Neue Heimat Thailand

[selmak]

Mitnichten, die Welt ist in sich perfekt, wenn sie mit Natur gleichgesetzt wird und nicht mit einem auf Emotionen gebauten Paradies

Nach ein bisschen Nachdenken ist mir klar geworden, dass wir uns wohl erstmal über den Begriff 'perfekt' auseinandersetzen müssten - was ist perfekt, unter welchen Gesichtspunkten ist eine Welt perfekt.

Ich hab ja schon dargelegt, warum ich die Welt nicht für perfekt halte. Zur Natur gehören auch wir Menschen, die beschriebenen Defizite in unsem Verhalten führen dazu, dass wir uns selber und viele andere Bestandteile der Natur schädigen. Der Planet wird wohl überleben und irgendwann wieder Leben tragen, egal wieviel Schaden wir anrichten, aber das alleine macht für mich keine perfekte Welt aus, keine intakte Natur.

Hinzu kommt für mich noch dass der Wunsch nach bestimmten Lebensumständen - ein weiteres Kriterium der Unglücklichen - nicht nur was mit Emotionen zu tun hat. Man kann auch an der Weigerung unserer Spezies den nächsten evolutionären Entwicklungsschritt zu tun verzweifeln. Man sieht ganz klar vor Augen was nötig wäre, aber es gelingt uns als Spezies nicht. Sowas kann einen schon nerven.

Klar, das Erlangen persönlicher Zufriedenheit gelingt wohl nur durch das Einengen des Blicks auf die persönliche Einflusssphäre, und das ist wohl auch die einzig realistische Lebensstrategie für Leute mit unseren Einflussmöglichkeiten. Aber nerven kann einen das grosse Ganze trotzdem, und, gestatte mir den kleinen Seitenhieb, Zufriedenheit ist ja auch nur eine Emotion

[rolf2]

also,..... hallo erstmal.............

perfekt ist die Welt in dem Sinne das sie seit Millionen von Jahren funktioniert/existiert und zwar nach jing/jang Prinzipien, es findet immer wieder Ausgleich statt.

Der Hunger, Der Hass, Glaubenskriege, verschiedene Auffassungen über den rechten Weg münden in gewalttätige Auseinandersetzungen, Elend, Krankheit, Leid.......

das alles existiert weil es zur Gesetzmäßigkeit der Welt gehört.

Wenn ein Mensch stirbt ernähren sich viele Kreaturen und Bakterien von ihm, dort wo er gelebt hat entsteht durch seinen Tod Anderes, Neues oder auch Altbekanntes in neuem Gewand in veränderter Form.

Der Antrieb dieses ganzen Mechanismus scheint nichts weiter zu sein als die Materie immer wieder zu schütteln, zu sieben, zu verbinden, in ständiger Erneuerung ohne
Ende. Das allesdurchdringende Element ist schlicht das "Leben".

Das vorherrschende Prinzip in allem ist die Veränderung durch Anpassung/ Wettkampf. Insofern ist es nur natürlich das es Hunger und Krieg gibt, genauso natürlich wie
zugleich hoffnungslos ist es diese Erscheinungen bekämpfen zu wollen.

Es ist im Grunde völlig egal ob ich ein Mörder oder ein helfender Samariter bin, lediglich andere Menschen werden mich und meine Handlungsweisen beurteilen, und wenn ich helfe, werden es andere zerstören und wenn ich töte werde andere neues Leben gebären.

Für den Gang der Welt durch die Zeit spielt all das im Grunde keine Rolle und ist so belanglos oder so wichtig wie nur irgendwas.

Die Welt ist also weder perfekt noch unperfekt, sie ist weil sie ist und wie sie ist, das könne wir bewerten mit underem kleinen Verstend oder auch nicht.

Ich entscheide mich deswegen auch Tramaicos Sichtweise zu beherzigen und zu lächeln, auch wenn nicht eben immer leichtfällt.

Nächstes Wochenende gehen wir wieder in den Wald und schlagen Rehkitze tot, das ist zum einen Spaß, zum anderen hilft es den neuen Schößlingen und Nachkommen der
Bäume.

[Lanna]

Wohl wahr...

....

Nächstes Wochenende gehen wir wieder in den Wald und schlagen Rehkitze tot, das ist zum einen Spaß, zum anderen hilft es den neuen Schößlingen und Nachkommen der
Bäume.

Ich werd das Gleiche mit den Fliegen machen, aber, macht das einen Unterschied?!

[rolf2]

nur isofern, das Du mehr Verständnis erhältst und Du bei den "Mädchen" nicht verschissen hast.........

[Tramaico]

Nächstes Wochenende gehen wir wieder in den Wald und schlagen Rehkitze tot, das ist zum einen Spaß, zum anderen hilft es den neuen Schößlingen und Nachkommen der Bäume.

Das ist in Ordnung, solange Du Dich ausserhalb der Sichtweite eines Dramaicos damit vergnuegst. Man munkelt der Genannte hat einen groesseren Faibel fuer Tiere als fuer Menschen.

@Selmak
Natuerlich ist Zufriedenheit ein Gefuehlszustand und so ist es auch die anzustrebende innere Harmonie in jeder Lebenslage. Der Knackepunkt ist, sich nicht von Emotionen verleiten zu lassen zum Beispiel dem Drang zu folgen Rehkitze im Wald totzuschlagen. Schau, da ist kontrollierte Emotion und unkontrollierte Emotion. Unkontrollierte Emotion ist, lustvoll auf Rehkitze einzudreschen. Kontrollierte Emotion ist wortlos und voellig gefuehllos zum Rehkitzkiller rueberzugehen und ihm mit einem einzigen gezielten emotionslosen Faustschlag die Lichter auszuknipsen.

Nein, es sollte sich weder dabei noch anschliessend ein Gefuehl der Genugtuung einstellen, sondern die Gefuehlswelt bleibt voellig neutral. Kein ueberschwengliches Gefuehl der Retter der Kitze zu sein, kein Reuegefuehl den Kitzmassakrierer am Boden liegen zu haben sondern einfach nur die Zufriedenheit die unversehrten Kitze davonhuepfen zu sehen. Keine ueberschwengliche Zufriedenheit, keine unterschwellige Zufriedenheit sondern nur mittlere Zufriedenheit kontrolliert vom Verstand.

Ich weiss, ich weiss nicht einfach zu bewerkstelligen, aber daran zu arbeiten ist den Preis wert. Meiner Ansicht nach.

Am Wochenende kaufte ich mir ein Buch ueber Jeet Kune Do. Mal durchgeblaettert. 1. Sahne. Keine Schnoerkel, keine aufgezwungenen Doktrien sondern absolut gradlinig. Wat mut dat mut, wat nicht mut, dat mut nicht. Passt. Auch im Hinblick auf Kitzkiller.

[rolf2]

der Erfinder des Jeet kun Do, Bruce Lee, hatte die Erfahrung gemacht das alles statische, vorgeformte, willentlich, Bedingte in einem chaotisch verlaufenden Kampf
eigentlich nichts zu suchen hat. Nur die Eingebung des Momentes, des "sich- treiben- lassens" und der Anpassung ohne Bewertung lässt die "richtige" Bewegung als Frage oder Antwort geschehen.

Ähnliches hatte bereits Myamoto Musashi im Buch der fünf Ringe geschrieben.

Beide Meister kommen mehr oder weniger zu dem Schluss, das ihre Methode nicht zu unterrichten ist, bestenfalls die Novizen in bestimmte Richtungen zu leiten sind, ohne jedoch einen einzigen richtigen Weg zum Ziel näher definieren zu können, außer dem des Selbsstudiums.

Insofern bleibt den "Suchenden" nur ihre eigene Wahrheit zu finden.

Tramaico, Du weißt schon, das der Schutz von Rehkitzen oder Straßenkötern in diesem Sinne nicht die reine Lehre ist ? es macht keinen Unterschied ob ich eine Mücke erschlage, eine Kakerlake zertrete, einem Kitz den Schädel zertümmere, oder andersrum versuche das zu verhindern, oder solchen Lebewesen beim Überleben helfe.

All das sind nur Reflektionen unserer Überlebensmatrix, menschliche instinkte die die Natur in uns eingepflanzt hat, beim anderen mehr beim anderen weniger,
Versuch macht klug, das ist die Devise

Ich neige aber auch dazu dem "Guten" auf dieser Welt zu helfen, wohlwissend allerdings das es sinnlos ist im größeren Kontext

Worte des Meisters Bruce Lee

[youtube][/youtube]

[rolf2]

weiß nicht wie man hier nachträglich bearbeitet, der Link hat so nicht funktioniert, also auf ein neues

[youtube] " onclick="window.open(this.href);return false;[/youtube]

oder vielleicht so:

" onclick="window.open(this.href);return false;

[phimax]

Mal eine Frage.

Hier die Antwort.
Alles andere/weitere über fred2 und die Tricks bitte über PN.

[Tramaico]

Beide Meister kommen mehr oder weniger zu dem Schluss, das ihre Methode nicht zu unterrichten ist, bestenfalls die Novizen in bestimmte Richtungen zu leiten sind, ohne jedoch einen einzigen richtigen Weg zum Ziel näher definieren zu können, außer dem des Selbsstudiums.

Erstaunlich, die Parallelen zur buddhistischen Lehre, nicht wahr? Nein eigentlich nicht erstaunlich.

Tramaico, Du weißt schon, das der Schutz von Rehkitzen oder Straßenkötern in diesem Sinne nicht die reine Lehre ist ? es macht keinen Unterschied ob ich eine Mücke erschlage, eine Kakerlake zertrete, einem Kitz den Schädel zertümmere, oder andersrum versuche das zu verhindern, oder solchen Lebewesen beim Überleben helfe.

Okay, es ist nicht schlimm wenn es nicht die reine Lehre ist. Mein eigenes Handeln konzentriert sich rein auf meine eigene ausgewogene Zufriedenheit. Hierdurch profitiere dann jedoch nicht nur ich, sondern auch alle anderen.

Kann ja nur mich vom Leid befreien und nicht die ganze Welt. Auch nicht alle Strassenhunde, Kitze, Kakerlaken etc. Fazit: Zertruemmert jemand in meinen Dunstkreis einfach aus Spass an der Freude einem Kitz den Schaedel, dann verursacht es MIR Leid und ich korrigiere dies soweit es in meiner Macht steht. Wuerde ich dieses nicht tun, dann wuerde es in mir haften, quaelen und frustrieren bis hin, dass ich anfange mit der perfekten Welt zu hadern.

Ich kenne nur wirklich mich, nicht die anderen und somit kann sich mein Handeln nur auf mein eigenes "Seelen"heil ausrichten. Bin ich zufrieden, dann habe ich nicht den Wunsch Rehkitzen den Schaedel zertruemmern zu wollen und der Kreis schliesst sich. Ob dieses die reine Lehre ist oder nicht, ist hierbei voellig egal, denn wer definiert denn dieses "reine"?

Ich mache hier mal eine Anleihe von zwei Kampfkunstmeistern: "...kommen mehr oder weniger zu dem Schluss, das ihre Methode nicht zu unterrichten ist, bestenfalls die Novizen in bestimmte Richtungen zu leiten sind, ohne jedoch einen einzigen richtigen Weg zum Ziel näher definieren zu können, außer dem des Selbsstudiums."

Ich neige aber auch dazu dem "Guten" auf dieser Welt zu helfen, wohlwissend allerdings das es sinnlos ist im größeren Kontext

Gruesse mir die Kitze im Wald. Nein, nicht alle, nur die Du triffst. Mache mir keine Sorgen ums sie, denn nur ein Sinnbefreiter wuerde sich sinnlos an ihnen vergreifen. Das Du nicht sinnbefreit bist demonstriert Dein Post ja ganz klar und verstaendlich.

[rolf2]

@Tramaico und alle Rehkitze und Wölfe und Bären irgendwo da draußen



Der beste Kämpfer


„Wer ist der beste Kämpfer?", fragte ein Schüler seinen Meister. „Geh´ hinaus auf das Feld beim Kloster", sagte der Meister. Dort steht ein Felsen, beschimpfe ihn. „Warum soll ich das tun?" fragte der Schüler. „Der Felsen wird nicht antworten.“ „Dann greife ihn mit deinem Schwert an“, sagte der Meister. „Auch das werde ich nicht tun. Mein Schwert würde zerbrechen“, entgegnete der Schüler. „Und griffe ich ihn mit meinen Händen an, würde ich meine Finger verletzen, ohne etwas auszurichten. Ich möchte wissen, wer der beste Kämpfer ist!“ „Der beste Kämpfer ist der, der dem Felsen gleicht“, sagte der Meister. „Ohne die Klinge zu ziehen, gelingt es ihm zu zeigen, daß niemand ihn besiegen kann.