chookdee

Das wurde hier ja schon öfter diskutiert. Meine Meinung in diesem Fall z.B. ist folgende. Das die Familie 3 000 000 THB gezahlt hat ist ja gut und schön aber warum wird er nicht verknackt? Richtig wäre imho ihn vor Gericht zu stellen, zu Knast zu verurteilen und zu einem Schadensersatz von meinetwegen 3 000 000 THB.

Schützt Reichtum vor Gerichtsverfahren?
Das Gerichtsverfahren der Strafsache gegen (Söhnchen) Vorayuth Yoovidhya, den 28-jährigen Red Bull Erben wurde heute zum vierten Mal vertagt.

weiter TIP

Ja ...

... und Vitamin "B" auch.

Das die Familie 3 000 000 THB gezahlt hat ist ja gut und schön

Auch die 3.000.000 THB sind für mich nicht gut und schön! Das sind gerade mal 75.000€. Da brauchen die noch nicht mal die Portokasse für öffnen!

wenn ick mal reich bin, sag icks euch

[quote="hippo";p=51768]Das wurde hier ja schon öfter diskutiert. Meine Meinung in diesem Fall z.B. ist folgende. Das die Familie 3 000 000 THB gezahlt hat ist ja gut und schön aber warum wird er nicht verknackt? Richtig wäre imho ihn vor Gericht zu stellen, zu Knast zu verurteilen und zu einem Schadensersatz von meinetwegen 3 000 000 THB.[/quote]

er wird nicht verknackt.

Der Kokaingehalt im Blut wurde ignoriert und die Anklage eingestellt. Der Alkoholgehalt konnte nicht mehr genau ermittelt werden, da er erst am nächsten Tag
gefunden wurde.
Übrig blieb nun noch, überhöhte Geschwindigkeit - die er auch bestreitet. Würde mich nun nicht wundern, wenn dies auch nicht genau ermittelt werden kann.
Dann würde nur noch ein normaler Unfall mit Todesfolge übrig bleiben, also sicher eine Bewährungsstrafe.
Da die Opferangehörigen eine Abfindung erhalten haben, werden die auch nicht allzuviel protestieren, wenn überhaupt. Mit 3 Millionen lebt so eine Polizistenfamilie, die vorher um die 10.000 Baht monatlich zur Verfügung hatten, eine Zeitlang auch nicht so schlecht. Sie bekommt ja wohl auch noch eine Rente und ev. auch noch eine
recht hohe Abfindung von der Polizei, sollte er zur Zeit des Unfalls im Dienst gewesen sein.

Bei der Antwort muß man unterscheiden zwischen den Rechtssystemen der verschiedenen Länder.

In Deutschland lautet die Antwort: Nein. Weil wir dort eine stärkere Betonung auf die Rache, die Bestrafung legen. Der Bestrafungsgedanke wird unabhängig gar vom Willen betroffener Angehoeriger durchgezogen.

In Thailand: Kommt ganz darauf an, wie sich ein Täter innerhalb der ersten 48 Stunden gegenüber Polizei und Angehoerigen des Opfers oder des Opfers selbst benimmt.
Einigen sich Thais gar nach Mord auf eine Entschädigung in Hoehe von 1 Mio Baht, dann ist die Polizei berechtigt, den Fall auf Sparflamme zu halten. 1 Mio Baht, mehr als ein normaler Thai im ganzen Leben verdienen koennte. Klingt in Farang-Ohren unmenschlich, nicht wahr? Aber nicht bei den Thais.

Aber wissen wir an Thailand Interessierte nicht auch, dass es da einige gewaltige kulturelle Unterschiede zwischen den Gesellschaften gibt?
Ist doch mehr als nur ein Unterschied Rechts- oder Linksverkehr, oder?

Aber wissen wir an Thailand Interessierte nicht auch, dass es da einige gewaltige kulturelle Unterschiede zwischen den Gesellschaften gibt?
Ist doch mehr als nur ein Unterschied Rechts- oder Linksverkehr, oder?

Klar, aber das muss mir deshalb gefallen?

[quote="hippo";p=51783]

Aber wissen wir an Thailand Interessierte nicht auch, dass es da einige gewaltige kulturelle Unterschiede zwischen den Gesellschaften gibt?
Ist doch mehr als nur ein Unterschied Rechts- oder Linksverkehr, oder?

Klar, aber das muss mir deshalb gefallen?[/quote]

Ebend! Und Bestrafung ist auch nicht gleich Rache! Wenn einer wie der Herr Jüngling soviel Knete auf der Tasche hat, gibt es für ihn keine Bestrafung, da diese Summe ihm in keinster Weise weh tut. Er kann also tun und lassen, was er will!!!

die unterschiedlichen Rechtssysteme haben auch ein unterschiedliches Rechtsempfinden geschaffen,

für den th. Staat ist nach einem Täter / Opferausgleich nur noch ein geringes Strafverfolgungsinteresse vorhanden.

Einfluss auf die geringen Entschädigungssummen im th. Schadenersatzrecht haben nicht unwesentlich auch die grossen Versicherungskonzerne in Thailand in den letzten 20 Jahren genommen,
um die Schadenszahlungen niedrig zu halten, allerdings vergleichbare Prämien, wie in Europa zu nehmen, sprich - riesige Gewinne einfahren zu können.

Als bei einem Bootsunfall in Pattaya unlängst 2 Koreaner durch die hereinklappenden Aussenboardmotoren jeweils 1 Bein verloren,
haben die Koreaner als Abfindungszahlungen nix gross zu erwarten.
Während in Europa Unfallopfer sich gewissermassen eine Angestellte lebenslang leisten können,
steht selbigen Opfern ein vernichtetes Leben ohne Absicherung bevor,
wer nicht in entsprechende ausländische Unfallversicherungsverträge mit US Gliedertaxe investiert hat,
ist ein armer Hund.

in Thailand ist halt alles mehr Wild West bz. Wild East

Wie wir es bewerten, ist jedermann eigene freie Entscheidung.
Wenn es mich allerdings wie einst Old Shatterhand nach den Apachen hinzieht, dann muß ich vorher entscheiden, ob ich die Friedenspfeife akzeptabel oder unhygienisch finde.
Und eine Thailänderin braucht man auch nicht heiraten. Noch irgendwann dorthin mit ihr verziehen.
Dennoch es tun dies so einige.

Und zahlen in der Tat einen Preis dafür. Ich persoenlich kann mich mit den ordentlichen Opfer-Entschädigungen noch einigermaßen abfinden.
Dafür stoert mich die fehlende Rechtssicherheit hier mehr. Eine moegliche Gegenmaßnahme: Freundschafts-Netzwerke bilden.
Moegen es andere als Vereinsmeierei bezeichnen, weil sie nie über den Steintisch hinauskamen, es ist aber hilfreich.
Ein Thai würde sagen: systemkompatibel.

Also sich vor der Migration über so Dinge klar werden.