Seite 1 von 1

Alternative Weihnachtsansprache

Verfasst: 26.12.2014 16:17
von Khun Han
Was Gauck hätte sagen müssen. Eine Weihnachtsansprache des Geschäftsführers der Kliniken Erlabrunn gGmbH aus dem Erzgebirge, Dipl.-Ing. Josef Wieder.

[BBvideo 560,340][/BBvideo]
(Bei der Vorschau erscheint nur ein Video.)

Re: Alternative Weihnachtsansprache

Verfasst: 26.12.2014 17:28
von Hancock
Er sprich zu Recht eine Menge Punkte an. Wird aber bei vielem nicht konkret. Zudem frage ich mich: War es früher wirklich besser? Wann denn? In den Trümmerjahren? In der Nazizeit? In der Zeit zwischen den Kriegen? Im 19./ Anfang 20. Jahrhundert? Wo die Arbeiter, und das waren fast alle, ausgebeutet wurden bis zum geht-nicht-mehr? Mit 14-16 Stunden-Arbeitstagen und echten(!) Hungerlöhnen? Oder in der Zeit davor, der Feudalherrschaft? Wo sich irgendwelche Herrscher Luxusschlösser haben bauen lassen. Und die Leute in den Krieg geschickt haben, weil sie gerade Lust drauf hatten? Ich bin mir sicher, zumindest in Mitteleuropa geht es den meisten gut. Und auch dem Hartz4-Empfänger wird es heute objektiv besser gehen als z.B. den Arbeiter in den 50er oder 60er Jahren. Damals, als ein Auto, ein TV oder Urlaub schierer Luxus waren.
Ich glaube, ein "Problem" ist, dass Nachrichten inzwischen weltweit in wenigen Minuten verbreitet werden. Früher wusste man nichts von vielen Problemen. Heute kriegen wir potentiell fast alles mit. Und viele glauben daher, dass es heute schlechter ist als früher! Ein weiteres Problem ist, dass in den Medien oft nach Sensationen gesucht wird. Es vergeht doch keine Woche, in der man nicht von irgendwelchen vermeintlichen Skandalen und Skandälchen berichtet. So müsste zum Beispiel, wenn man den Medien immer glauben würde, unser Essen wegen der vielen Lebensmittelskandale lebensgefährlich sein. Tatsächlich haben wir noch nie so gesund gelebt, sind nie älter geworden. Hier wird oft aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Nur, weil man Sendezeit und Zeitungen voll bekommen muss.

Es läuft aber natürlich eine Menge schief aktuell, und es müsste gegengesteuert werden. Das passiert sehr langsam, und oft bildet sich Widerstand. Aber wie soll man es anders machen? Der Teufel steckt im Detail! Was soll z.B. Mutti gegen die Macht der Banken ausrichten? Die Macht müsste massiv beschnitten werden. Aber die Banken agieren weltweit! Selbst wenn der Wille zur Veränderung da ist, wie soll man es machen? Gegen den Widerstand von so vielen anderen.

Mir geht auch die allgemeine Politikerschelte immer wieder auf den Senkel. Unter ihnen gibt es solche und solche. Wie im richtigen Leben! Da gibt es auch Leute, die sich den Arsch aufreißen. Immer gegen den Widerstand von Intressengruppen. Wie das ändern? Nicht jede Lobby ist schlecht. Aber viele. Aber wie soll man sie beschränken? Ich meine jetzt konkret, und nicht mit einigen hehren Worten. Schließlich hat jeder das Recht zu versuchen, mit Argumenten für seine Meinung zu werben.

Was mich an der aktuellen Politik öfters ärgert, ist, dass "Pseudothemen" behandelt werden. Für mich ist ein solches "Pseudothema" z.B. die Frauenquote. Nur um ein paar Karrierefrauen zu fördern, werden Gesetze erlassen. Und es wird als wichtige gesellschaftliche Verbesserung verkauft! Das hat mit den wirklichen Problemen in unserem Land und auch sonst so nichts zu tun! Da sollte man z.B. eine "Arbeiterkinderquote" machen. Das sind oft die wirklich benachteiligten. Wieviele Arbeiterkinder sitzen denn in den Parlamenten oder in den Aufsichtsgremien der DAX-Konzerne?

Der Herr spricht konkret das Asylrecht an. Man solle sich auf die wirklich politisch Verfolgten konzentrieren. Natürlich sind z.B. die Flüchtlinge aus Syrien keine politisch Verfolgten. Sie sind Bürgerkriegsflüchtlinge. Soll man nun alle abweisen? Ist das moralisch vertretbar? Schließlich beruft sich der Herr Redner ja oftmals auf moralisch richtiges Verhalten. Ein krasser Widerspruch!

Das sind nur einige meiner Gedanken. Über die Rede könnte man ein ganzes Buch schreiben! x-)