Thailand und Kambodscha einigen sich auf Waffenruhe
Leichte Entspannung zwischen Thailand und Kambodscha:
Nach den schweren Feuergefechten am Freitag haben sie eine Waffenruhe vereinbart.
Die königstreuen Gelbhemden werfen Thailands Ministerpräsidenten vor, er habe vor Kambodscha kapituliert.
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 03,00.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Streit um Prasat Preah Vihear
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messma2008
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Re: Streit um Prasat Preah Vihear
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hippo
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Re: Streit um Prasat Preah Vihear
Die, die so schreien sollten sie in die vorderste Linie stellen.Die königstreuen Gelbhemden werfen Thailands Ministerpräsidenten vor, er habe vor Kambodscha kapituliert.
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messma2008
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Re: Streit um Prasat Preah Vihear
Jau, mit ner Steinschleuder in der Hand
wegen son Tempel so een Jewese zu machen ... als obs nichts wichtigeres gäbe

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hippo
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Re: Streit um Prasat Preah Vihear
kopiert aus Spiegel onlineThailand
Putschgerüchte sorgen für Unruhe
An der Grenze zu Kambodscha wird scharf geschossen, im Landesinneren brodelt es: Thailand steht erneut vor einer politischen Machtprobe. Der Regierung droht nun ein Zangengriff zweier bislang verfeindeter Lager.
Zwei Tage lang haben sich thailändische und kambodschanische Truppen blutige Gefechte geliefert. Die Bilanz ist grausig: Zahlreiche Verwundete, zerstörte Häuser, zerschossene Panzer und mindestens vier Tote. Thailändische Zeitungen berichten sogar von 64 toten Kambodschanern. 3000 Menschen wurden von den thailändischen Militärs vorsichtshalber aus dem Grenzgebiet gebracht.
Nun schweigen die Waffen - vorerst. Aber der Krieg der Worte geht unvermindert weiter. Beide Seiten machen sich gegenseitig für den Militäreinsatz verantwortlich. Thailands Regierungschef Abhisit Vejjajiva gibt sich martialisch: "Wir Thailänder lieben den Frieden. Aber wir sind auch bereit zum Kampf." Und das Außenministerium veröffentlichte ein empörtes Statement: "Kambodschanische Truppen haben das Feuer eröffnet." Thailand habe sich verteidigen müssen.
Kambodschas Außenminister Hor Namhong sieht das ganz anders: Etwa 300 Soldaten seien am Freitagnachmittag und erneut am Samstagmorgen aus dem Nachbarland nach Kambodscha eingedrungen und hätten auf breiter Front angegriffen, schreibt er in einer Beschwerde an den Uno-Sicherheitsrat. Noch 20 Kilometer hinter der Grenze seien thailändische Granaten eingeschlagen. Selbst der Preah-Vihear-Tempel sei schwer beschädigt worden.
Erbitterter Streit
Das hinduistische Bauwerk aus dem 11. Jahrhundert zählt neben Angkor Wat zu den schönsten Tempelanlagen ganz Südostasiens. Die Unesco hat die heilige Stätte zum Weltkulturerbe erklärt. Doch seit Jahren streiten sich Thailand und Kambodscha erbittert um den Zugang.
Der Tempel selbst gehört zu Kambodscha, ist aber von kambodschanischer Seite kaum zu erreichen. Thailand beansprucht einen Streifen von 4,6 Quadratkilometern rund um den Bau - und blockiert damit die Erschließung der Anlage für die Öffentlichkeit. Das Auswärtige Amt in Berlin rät wegen der immer wieder aufflammenden Grenzstreitigkeiten seit langem von Reisen in das umkämpfte Gebiet ab. Denn immer wieder wird auch scharf geschossen.
Am 29. Dezember vergangenen Jahres eskalierte die Situation erneut: Die Kambodschaner verhafteten sieben Aktivisten des "Thai Patriot's Network" (PAD), die mit einer provokativen Aktion auf dem umstrittenen Gebiet Thailands Besitzansprüche dokumentieren wollten.
Zähe Verhandlungen
Fünf von ihnen wurden nach zähen Verhandlungen und einem Schauprozess vier Wochen später aus Kambodscha abgeschoben. Doch die beiden prominentesten Mitglieder der den "Gelbhemden" verbundenen Patriotentruppe verurteilte ein Gericht wegen unerlaubten Grenzübertritts, Eindringens in militärisches Sperrgebiet und Spionage zu acht beziehungsweise sechs Jahren Haft.
Seither gleicht die seit dem Mai-Massaker des vergangenen Jahres ohnehin unruhige innenpolitische Szenerie Thailands wieder einem brodelnden Hexenkessel: Nicht nur die erstarkten "Rothemden" verlangen den Rücktritt von Ministerpräsident Abhisit und seiner Regierung. Auch die "Gelbhemden" haben ihren einstigen Verbündeten fallengelassen und machen massiv Druck, um ihn aus dem Amt zu jagen.
Er sei in der Auseinandersetzung mit Kambodscha zu lasch und zu feige, sei ein Ausverkäufer thailändischen Territoriums, wirft ihm die Patriotentruppe marktschreierisch vor. Für kommenden Freitag kündigte die PAD eine Massendemonstration an. Das Netzwerk hofft nach den Schüssen am Tempel auf Zulauf von nationalistischen Kräften.
Es droht ein Zangengriff
Am Sonntag gehen auch die "Rothemden" erneut auf die Straße. Aktivisten aus deren Hochburg Chiang Mai haben sich den Forderungen der PAD bereits angeschlossen - mit Vorbehalt: "Wir werden bei ihren Demonstrationen nicht mitmachen. Dazu sind unsere politischen Ideale zu unterschiedlich."
Abhisit droht ein Zangengriff von Rot und Gelb.
Die Gefechte an der Grenze haben auch den Putschgerüchten Auftrieb gegeben, die seit fast zwei Wochen Thailands politische Szene in Unruhe versetzen. "Der Countdown für einen neuen Umsturz läuft bereits", erklärte Admiral Bannavit Kengrian schon vor den Schüssen an der Grenze.
Er weiß, wovon er spricht: Er war an vorderster Front dabei, als Thailands Generäle 2006 den damaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra aus dem Amt jagten. Jetzt, so prophezeit der den "Gelbhemden" nahe stehende Haudegen, sei es wieder so weit. Nicht erst in einigen Monaten oder gar erst in einem Jahr, sondern schon in wenigen Wochen werde das Militär erneut die Macht in Thailand übernehmen.
Stein ins Rollen gebracht
Den Stein hat der Parlamentsabgeordnete Jatuporn Prompan ins Rollen gebracht. Der Oppositionspolitiker behauptete Ende Januar, er habe gesicherte Informationen darüber, dass Armeechef Prayuth Chan-ocha bei einem Geheimtreffen mit Verteidigungsminister Prawit Wongsuwon und Stabschef Daopong Rattanasuwan sowie anderen hohen Militärs das Drehbuch für einen Staatsstreich bereits geschrieben habe.
Der Armeechef, der schon bei der brutalen und blutigen Vertreibung der "Rothemden" aus der Bangkoker Innenstadt im Mai vergangenen Jahres eine Schlüsselrolle gespielt hat, dementierte zwar postwendend: "Das ist alles absoluter Nonsens." Er habe keinerlei Ambitionen, nach der Macht zu greifen oder ein politisches Amt anzustreben.
Tulsathit Taptim, Chefredakteur der englischsprachigen Tageszeitung "The Nation" spottet allerdings über das lautstarke Dementi Prayuths: "Ein Armeechef, der versichert, er plane keinen Umsturz, ist im politischen Umfeld Thailands ebenso glaubwürdig wie ein Fußballstar, der sagt, er sei seinem Verein zu 100 Prozent verpflichtet."
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Re: Streit um Prasat Preah Vihear
Imho ist eher ausschliesslich von militaerisch/strategischen Interesse, die Felsklippe stuerzt ja nach kambodschanischer Seite hin steil ab und das Tal ist von dort aus bestens ueberschaubar.... darum wohl, die "heiligen Steine" sind wohl nur der Vorwand.... daqs Ganze natuerlich noch mit einem gefaehrlich dummen Nationalstolz und Patriotismus gewuerzt!
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hippo
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Re: Streit um Prasat Preah Vihear
Ist zwar schon über 1 Jahr alt der Thread, hat aber nichts von seiner Aktualität eingebüßt.
kopiert aus Asien NewsThailand – Kambodscha Tempel weiterhin strittig
Thailand – Der Streit entlang der thailändisch-kambodschanischen Grenze beim Tempel Preah Vihear könnte sich zu einem erbitterten Streit unter den Thais zu entwickeln, wenn der Internationale Gerichtshof entscheidet nicht zugunsten von Thailand, warnte der ehemalige Premierminister Thaksin Shinawatra.
Die Regierung unter dem Ministerpräsidenten seiner jüngeren Schwester Yingluck, müsse sehr hart arbeiten, um die Fakten über das Thema und Thailands Rechtfertigung für seine Position zu erläutern, sagte er. Thailand und Kambodscha haben sic in einem Streit über die Hoheit von 4,6 km ² rund um den Tempel in der Provinz Si Sa Ket engagiert. Das Problem verursachte einen Konflikt zwischen den Ländern, als Kambodscha den Tempel als Weltkulturerbe der Unesco im Jahr 2009 registrierte.
Die thailändische Regierung, damals unter der Premiership des späten Samak Sundaravej, unterstützte Kambodscha Antrag. Das führte zu der Forderung der kambodschanischen Regierung , um den Tempel und die 4,6 km ² Fläche in die Welterbeliste der Kommission zu entwickeln.
Thaksin, kürzlich in einem Interview mit der Bangkok Post, räumte ein, dass Noppadon Pattama, der Außenminister zu diesem Zeitpunkt sollte den Antrag Kambodschas nicht unterstützen. ” Ehrlich gesagt, ist Thailand im Nachteil in diesem Fall,” sagte er. Er erinnerte an ein Ereignis mehr als vor einem Jahrhundert, als der damalige Innenminister, Prinz Damrong Rajanuparb, der der jüngere Bruder von König Rama V war, besuchte den Tempel Preah Vihear. Thaksin sagte der Prinz von Beamten aus Frankreich, die damals Kambodscha kolonisiert hatten begrüßt wurde.
” Die Franzosen hissten die kambodschanische Nationalflagge auf dem Hügel und legten anschließend eine Karte Prinz Damrong Rajanuparb vor. Unser Prinz hatte keine Einwände gegen die Karte. Stattdessen hat er für fünf weitere Exemplare der Karte, um sie thailändischen Behörden zu geben,” sagte Thaksin.
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hippo
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Re: Streit um Prasat Preah Vihear
Ein Urteil ist heute gefällt worden, ob allerdings der Streit beendet ist?
weiter TIPWie bereits im Urteil von 1962 behält Kambodscha das Territorium um die Tempelanlage
Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hat erneut Kambodscha die Region um die Tempelanlage Preah Vihear zugesprochen. Damit wurde das bereits zugunsten Kambodschas gefällte Urteil von 1962 erneut bestätigt.
weiter Berliner MorgenpostThailand muss Kambodscha Tempelbezirk freigeben
Kambodscha und Thailand streiten schon ewig über des Gelände rund um den berühmten Tempel Preah Vihear. Jetzt hat der Internationale Gerichtshof entschieden: Die Thailänder müssen abziehen.
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Re: Streit um Prasat Preah Vihear
Die Entscheidung des ICJ von 1962 ist eines der berühmtesten Fehlurteile des 20. Jahrhunderts.
http://www.worldcourts.com/icj/eng/deci ... vihear.htm
Interessant sind vor allem die Erklärungen jener drei Richter, die die Entscheidung nicht mitgetragen haben.
1. Der Grenzverlauf um den Tempel wurde in Einvernehmen zwischen Frankreich und Siam als auf der Wasserscheide verlaufend festgelegt.
2. Die fehlerhafte französische Karte wurde nie von der gemeinsamen Grenzkommission gebilligt, da diese vor Erstellung der Karte bereits aufgelöst wurde.
3. Die Entscheidung gab Kambodscha einen Tempel ohne Zugang mit einem abstrusen Grenzverlauf.
4. Das Gericht von 1962 ignorierte nicht nur nahezu alle Fakten, es entschied auch ohne jemals vor Ort gewesen zu sein, wo man die Unzulänglichkeit des kambodschanischen Anspruchs mit eigenen Augen hätte erkennen können.
5. Das jetzige Urteil ist die logische Konsequenz des Fehlurteils von 1962. Das einzige Zugeständnis des Gerichts war, nicht die vollen von Kambodscha beanspruchten 4.6 qkm zu genehmigen, sondern nur einen Teil. Dies ist insofern inkonsequent und rational nicht nachzuvollziehen, weil der Anspruch Kambodschas auf der gleichen fehlerhaften Karte beruht, die das Gericht benutzte, um den Tempel Pnom Penh zuzusprechen.
Thailand hat es seinerzeit versäumt, gegen das Urteil Berufung (sofern überhaupt möglich) einzulegen, und hat mit dem Akzeptieren eines erneuten Prozesses vor dem gleichen Gericht nicht erkannt, daß das Fehlurteil von 1962 den Ausgang dieses Verfahrens vorwegnehmen würde. Sie konnten nur verlieren, denn der ICJ würde nichts tun, um die Reputation des französisch dominierten Tribunals von 1962 anzutasten.
It's French...
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http://www.worldcourts.com/icj/eng/deci ... vihear.htm
Interessant sind vor allem die Erklärungen jener drei Richter, die die Entscheidung nicht mitgetragen haben.
1. Der Grenzverlauf um den Tempel wurde in Einvernehmen zwischen Frankreich und Siam als auf der Wasserscheide verlaufend festgelegt.
2. Die fehlerhafte französische Karte wurde nie von der gemeinsamen Grenzkommission gebilligt, da diese vor Erstellung der Karte bereits aufgelöst wurde.
3. Die Entscheidung gab Kambodscha einen Tempel ohne Zugang mit einem abstrusen Grenzverlauf.
4. Das Gericht von 1962 ignorierte nicht nur nahezu alle Fakten, es entschied auch ohne jemals vor Ort gewesen zu sein, wo man die Unzulänglichkeit des kambodschanischen Anspruchs mit eigenen Augen hätte erkennen können.
5. Das jetzige Urteil ist die logische Konsequenz des Fehlurteils von 1962. Das einzige Zugeständnis des Gerichts war, nicht die vollen von Kambodscha beanspruchten 4.6 qkm zu genehmigen, sondern nur einen Teil. Dies ist insofern inkonsequent und rational nicht nachzuvollziehen, weil der Anspruch Kambodschas auf der gleichen fehlerhaften Karte beruht, die das Gericht benutzte, um den Tempel Pnom Penh zuzusprechen.
Thailand hat es seinerzeit versäumt, gegen das Urteil Berufung (sofern überhaupt möglich) einzulegen, und hat mit dem Akzeptieren eines erneuten Prozesses vor dem gleichen Gericht nicht erkannt, daß das Fehlurteil von 1962 den Ausgang dieses Verfahrens vorwegnehmen würde. Sie konnten nur verlieren, denn der ICJ würde nichts tun, um die Reputation des französisch dominierten Tribunals von 1962 anzutasten.
It's French...
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MfG
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