnell den Platz hinter ihren Kassen ein. Ich muss schon grinsen, sie laecheln etwas nervoes, aber niedlich.

Allesamt recht jung, nicht aelter als 20. Da gerade Ferien sind bestimmt Schuelerinnen oder Studentinnen, die sich etwas dazuverdienen. Irgendwie war ich schon zu oft in Siam als nicht zu ahnen, das es gleich lustig werden wird. Und natuerlich...

Bin der einzigste Kunde, kann mir also eines der Maedels aussuchen, entscheide mich fuer die links Stehende.

„Hello, sawat dii khrap“
„Sawat dii kha“
„Two Chickenburger please for take away“
Das erste Wort versteht sie, weil ich dabei zwei Finger hochhalte, mit dem Chickenburger hat sie Uebersetzungsprobleme (bei KFC!!!), und 'for take away' beantwortet sie mit einem ratlosen bezaubernen Laecheln.

Dann beraten sich die drei, was ich wohl meinen koennte?! Eine Karte wird hervorgekramt, auf der die Produkte auch auf englisch beschrieben sind. Aber die muss erstmal gesucht werden... :-) Unterdessen wird eine Kollegin hinzu gerufen, die angeblich englisch spricht.

Waerend wir auf sie warten, versucht mir meine Kassiererin noch etwas schmackfast zu machen, zeigt mehrfach auf ein Plakat auf thai ueber ihr. Drei Burger plus Pommes und grosse Coke fuer nur 49 Baht mehr als meine beiden Burger.

„No thanx, two Burger only“ Den Spass goenne ich mir, jetzt bleiben wir beim englisch. „And for take away“ nuschele ich wie ein Ami noch hinterher. Sie laechelt und versteht es nicht...

Dann kommt die Kollegin um die Ecke, die angeblich englisch spricht. Sie schaut mich kurz an, waerend die eine Kassenfee gerade ansetzt, ihr die Lage zu erklaeren. Mit 'kurz' meine ich den einen Augenblick, wenn man einen Raum betritt und sich zum ersten Mal umschaut. Dann muss sie breit laecheln, ich auch.
„Sawat dii kha phi Nicolai!“
„Sawat dii khrap Ay! Sabai dii mai khap?!“
Ay ist eine der besten Freundinne von Too, zu der ich ja gerade unterwegs bin. Wir waren gemeinsam mit Ay's heutigen Ehemann auch schon oben beim See auf einem Hausboot. Damals waren sie verlobt, heute haben sie eine suesse Tochter und sind verheiratet. Naja, und sie arbeitet hier als Vice-Managerin. Zeigt mir gleich Bilder von der Kleinen, und von der Hochzeit.

Die Burger werden frisch gemacht, dauert ein paar Minuten. Also staunen die drei hinter dem Tresen nicht schlecht, das ich ploetzlich thai spreche?! Augenzwinkernd gebe ich auch bescheid „Glap Baan, o.k. khrap?!!“ Na da ist was los?! Die Drei schattern ploetzlich gespielt-empoert los „Was? Der Farang spricht und versteht ja thai?! Und wir quaelen uns mit der englischen Uebersetzung rum??!“ (das ist jetzt mal uebersetzt, die haben es natuerlich auf thai/lao gesagt). Naja, zum Glueck duerfen sie nicht hinter ihrem Tresen vor kommen, denn das ist wieder mal eine „Tob salob Salai“-Situation?!! Einmal die Woche mindestens schaffe ich sowas, aber diesmal sind die gleich zu dritt?!! :-)

Ich spreche mit Ay sofort thai da ich weiss, wie „gut“ ihr englisch ist. Und vor ihren Angestelltinnen will ich das nicht unbedingt publik machen. Wir sitzen eine viertel Stunde beisammen und quatschen, Ay zeigt mir immer mehr Bilder und Filmchen auf ihrem Hitech-Handy. Nach fuenf Minuten kommt meine Kassierin doch hinter dem Tresen vor, denn sie bringt mir die zwei Burger in einer Papiertuete, natuerlich auf einem Tablett an den Tisch. Ihr Laecheln ist bittersuess, ich grinse sie an.
„Khun mai thaam arai...“, Du hast nicht gefragt...(ob ich auch thai spreche).
Da muss sie doch grinsen, Ay auch. Im Weggehen bekomme ich noch den zarten Stueber an die linke Schulter, mit dem ich gerechnet habe. Ich blicke ihr einen Meter lang hinterher, dann kann ich mir ein
„Arai na khrap? Khun talueng!“
nicht verkneifen.
Die drei vom Tresen feiern wieder ab, ist irgendwie wie ein Familienbetrieb hier, sehr harmonisch. Ay lacht sich auch einen, andere Kunden mischen sich ein mit Kommentaren, richtig gute Stimmung.

Die Burger werden langsam kalt, aber draussen ohne Aircon werden sie bestimmt wieder warm, 34°C im Schatten. Nach einer halben Stunde Auskuehlung verabschiede ich mich. Nicht ohne beim Rausgehen den drei Kassenhasen wie beim Abklatschen einzeln nochmal klarzumachen „Khun talueng, khun talueng, khun talueng! ... Chock dii tuk khon!“ :-)

Zwei Tage spaeter bin ich wieder da, ich sehe die drei schon von draussen wie sie lachen, sie haben mich bereits entdeckt. Beim Naeherkommen an den Tresen natuerlich echt begeisterndes „Sawat dii kha!“, aber es sind nur zwei von vorgestern.

Ihre dritte Kollegin ist diesmal eine andere. Die, die mir eben von drinnen schon zugewunken hat. Keine Freundin von Ay oder Too, aber On, eine Kommilitonin von Schatzi. Und mit den beiden und noch ein paar Leute aus der Uni war ich auch schonmal auf einem Hausboot. Ich erzaehle On -noch bevor ich irgendwas bestelle- das ich mich mit Schatzi fuer Sonntag wieder zum abchillen auf dem See verabredet habe. Ob sie denn nicht mitkommen will? Und ihre Kolleginnen -dabei deute ich in die Runde- auch?

Eifrig werden die Handys bemueht, denn Sonntag ist morgen. Als muss eine Kollegin gefunden werden, die kurzfristig einspringt. On schafft es, und eine der anderen beiden. Dann wird Ay gefragt, die gibt ihr o.k. Wieder viele Telefonate, alles muss in trockene Tuecher. Irgendwann steht die Ersatzcrew fest, nur „meine Bedienung“ von neulich hat kein Glueck. Ay kann leider auch nicht mit, aber 50% Trefferquote ist ja fuer einen spontanen Ueberfall des KFC ganz gut.

Und zum Abschied haut Ay dann doch noch was auf englisch raus in meine Richtung: „Only eating, drinking, and swimming!“ und grinst mich dabei an. Und macht eine Kopfbewegung Richtung On und der Kollegin. Waerend Ay es ihnen auf lao erklaert und die beiden anfangen zu grinsen, halte ich Ay meine Haende hin, sie soll mir Handschellen anlegen bitte.
„Mai mai mai“, sie legt mir die Haende auf dem Ruecken zusammen „O.k. kha!“
Ich nur „Uii?! Waai naam (=schwimmen) mai mii panhaa. Gin khao panhaa maak, gin bia panhaa maak maak?!!“

On nimmt einige Plastikstrohhalme aus der Spenderbox und meint trocken „Gin bia mai maii panhaa kha“, haelt mir die Dinger hin. Da faellt mir nix mehr ein ausser, das ich mit dem rechten Zeigefinger drohend nach ihr deute, und sage „Pass ma juut uff morgen, ick bring dir ditt schwimmen bei...!“

Natuerlich kann sie kein Wort davon verstehen, und schaut ratlos aber laechelnd. Ich schiebe nach „Prung nii..., khun tham waai naam! Phom soon“ Sie kann nicht schwimmen, das weiss ich. Selbst mit drei Schwimmwesten und fuenf aufgeblasenen LKW-Schlaeuchen am Koerper wuerde sie niemals in den See huepfen. Ein grosses „Ui?!“ bei meinem Gegenueber, und so schnell kann ich gar nicht gucken, da hat sie Schatzi am Handy. Will sich absichern bei ihr, das ich keinen Unsinn erzaehle. Denn Schatzi und Too z.B. habe ich wirklich etwas schwimmen beigebracht. Zumindest die Angst genommen, mit Schwimmweste mal den Reifen zu verlassen. Bzw. sich ueberhaupt erstmal mit Schwimmweste und Reifen aufs Wasser zu trauen.

Ich versuche, mich zu verabschieden, denn mir wird langsam kalt im KFC. Aber On reicht mir nochmal ihr Handy, nickt mich mit einem aufwaerts gerichteten schnellen Kopfnicken an und fordert mich mit einem kurzen durch die Nase gepressten Laut dazu auf, auch mit Schatzi zu sprechen. Sie meint, ich soll On keine Angst machen. Ich erwidere, das es nur eine Vorschlag und Angebot ist. Sie uebersetzt das an On, und die faengt an mich anzulaecheln dabei.

Der Sontag wird schoen, wenn auch frueh morgens um kurz vor 8:00 Uhr am ersten Treffpunkt in Loei auch ganz schoen kalt. Keine 12°C, und das unten in der Stadt. Der Bergsee liegt ca. 300 Meter hoeher, man muss aber ueber eine Bergkette, die deutlich hoeher ist. Morgens ist es dort wirklich verdammt kalt, alle locker bekleideten Hasen von gestern haben dicke Jacken mit Kunstpelzkragen an, lange Hosen anstatt Roeckchen, auch die beiden Jungs sind gut eingepackt. Der eine ist der Bruder von On, der andere der Freund ihrer Kollegin. So mit ihren tief runtergezogenen Kaputzen sehen die richtig gefaehrlich aus, fangen aber schon bei der Anfahrt auf der Ladeflaeche des Pickups mit der ersten Mischung an.

Ich lehne ab, freue mich aber sehr auf den See. Kaum ist der Steinanker geschmissen, und wir duempeln weit draussen rum, springe ich in den See. Denn der hat 25°C. Es dauert eine ganze Weile des guten Zuredens an die anwesenden Thais, bis sie mir glauben und auch ins Wasser kommen. Es ist warm, im Vergleich zu der Lufttemperatur um das Doppelte.

Ja, so enden manchmal Besuche beim KFC. Und man bekommt viel mehr als bestellt.... :-)

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Zuletzt geändert von hello_farang am 27.12.2011 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Wassewrbueffel

#9

Beitrag von sunnyboy »

Industriesosse
die scharfe Sosse bei KFC finde ich auch Klasse und ist auch ein Grund warum ich da öfter mal reinschneie.

In Nahkon Sawan liegt KFC direkt in einer Shopping Mall und manchmal laß ich halt Madame allein shoppen ;-D und setze mich ins KFC.
Bestelle im auf Englisch, die Bestellung wird immer anstandlos ohne eine Miene zu verziehen entgegengenommen.
Obwohl man in Nahkon Sawan als Farang irgendwie ein Exot ist, finde ich auch im KFC weiter keine Beachtung.

Bin in Nahkon Sawan, wenn ich allein durch die Gegend strolche noch nie von irgend jemand angesprochen worden.
Selbst auf einer Tanzbühne auf einem Dorffest (die Leute zahlten dort 10 Baht und durften sich dann auf der Bühne vergnügen).
Selbst da sprach mich niemand an :gruebel: , allerdings war für alle zu sehen, dass ich zu der Familie gehörte, die die Tanzbühne betrieb.
Man kann sich in den Discos und Clubs in Nahkon Sawan allein rumtreiben und bekommt null Kontakt zu den Einheimischen.

Tja :gruebel: , ist immer wieder interessant wie unterschiedlich die Leute an den einzelnen Orten sind :gruebel:

Aber das Thema hatten wir ja schon mal, finde die Thematik aber trotzdem immer wieder interessant.

Gruß Sunnyboy
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Re: Der Wassewrbueffel

#10

Beitrag von hello_farang »

Sunny,
bei mir liegt es ueberhaupt nicht an der Gegend.

Stell mich irgendwo ab im grossen Siam und es dauert nicht lange, und der Farang bekommt "Tob Salob Salai" angeboten. Und ein Bierchen, und einen Pennplatz, und ne junge huebsche Frau zum Heiraten, phom mai ruu...?! :gruebel:

Sind eben die Sitten da, was soll ich mich dagegen wehren...? :-)

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