Re: Leben in Bangkok
Verfasst: 26.02.2018 10:11
Man sagt, wer eine Thailänderin heiratet, heiratet auch ihre Familie mit. Das mag zumindest im Bezug auf die Fürsorge für die Eltern und den Respekt ihnen und den älteren Familienmitgliedern gegenüber gelten. Sonst scheint mir der Zusammenhalt nicht besonders groß zu sein. (Ist vielleicht bei chinesisch-stämmigen anders). Irgendeiner will stets den Ton angeben. In unserem Fall ist es die in Deutschland lebende Schwester, die die Familie spaltet. Mit Geld und Intrigen versucht sie ihre Geschwister gegeneinander anzustacheln. So waren Spannungen bei der Beerdigung zu erwarten, zu der sie ja auch anreiste.
Die vier Brüder leben verstreut in Bangkok. Alle sind verheiratet und haben mindestens zwei Kinder und auch Enkelkinder. Num, den ältesten, trafen wir nach vielen Jahren erst bei der Beerdigung wieder, wo er zusammen mit einem Enkel in Mönchsgewändern auftrat. Go, einer seiner Söhne, den ich zuletzt vor 40 Jahren sah, ihn aber sofort als den Kleinen mit dem Haarschopf wieder erkannte (auf dem Bild oben vorne in der Mitte), hat sich bestens um mich/uns und um den Ablauf der Zeremonien bemüht. Bruder Gai, der Clown der Familie, also ein wenig dingdong, seines Zeichens Müllsammler, und Da sind von der Schwester gekauft. Da arbeitete lange als Berufsschullehrer fürs Haareschneiden in Sisaket. Nach dem Tode seiner Frau zog er zu seiner Jugendliebe zurück nach Bangkok. Die Beiden besuchten uns häufig unangemeldet und zeigten sich sehr freundlich. Seit wir seiner Bitte, ihm 20 000 Baht zu leihen, nicht nachgekommen sind, haben sie sich nicht mehr gemeldet. Leihen heißt in Thailand schenken. Das haben wir schon ein paar mal erfahren. Bei der Beerdigung steckte er die Umschläge für sich ein, obwohl meine Frau und die Schwester für die Unkosten aufkamen.
Engen und guten Kontakt haben wir zum Ärger der Schwester nur zu Do, der in der Nähe wohnt und uns mit seinem Songthaeo manchmal zur Verfügung steht. Er kommt nie unangemeldet und duckt sich aus Respekt, wenn er an mir vorbei geht, auf seinem Weg zum Kühlschrank. Überhaupt werde ich von allen in der ganzen Familie mit Respekt und Nachsicht behandelt. Sowohl die Entfernungen und die Sprachbarrieren als auch meine Frau bewahren mich vor engerem Kontakt. So hielt sie es für besser, dass ich nur zur Einäscherung selbst mitkam und nicht zu den Gebetsabenden vorher.
Beerdigungen sind die Gelegenheit, bei der alle Verwandten zusammen kommen. Ich kann mich zwar ein wenig unterhalten und habe keine Hemmungen, aber ich halte mich auch gerne im Hintergrund. Manchmal habe ich Schwierigkeiten, die Gesichter einzuordnen. Meine Frau redet scheinbar ungezwungen mit allen, auch wenn es zuvor mal Spannungen gegeben hat. Sie zeigt nie, dass sie jemand etwas nachträgt. Bis auf einen kleinen Eklat, als die Schwester weinend ausrief, Do und meine Frau hätten ihr das Haus gestohlen, verlief die Zeremonie dann zwar angespannt, aber reibungslos. Das Haus ist eine baufällige Bretterbude auf einem gepachteten Grundstück, in dem früher die Mutter lebte und jetzt Do mit seiner Familie haust. Der von uns ausgesuchte Ehemann der Schwester ist übrigens schon vor uns nach Chiang Mai ausgewandert, während sie bei ihren Lovern in Deutschland blieb. Leider verstarb er plötzlich an einer geplatzten Bauchaorta.
Die vier Brüder leben verstreut in Bangkok. Alle sind verheiratet und haben mindestens zwei Kinder und auch Enkelkinder. Num, den ältesten, trafen wir nach vielen Jahren erst bei der Beerdigung wieder, wo er zusammen mit einem Enkel in Mönchsgewändern auftrat. Go, einer seiner Söhne, den ich zuletzt vor 40 Jahren sah, ihn aber sofort als den Kleinen mit dem Haarschopf wieder erkannte (auf dem Bild oben vorne in der Mitte), hat sich bestens um mich/uns und um den Ablauf der Zeremonien bemüht. Bruder Gai, der Clown der Familie, also ein wenig dingdong, seines Zeichens Müllsammler, und Da sind von der Schwester gekauft. Da arbeitete lange als Berufsschullehrer fürs Haareschneiden in Sisaket. Nach dem Tode seiner Frau zog er zu seiner Jugendliebe zurück nach Bangkok. Die Beiden besuchten uns häufig unangemeldet und zeigten sich sehr freundlich. Seit wir seiner Bitte, ihm 20 000 Baht zu leihen, nicht nachgekommen sind, haben sie sich nicht mehr gemeldet. Leihen heißt in Thailand schenken. Das haben wir schon ein paar mal erfahren. Bei der Beerdigung steckte er die Umschläge für sich ein, obwohl meine Frau und die Schwester für die Unkosten aufkamen.
Engen und guten Kontakt haben wir zum Ärger der Schwester nur zu Do, der in der Nähe wohnt und uns mit seinem Songthaeo manchmal zur Verfügung steht. Er kommt nie unangemeldet und duckt sich aus Respekt, wenn er an mir vorbei geht, auf seinem Weg zum Kühlschrank. Überhaupt werde ich von allen in der ganzen Familie mit Respekt und Nachsicht behandelt. Sowohl die Entfernungen und die Sprachbarrieren als auch meine Frau bewahren mich vor engerem Kontakt. So hielt sie es für besser, dass ich nur zur Einäscherung selbst mitkam und nicht zu den Gebetsabenden vorher.
Beerdigungen sind die Gelegenheit, bei der alle Verwandten zusammen kommen. Ich kann mich zwar ein wenig unterhalten und habe keine Hemmungen, aber ich halte mich auch gerne im Hintergrund. Manchmal habe ich Schwierigkeiten, die Gesichter einzuordnen. Meine Frau redet scheinbar ungezwungen mit allen, auch wenn es zuvor mal Spannungen gegeben hat. Sie zeigt nie, dass sie jemand etwas nachträgt. Bis auf einen kleinen Eklat, als die Schwester weinend ausrief, Do und meine Frau hätten ihr das Haus gestohlen, verlief die Zeremonie dann zwar angespannt, aber reibungslos. Das Haus ist eine baufällige Bretterbude auf einem gepachteten Grundstück, in dem früher die Mutter lebte und jetzt Do mit seiner Familie haust. Der von uns ausgesuchte Ehemann der Schwester ist übrigens schon vor uns nach Chiang Mai ausgewandert, während sie bei ihren Lovern in Deutschland blieb. Leider verstarb er plötzlich an einer geplatzten Bauchaorta.