Der Schweizer Trainer Lucien Favre steckt mit Gladbach in der Saisonvorbereitung. Am bayrischen Tegernsee kommen seine Spieler nicht aus dem Staunen heraus.
Lucien Favre, der ehemalige Spielmacher der Schweizer Nationalmannschaft, steht wie damals beim FC Zürich auf dem Rasen und hält stets einen Zettel in der Hand. Er gestikuliert, korrigiert, lobt und kritisiert auch schon mal lautstark. Er fordert eine schnellere Spieleröffnung. Es dürfen nur kurze und messerscharfe Pässe gespielt werden. Favre hält die Spieler an, mit einem einzigen Ballkontakt direkt zu spielen. Der Ball muss stets in den Lauf des Teamkollegen gespielt werden. Favre fordert stets, das alles sehr schnell gehen müsse. Dieses Kurzpassspiel mit viel Ballbesitz und andauernder Bewegung nennt man Tiki-Taka. Diesen Stil haben die Spanier ins Leben gerufen. Es ist die Philosophie von Barcelona, die Spanien erneut zum EM-Titel geführt hat.
Luuk de Jong, der neue holländische Stürmerstar, der für 15 Millionen Euro verpflichtet wurde, ist begeistert. «Was Favre macht, hat mit deutschem Training absolut nichts zu tun. Er lässt unglaublich viel Technik und Laufwege trainieren – das ist schon so wie bei den Spaniern», sagte der 21-Jährige gegenüber «Bild». Der 32-jährige österreichische Internationale Martin Stranzl kommt aus dem Staunen nicht heraus. «Ich spiele auch schon seit einigen Jahren Fussball. Aber so etwas habe ich noch bei keinem anderen Trainer erlebt.»
«Er überlässt nichts dem Zufall»
Mit dem FC Zürich holte Favre zwei Meistertitel und einen Cupsieg. «Lucien Favre ist ein akribischer Arbeiter, er überlässt nichts dem Zufall und pflegt die Details», lobt sein ehemaliger Chef Fredy Bickel gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnet den Romand. «Favre forderte stets die schnelle Balleroberung. Der Ballbesitz war ihm eminent wichtig. Die Spieler mussten deshalb stets den kurzen und sicheren Pass spielen. Das Risiko mit langen Bällen wollte er wann immer möglich vermeiden», erinnert sich Bickel. Einen kleinen Unterschied zu damals stellt er dennoch fest. «Damals drückte Favre nicht so aufs Tempo, wie er das heute offenbar in der Bundesliga macht. Damit man im Ballbesitz blieb, durften unsere Spieler bei Favre auch schon mal das Tempo aus dem Spiel nehmen.»
(Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
Erstellt: 26.07.2012, 10:36 Uhr
Mal gucken, ob die Borussen mit dem Barca Tiki Taka die Bayern schwindlig spielen werden???
wie auch immer, Hauptsache Union haut Herta in die Pfanne