zeit oder geld?

...über Thailand, über Deutschland oder über irgendwas

bigchang
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Re: zeit oder geld?

#11

Beitrag von bigchang »

also ich habe letztes Jahr den schritt gemacht(wenn auch nicht ganz freiwillig) und arbeite jetzt wesentlich angenehmere zeiten und habe dadurch viel mehr zeit für meine Tochter und Frau,die ich natürlich geniesse,der bittere Beigeschmack sind etwa 50% weniger einkommen und das ist schon hart,aber die Lebensqualität die ich gewonnen habe möchte ich nicht mehr missen,sage aber nicht,das ich nicht ein gutes Angebot annehmen würde,wenn es kommt.
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Hancock
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Re: zeit oder geld?

#12

Beitrag von Hancock »

Ein ehemaliger Arbeitskollege, ein echt klasse Mann, hat vor Jahren auch einen Schnitt gemacht. Vorher als Projektleiter schwer in IT-Projekten bei Kunden. Dann hat er umgesattelt und eine Tischlerlehre gemacht. Er hatte einfach keinen Bock mehr auf den (stressigen) Job. Mit Anfang/Mitte 40! Als Tischler wird er vielleicht 1/3 seines alten Gehalts haben. Aber Geld ist nicht alles! :-)
Aber wie schon vorher angemerkt: Wenn man Familie hat, hat man Verantwortung. Da muss ein solcher Schnitt vorher abgesprochen werden.
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Re: zeit oder geld?

#13

Beitrag von messma2008 »

nun, ich möchte hier auf jedes statement kurz eingehen ....

[quote="pezi";p=59571]messma solchen Alptraum hatten wir alle schon mal. :bravo:
gruss da pezi[/quote]
ist das nun gut oder schlecht? :gruebel:
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Re: zeit oder geld?

#14

Beitrag von messma2008 »

[quote="Mandybaer";p=59575]Es sollte jeder nach Möglichkeit so leben, wie er es sich als Idealzustand vorstellt.

Geld kann man, wenn man einen Überschuß erwirtschaftet auf ein Bankkonto legen um es für später einmal, wenn nötig, dann
wieder abzuheben und zu verwenden.

Zeit wird man nie auf ein Konto legen können, um diese bei Bedarf wieder abzuheben und nachzuholen. :eyeroll:

Also wem seine Arbeit keine Freude macht, und auch keine wirtschaftliche Notwendigkeit besteht diese auszuüben,
der sollte sich auch wirklich mit dem Gedanken anfreunden,seine Zeit, zeitnah ;-D zu verbrauchen.


Viele Grüße
Mandybär :wink:[/quote]
deine worte treffen dann doch recht genau ins schwarze :super:
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Re: zeit oder geld?

#15

Beitrag von messma2008 »

[quote="hippo";p=59576][quote="messma2008";p=59569]
schaffe ich den absprung?
und was sagt meine frau zu einem leben ohne viel geld, dafür mit viel zeit.
wird der hang zu schmuck, louis vitton und iphone unsere beziehung killen,
oder wird ihr die zeit auch wichtiger werden als prestige? bin gespannt wie es endet.
.
.
.
ob ich rückfällig werde, und wieder mehr arbeite um mehr zu besitzen
:[/quote]
Tja, messma, das ist die Frage. Du könntest ja alleine in eine Höhle ziehen und wie ein Asket leben. Aber können Frau und Tochter das auch? Doe Wohnung muss bezahlt werden, das Essen auch und ein klein wenig anderes (Bier, mal ein Eis essen gehen usw.) schließlich auch. Also wenn du das deiner Familie zumuten willst handelst du zumindest verantwortunslos. Du arbeitest eben nicht nur um zu besitzen.
Sei nicht so egoistisch.[/quote]
bin ich egoistisch wenn ich auf konsum und geld verzichte um zeit zu haben für meine frau und mein kind? :huh:
ausserdem will ich ja was arbeiten, um meine fixkosten im monat zu bestreiten.
aber eine arbeit die mich nicht stresst, eine arbeit wo ich feierabend habe und noch was unternehmen kann, und sei es mits töchterli zum spielplatz zu gehen. und nicht wie jetzt erschöpft auf dem sofa zusammen sacken und jeden morgen in der frühe den tag verfluchen. :nono: ich suche einen teilzeitjob zum versichert sein und dann bissel messe mit nebengewerbe zu machen, aber nur noch das was ich möchte, und nicht alles, nur um geld zu verdienen. vor allem auch da wo das kollegen bzw chefklima :super: ist
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Re: zeit oder geld?

#16

Beitrag von messma2008 »

[quote="DirtyPete";p=59577]Als Single relativ einfach, aber mit Familie sehe ich da Probleme. Da müssen mehrere Bedürfnisse den selben Nenner finden und dass das klappt bezweifle ich. Ich wünsche Dir trotzdem viel Erfolg bei deinem Vorhaben. :super:[/quote]
nun meine frau arbeitete mal vollzeit mit überstunden, dann nur 32std. pro woche und nun bald 20 std. pro woche.
sie ist ausgeruhter, hat mehr zeit fürs kind und ihre interessen. nun ziehe ich arbeitszeittechnisch nach, 20 std. wären absolut ok für mich, noch 20 - 25 std. mit arbeit im nebengewerbe, und alles ist chic. ;-)
danke für die erfolgswünsche, werde ich brauchen :wink:
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Re: zeit oder geld?

#17

Beitrag von messma2008 »

[quote="Khun Han";p=59580]Danke für das Thema und Danke für den Film! Er ist gut gemacht, man sieht interessante Menschen und hört interessante Aussagen und Perspektiven. Allein das Anschauen kann schon zur Entschleunigung beitragen. Wobei ich mich frage, wie viele hier, auch von denen, die antworten, die Zeit gefunden haben oder sich die Zeit genommen haben, ihn bis zum Ende anzusehen.

Es werden ein paar ganz wichtige Fragen gestellt und jeder sollte sich selbst darauf Antworten geben. Was kann ich tun, um aus dem Hamsterrad auszusteigen oder wenigstens mein Leben zu entschleunigen? Habe ich begriffen, dass dieses System ein Krebsgeschwür ist, das mich und die ganze Menschheit befallen hat und uns auffressen wird? Wie viel ist gut für mich? Wo will ich anfangen zu verzichten, um mehr Zeit für mich und meine Lieben zu bekommen? Was für Alternativen habe ich? Wer ist mein Feind? Warum kreise ich immer um mich selbst?

Jeder wird seinen eigenen Weg zur Entschleunigung finden und ausprobieren müssen. Interessant ist das Beispiel Bhutans, wo, wie es im Film heißt, der König sich selbst entmachtet, dem Volk die Demokratie geschenkt und das Glück zum Regierungsziel gemacht hat. Es gibt einen Minister für das Bruttonationalglück.

Wie lässt sich Glück messen? Ich kann mein Glück daran messen, wie oft ich am Tag lache. Ob ich lächle, still für mich oder unter Menschen. Oder ob sich meine Mundwinkel im Laufe der Jahre nach unten eingegraben haben. Ob ich über mich selbst lächeln kann. Ob es mir Freude macht, etwas für Andere zu tun, ob ich gerne da bin, wo ich gerade bin und nicht ständig wo anders sein will. Ob ich Freude an den kleinen Dingen des Alltags und in der Natur finden kann. Das Anhören von ruhiger Musik kann da schon helfen.

Kinder werden häufig gefragt, was sie mal werden wollen. Die richtige Antwort wäre: glücklich, frei, ein selbstbestimmtes Leben führend. Doch wir lassen uns schon früh einspannen in den Ellbogenkampf um Wettbewerb, Position und Konsum. Vielleicht wäre es nun im Alter an der Zeit, andere Ziele zu verfolgen. Wir sollten uns mal im Altersheim umschauen. Was bleibt vom Leben? Die meisten hätten gern vieles in ihrem Leben anders gemacht.

Eine Frage im Film lautete: warum sind wir so utopielos? Es wird unausweichlich für uns und die Welt die Zeit kommen, in der wir zwangsweise entschleunigt werden. Können wir nicht schon vor dem Zusammenbruch über alternative Gesellschaftsformen nachdenken? Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine davon. Ich habe noch eine andere Utopie: Die beste Gesellschaftsform, denke ich, ist die, in der alle Menschen erfassen, was positive und was negative Energie ist und folglich allein nach positiver Energie streben, in ihren Gedanken, in ihrem Umgang miteinander, in dem was sie essen, was sie tun usw., mit dem Streben hin zur reinen positiven Energie, dem Absoluten. Es wird dann keine Regierung, keine Religion mehr geben, keinen McDonalds und keine Smartphones, vielleicht gar keine Maschinen mehr, weil die Menschen andere Energieformen der Natur nutzen können und es wird die Zeit sein, von der schon Paracelsus sprach, in der Kranksein eine Schande sein wird.

Wie sang schon John Lennon (Imagine)?
You may say I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you will join us
And the world will be as one.

Bis dahin warten wir, welche Erfahrungen hier berichtet werden.[/quote]
deinen post kommentiere ich mal so,
... du weisst genau wo es lang geht, und wo lang ich will. :hi5:
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Re: zeit oder geld?

#18

Beitrag von messma2008 »

[quote="hello_farang";p=59586]Der 6te Dezember 2002 war ein tiefer Einschnitt in meinem Leben, mehr noch: Eine Zaesur.

Seitdem nehme ich jeden neuen Tag als ein Geschenk war.
Egal ob hier oder drueben, egal ob Wochenende oder Mittwoch nach einem harten Arbeitstag, es ist jedesmal schoen diesen Tag erlebt haben zu duerfen. :wai:

Kein Bock auf Arbeit habe ich eigentlich gar nicht. :gruebel: Mein momentaner Job haelt mich fit, aehnlich bestimmt wie Deiner, Frank?! :wink:

Die Dokumentation habe ich vor einiger Zeit schon gesehen, und ich fand sie grandios! :super:

Bloss wie man den Ausstieg realiseren kann, dafuer werden nur einige wenige Anreize und Beispiele geboten. Wenn ich zig-Millionen U.S.-Dollar in der Hand habe, dann kann ich eine Oase im Urwald Suedamerikas schaffen, oder in Suedostasien...

Es muss auch ohne die Dollars gehen.

In Siam habe ich Appetit auf Mangos, also pfluecke ich sie bei meinem Nachbarn. Dafuer darf er sich ein Suppenhuhn fangen bei mir, und der Tag ist Dein Freund. Abends noch zwei Stunden beisammensitzen bei einem Puellecken Lao Kao oder Whiskey... :super:

Entschleunigt habe ich schon vor gut 12 Jahren, und das ist auch gut so.

Chock dii, hello_farang[/quote]
wir kennen uns ;-)
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Re: zeit oder geld?

#19

Beitrag von messma2008 »

[quote="bigchang";p=59588]also ich habe letztes Jahr den schritt gemacht(wenn auch nicht ganz freiwillig) und arbeite jetzt wesentlich angenehmere zeiten und habe dadurch viel mehr zeit für meine Tochter und Frau,die ich natürlich geniesse,der bittere Beigeschmack sind etwa 50% weniger einkommen und das ist schon hart,aber die Lebensqualität die ich gewonnen habe möchte ich nicht mehr missen,sage aber nicht,das ich nicht ein gutes Angebot annehmen würde,wenn es kommt.[/quote] :wai: ja hat was, wenn man das leben wieder gewinnt was? ;-D
ich hatte ja immer im sommer 2-3 monate frei, und empfand das als herrliche zeit zur selbstfindung und zum erleben abseits des sonstigen stresses, nur möchte ich den stress ganz entsorgen und zwar auch im sommer arbeiten, aber wenig und stressfrei, mit zeit für die schönen dinge des lebens, und sei es der frosch der bei @farmer quakt oder den vögeln im bürgerpark zu lauschen
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Re: zeit oder geld?

#20

Beitrag von messma2008 »

[quote="Hancock";p=59590]Ein ehemaliger Arbeitskollege, ein echt klasse Mann, hat vor Jahren auch einen Schnitt gemacht. Vorher als Projektleiter schwer in IT-Projekten bei Kunden. Dann hat er umgesattelt und eine Tischlerlehre gemacht. Er hatte einfach keinen Bock mehr auf den (stressigen) Job. Mit Anfang/Mitte 40! Als Tischler wird er vielleicht 1/3 seines alten Gehalts haben. Aber Geld ist nicht alles! :-)
Aber wie schon vorher angemerkt: Wenn man Familie hat, hat man Verantwortung. Da muss ein solcher Schnitt vorher abgesprochen werden.[/quote]
richtig, meine frau weiss ja bescheid was ich will, ich habe sie ja auch in ihren schritt zur 20 std. teilzeit bestärkt.
verantwortung heisst ja nicht nur materiell zu denken, sonder auch dasein fürs kind, und das möchte ich intensiver erleben.
möchte spüren das ich erlebe, nicht nur leben und arbeiten und irgendwelchen, zugegeben angenehmen materiellen, nettigkeiten hinterher zu hecheln. sicher ein los-urlaub ist nett, aber zu dritt recht preisintensiv, für das geld kann ich 3 oder 4 mal urlaub in ösiland machen, so wie letztes jahr in seefeld, an der wilden isar sitzen und die farben des wassers geniessen, das rauschen des wasser zu hören, toll. ist als familie kostenmässig gesünder als ne fernreise. zumal ich langsam bei langstrecke auch probleme mit den beinen bekomme. :ohoh:
und enspannt aufm balkon chillen und zuzugucken wie die sonne hinter den dächern der stadt verschwindet ist auch toll.
früher habe ich auf sowas keinen wert gelegt, aber heute freue ich mich über solch gratisdarbietungen von mutter natur. ;-D
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