Die gute Diktatur

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Hancock
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Die gute Diktatur

#1

Beitrag von Hancock »

Da putscht sich in Thailand eine Militärjunta an die Macht. Und alles wird gut: Die Mafia wird bekämpft, Korruption wird angegangen, Missstände werden beseitigt. Und alle sind begeistert, selbst die Presse, und selbst die Leute, die zu mehrtägigen Unterhaltungen "eingeladen" werden. Der oberste Machthaber als guter Onkel des Volkes! Als Papa der Nation. Träumt davon nicht sogar mancher in DACH? Von einer guten Diktatur, in der Probleme beherzt angegangen werden, anstatt sie im politischen Alltagsgeschäft zu zerreden?

Hallo? Hier wird von den zensierten Medien ein Zerrbild gezeichnet. Von Medien, die sich in vorauseilendem Gehorsam selbst zensieren! Wie sieht die Wahrheit aus? Guckst du hier: http://www.menschenrechte.eu/index.php/ ... olter.html

Ein paar Auszüge:
Folteropfer spricht - Kritsuda Khunasaen gewährt erschütternde Einblicke in die Folterpraxis der thailändischen Militärjunta

Kritsuda Khunasaen wurde durch das thailändische Militär gemeinsam mit ihrem Partner festgenommen. Die Festnahme erfolgte im Verlauf einer Hausdurchsuchung. Festgenommen wurde Kritsuda in ihrer Eigenschaft als Sekretärin von Mananchaya „May“ Ketkaew, die die Familien der Rothemdenbewegung und die politisch Gefangenen in Thailand, einschließlich der Gefangenen aufgrund der Majestätsbeleidunggesetze (Lese Majeste), finanziell unterstützt.
Kritsuda wurde nach ihrer Inhaftierung ohne jede Anklage 27 Tage festgehalten, ohne Zugang zu einem Rechtsanwalt oder einem anderen Kontakt zur Außenwelt. Erlaubt sind nach den Gesetzen der Junta lediglich sieben Tage. Als Gerüchte über ihren Tod kursierten und Menschenrechtsorganisationen Auskunft forderten, ließ die Militärjunta Kritsuda und ihren Partner im Fernsehen auftreten, wo sie wortwörtlich äußerte, sie sei glücklicher als Worte es beschreiben könnten (siehe hier). Im Anschluss wurde Kritsuda entlassen.
Sie sei an einen Ort gebracht worden, der ihrer Ansicht nach eine Militärkaserne gewesen sei. Beim Checkpoint sei gesagt worden, man bringe ein Paket, was sie auf sich bezogen habe. Sie sei in ein Zimmer gebracht worden. Die Augenbinde habe sie nicht entfernen dürfen. Ihr sei der Tod angedroht worden, wenn sie dies dennoch tue. [...] Am nächsten Tag als sie aufgewacht sei, sei ihre Augenbinde leicht abgerutscht gewesen. Man habe sie von hinten hart auf den Kopf geschlagen, damit sie nicht nach oben schaue. Sie habe sehr wenig durch die Augenbinde sehen können, es sei dann ihre Augenbinde mit Tesakrepp oder etwas Ähnlichem überklebt worden, so dass sie habe kein Licht mehr sehen können. Im Anschluss seien ihre Hände verbunden worden. Ungefähr sieben Tage habe sie auf diese Weise in einem Zimmer verbracht.
Es seien mit ihr Befragungen durchgeführt worden, wobei die Befragungen mit Schlägen begonnen hätten. Sie sei mit der Faust in das Gesicht und auf den Körper geschlagen worden. Sie sei mit Füßen getreten worden. Dies habe jeden Tag über sieben Tage stattgefunden.

Sie sei schließlich gezwungen worden, einen Brief zu schreiben, in dem sie um eine Verlängerung des Aufenthaltes gebeten und sich von den Rothemden distanziert haben.
Ihr sei eine Plastiktüte über den Kopf gezogen worden, die zugebunden worden sei, so dass sie keine Luft mehr bekommen habe. Dabei sei sie bewegungsunfähig geworden, habe sich am Rand der Ohnmacht gefühlt. Sie sei dann hingelegt und in einen Sack getan worden. Sie habe gehört, wie der Reißverschluss zugezogen worden sei. Sie habe das Bewusstsein verloren und wisse nicht, wie lange sie in dem Sack gewesen sei.
Es sei dann eine Person zu ihr gekommen, die ihr gesagt habe, sie solle positiv über das Militär sprechen, solle sagen, dass das Militär gut für die Menschen in Thailand sei. Bei diesem Gespräch sei auch der Colonel Sansern Kaewkamnerd anwesend gewesen. So sei es zu einem inszenierten Fernsehauftritt mit ihrem Partner, den sie an diesem Tag das erste Mal nach 27 Tagen gesehen habe, gekommen. Bei diesem Fernsehauftritt, über den die thailändischen Medien berichteten, äußerte sie u.a., dass sie so glücklich sei, wie Worte es nicht beschreiben könnten.
Sie sei im Anschluss freigelassen worden, wobei die Bedingung gewesen sei, dass sie gegenüber der Presse gut über das Militär spreche. Es sei ihr angedroht worden, dass ansonsten ihr Freund wegen illegalen Waffenbesitz angeklagt werden würde.
Das wenige, was an die Öffentlichkeit gelangt, lässt das Schlimmste befürchten. Der „Einstellungs-Anpassungs-Prozess“, dem die thailändische Militärjunta zahlreiche Menschen unterwirft, bedeutet nicht nur die Außerkraftsetzung rechtsstaatlicher Normen, sondern ist in einer unbekannten Anzahl von Fällen offenbar gleichbedeutend mit Folter. Von einer hohen Dunkelziffer ist auszugehen und es häufen sich Berichte über Verschwundene.
:kopfhau: :fertig:
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bukeo
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Re: Die gute Diktatur

#2

Beitrag von bukeo »

[quote="Hancock";p=59228]
Ein paar Auszüge:
Folteropfer spricht - Kritsuda Khunasaen gewährt erschütternde Einblicke in die Folterpraxis der thailändischen Militärjunta
[/quote]

momentan behauptet das nur eben Kritsuda. Wurde nur sie alleine gefoltert - wenn ja, warum? Oder wurden alle gefoltert, auch Yingluck? Die müsste ja am meisten wissen. Wenn aber Yingluck auch gefoltert wurde, warum kommt sie dann zurück?

Die ganze Erklärung Kritsuda sieht aus, als hätte sie Robert Amsterdam, der Propaganda-Anwalt Thaksins verfasst. Auch erscheint mir das Lächeln bei der Polizei als zu herzlich, wenn man bedenkt, das sie gerade aus der "angeblichen "Folterhölle" entlassen wurde. Sie erklärte auch, sie wäre mit einem harten Gegenstand am Kopf geschlagen worden. Da sollten ja noch Narben oder andere Spuren vorhanden sein. Danach flüchtete sie ins Ausland und dann sofort ins Krankenhaus. Für was?

Tut mir leid, aber wenn sie nicht Beweise vorlegen kann, die ihre Behauptungen bestätigen - dürften ihr sicher viele nicht glauben.
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Tramaico
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Re: Die gute Diktatur

#3

Beitrag von Tramaico »

[quote="Hancock";p=59228]Hallo? Hier wird von den zensierten Medien ein Zerrbild gezeichnet. Von Medien, die sich in vorauseilendem Gehorsam selbst zensieren! Wie sieht die Wahrheit aus? Guckst du hier: http://www.menschenrechte.eu/index.php/ ... olter.html

Ein paar Auszüge:[/quote]

Wer steht eigentlich hinter diesem Artikel? Hier die Antwort:

Seksan Ammawat | Profilseite | ZEIT ONLINE | ZEIT ONLINE
http://community.zeit.de/user/seksan-ammawat" onclick="window.open(this.href);return false;

Wieder zeigt sich, dass nicht ausschliesslich wesentlich ist was geschrieben wird, sondern auch von wem und was die eigentliche Triebfeder. Khun Seksan bezeichnet seine Ausrichtung selbst als

"wir als sozial-ökologisch und links stehende Plattform"

Quelle: Fehlerhafte.Spam-Falle? | Gemeinsam.stark | iX-Artikel-Foren
http://www.heise.de/ix/foren/S-Fehlerha ... wthread-1/" onclick="window.open(this.href);return false;

Entsprechend wird naturlich agiert, und Neutralitaet ist sicherlich kaum zu erwarten. :eyeroll:
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hippo
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Re: Die gute Diktatur

#4

Beitrag von hippo »

Aber auch wenn man davon absieht, was der neue Imperator (so muss man ihn wohl nennen) an Macht auf sich vereinigt widerspricht jedem demokratischen Verständnis. Er hat die alleinige Macht über die Legislative, Exekutive und Judikative. Das ist die absolute Diktatur. Er kann praktisch machen was er will.
Also ich muss sagen, mir missfällt so ein Zustand.
Wenn ich in Thailand leben würde, könnte ich das natürlich nicht schreiben. Zum Glück lebe ich in D und gedenke es auch weiterhin zu tun.
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Tramaico
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Re: Die gute Diktatur

#5

Beitrag von Tramaico »

[quote="hippo";p=59232]Aber auch wenn man davon absieht, was der neue Imperator (so muss man ihn wohl nennen) an Macht auf sich vereinigt widerspricht jedem demokratischen Verständnis. Er hat die alleinige Macht über die Legislative, Exekutive und Judikative. Das ist die absolute Diktatur. Er kann praktisch machen was er will.
Also ich muss sagen, mir missfällt so ein Zustand.
Wenn ich in Thailand leben würde, könnte ich das natürlich nicht schreiben. Zum Glück lebe ich in D und gedenke es auch weiterhin zu tun.[/quote]

Hm, das liest sich so, als haettest Du ein etwas verquertes Verstaendnis ueber die hiesigen Gegebenenheiten, moeglicherweise bedingt durch auslaendische Medien. Merke, es noch lange nicht alles so heiss wie es geschrieben wird, speziell auch nicht in Sachen Thailand.

Siehe General Prayuth einfach wie einen Reinigungsdienst mit einer Putzkolone in einem grossen Buerogebaeude. Temporaere Herren, nachdem die Exekutive gegangen ist. Entscheidend ist, wenn letztendlich der Morgen anbricht, die Arbeit getan ist und es wieder ans Tageswerk geht, was da sozusagen ueber Nacht getrieben wurde. Wird von nun alles leichter von der Hand gehen, weil Ordnung in ein Wirrwarr hineingebracht wurde, wo niemand mehr durchstieg und man praktisch nur noch auf der Stelle trat.

Das Wirrwarr ist aber immer noch besser als ein ungewisses Ergebnis. Anscheinend nicht fuer die Majoritaet der Buerogebaeudeinsassen. Also mache Dir derzeit nicht einen unnoetigen Kopf in D ueber die Gegebenheiten in TH. Wenn es hier tatsaechlich zu dem von Dir visualisierten Szenario kommen sollte, werden mein Hund und ich dies wissen lassen. Versprochen und nein, wir werden kein Blatt vor das Keyboard nehmen. Im Moment auf jeden Fall alles klar im Koenigreich. Klar wie schon lange nicht mehr und dies schreibe ich jetzt nicht weil ich es muss sondern weil es so ist. Jedenfalls in dem Bereich Thailands, in dem mein Hund und ich leben.

In den drei suedlichsten Provinzen mag dies nicht so sein, zumindest gemaess den hiesigen Medienberichten. Da gibt es sicherlich von der Putzkolonne noch einiges zu erledigen und zwar weitaus mehr als in der Landeshauptstadt. Darum bekommt man auch bei uns hier die Purzkolonne nie zu Gesicht. Falls doch, dann plaudert man mit ihr ueber dies und das und fragt vielleicht was denn derzeit noch so auf der Agenda steht. The Thai way eben. Politischer Aktivismus ist da eher der Farang way, der letztendlich auch in den letzten Jahren fuer viel Tumult gesorgt hat. Derzeit heisst es hier im Lande "back to the roots" und die Putzkolonne arbeitet daran. Nicht zuletzt, weil Seine Majestaet der Koenig von Thailand mehrfach dazu aufgerufen, aber nicht Gehoer gefunden hatte. Versoehnung und Einigkeit, damit ein harmonisches Miteiander wieder moeglich wird. Im Grunde sind Thailaender ein sehr Harmonie bedachtes Volk, darum eben auch "back to the roots". Darum lebe ich ja auch selbst in TH und nicht in D, wo die Menschen weitaus zerstrittener erscheinen als hier. Moeglicherweise machen sie sich einfach zuviel ueber nichts und wieder nichts einen Kopp. So wie Du anscheinend auch. :wai:
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hippo
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Re: Die gute Diktatur

#6

Beitrag von hippo »

Naja Tramaico, zerstritten erscheint? Für mich ist das belebende Diskussion und kein Einheitsbrei. Aber was solls, kann ja jeder sehen wie er will. :-)
Aber noch was
Moeglicherweise machen sie sich einfach zuviel ueber nichts und wieder nichts einen Kopp. So wie Du anscheinend auch.
Ich mache mir da keinen Kopp drüber weil mich das ja weniger tangiert. Ich interessiere mich nur dafür weil ein (der angeheiratete) Teil meiner Familie dort lebt.
Aber ob man sich einen Kopp darüber mach oder nicht, es ist ja bereits Tatsache

Wochenblitz

Ein kurzer Auszug:
Der Vorsitzende der Demokratischen Partei, der ehemalige Premierminister Abhisit Vejjajiva, meldete sich am 23. Juli wieder zu Wort. Er sagte, dass Artikel 44 dem NCPO besondere Machtbefugnisse einräume, die beispiellos seien, weil der Premierminister nicht mehr unabhängig regieren könne und der NCPO in Gesetze und Anordnungen eingreifen und sogar Gerichtsurteile revidieren könne. Die Gewaltenteilung wird durch Artikel 44 aufgehoben.
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DisainaM
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Re: Die gute Diktatur

#7

Beitrag von DisainaM »

wo gehobelt wird, fällt Späne,
wo es Licht gibt, gibt es auch Schatten.

Ich möchte gar nicht ausschliessen, dass es in dem Fall von Kritsuda tatsächlich Misshandlungen gab,
seien sie nun psychischer oder physischer Natur.
Kann man das gut heissen ?

Natürlich nicht.

Die anschliessende Frage lautet, was sind die Alternativen ?

Wir hatten eine Regierung Yingluck, die sich aus meiner Sicht redlich bemühte, die Situation in Thailand zu verbessern,
aber sie ist in vielen Dingen an Grenzen gestossen,
zum Teil aus einer Angst, wenn sie gegen diese oder jene kriminelle Struktur vorgeht,
die sich unter der Farbe Gelb tarnen,
dann wird ein Militärputsch ausgelösst,
eben aus dem vermuteten Schulterschluss zwischen dem Militär und den Gelben,
soll heissen, dass Militär schützt die Interessen der Gelben, also lässt man verschiedene dubiose Personen der Gelben einfach gewähren,
anstatt sie zu inhaftieren.

Nun wurde Sondhi tatsächlich in Haft genommen, voher wurden hohe Richter, welche in der Vergangenheit die Freilassung von Kriminellen gegen Kaution veranlasst hatten, versetzt.

Auch die gesamte Korruption in Süd Thailand, wo der Wiederstand von Suthep ja seinen Ausgang genommen hatte, wird mittlerweile beseitigt.
Suthep selber ist in Deckung gegangen, weil er ebenfalls eine Verhaftung befürchten muss.

Und ja, meiner Meinung nach hätte das Land, ohne Einschreiten des Militärs in einem bürgerkriegsähnlichen Zustand geendet,
da die Polizei handlungsunwillig war, da sie unter der vermeidlich jeden Tag möglichen Putschgefahr, selber befürchtete,
vom Militär später an die Wand gestellt zu werden.

Es war die Angst, was das Militär machen könnte, und welche Interessengruppen sie schützen könnten,
was das Land gelähmt hat.

Mit dem heutigen Wissen, das das Militär tatsächlich mit der Korruptionsbekämpfung ohne Schutz von gelben Interessen, eine Aufgabe zum Wohle des Landes vornimmt,
ja, mit diesem Wissen wäre vieles zu Zeiten unter Yingluck einfacher gewesen,
man hätte viele Gruppen nicht so lange gewähren lassen.

Leider gibt es in dieser Zeit auch Opfer,

- Massenflucht der 250.000 Kambodschaner in Todesangst, begründet durch ...
auf alle Fälle durch Vorkommnisse der Vergangenheit, wo vor 10 Jahren schonmal die Flucht von Burmesen ausgelösst wurden,
oder man 15 Tote Burmesen, Frauen und Kinder fand, die es bei einer ausgelössten Flucht nicht schafften.

Es ist nicht einfach, Menschen, die sogar mit offiziellen Papieren in Thailand arbeiten,
zu einer Massenflucht zu bewegen, denn nicht nur Illegale sind in dieser Zeit geflohen.
Diese Menschen hatten ein sehr genaues Gespühr, was sich im Land plötzlich veränderte,
und sie hielten eine regelrechte Abschlachtungsgefahr für real !!!
Diese hat sich zum Glück nicht bestätigt, nur in wenigen Fällen kam es zu Todesfällen,
die Geldentwendung von echten oder falschen Polizisten mal abgesehen.

Diese Realität, die die Kambodschaner in Thailand wahrgenommen haben, ist eine völlig andere,
als mancher Expat in Thailand wahr nimmt, für den eine Nacht der langen Messer unvorstellbar in Thailand ist.

Um so eine "Hysterie" landesweit erfolgreich zu schaffen, ist einiges nötig,
was offenbar auch geschafft wurde,
was bedeutet, es gab einen Masterplan, sowas in allen Landesteilen zeitgleich umzusetzen,
also eine Umgebung, die in allen landesteilen synchron gegenüber Kambodschaner den Eindruck vermittelt,
- jetzt wird es gefährlich für euch, eure Zeit läuft ab, bringt euch in Sicherheit, solange ihr noch könnt -.

Das ist was völlig anderes, als Expats von D A CH gewohnt sind, um Illegale aus dem Land zu bekommen,
es ist ein nahezu kollektiver "Hoyerswerda-Blick" auf Knopfdruck, gepaart mit einigen "Vorkommnissen".

Das Militär beteuerte im nachhinein, es ging nicht von ihnen aus, es wurden von "bestimmten Gruppen" (Teile der Polizei inbegriffen ?) gezielt diese Angst geschürt,
wie dem auch sei,
diese "Gruppierungen" wissen, wie sie die Tasten ihres Klaviers spielen müssen,
daran sollte sich jeder Expat erinnern.
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Khun Han
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Re: Die gute Diktatur

#8

Beitrag von Khun Han »

Manchmal wünsche ich mir einen Daumen nach unten zum Anklicken.Bild
Ceterum censeo wasum esse del.
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Tramaico
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Re: Die gute Diktatur

#9

Beitrag von Tramaico »

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Was falsches gegessen? :gruebel:
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MOE
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Re: Die gute Diktatur

#10

Beitrag von MOE »

Seksan Ammawat ist mir noch in guter Erinnerung aus der Zeit der Besetzung Bangkoks durch die Rothemden 2010. Schon damals hat er im ZEIT-Forum mit viel Energie und platter Polemik ohne Rücksicht auf Wahrheit und Dichtung die Trommel für Thaksin gerührt. Wenn der um Mitternacht sagt, "draußen ist es dunkel", schaue ich erstmal selber nach.

Daß Kritsuda mit einer solchen Räuberpistole kommt, ist nur zu verständlich, steckt sie doch als Waffenkammertante bis zum Hals in den Terroranschlägen auf Regierungsgegner, deren Camps und auch Unbeteiligte. Und nachdem die von Jatuporn und Genossen so großmäulig angekündigte Mutter aller Guerillakriege gegen das Militär ausgeblieben ist, und sich die Leute stattdessen in der neuen Situation einzurichten beginnen, ist die Verzweiflung groß und jede noch so groteske Geschichte notgedrungen willkommen, Yinglucks große PR- Einkaufstour bei Tesco Lotus (so wie es aussah die erste ihres Lebens beim "Unterschichtendiscounter") reicht nicht mal bei "Frau im Spiegel" für einen Aufmacher.

Thaksin hatte einen seltenen Moment der Einsicht als er einmal sinngemäß äußerte, daß die "anderen" (gemeint war der politische Gegner) die Schönen und Intelligenten hätten, und sein Lager nur den Schrott.
MfG

MOE

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Dumm sein und Arbeit haben - das ist das Glück. Gottfried Benn
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