selmak hat geschrieben:Samuianer hat geschrieben:Wenn JEDER, der kann, sagen wir taeglich sein Schaerflein, ja nur "ein Kilo Reis", dazu beitragen wuerde, es waere eine andere Welt - ich denke nicht, das es dieser Zeit eine 'verkehrte" Welt ist...es koennte anders sein und das faengt im Kopf an!
In diesem Satz wird auch Tramaico's Aussage hinsichtlich der 'perfekten Welt' widerlegt.
Mitnichten, die Welt ist in sich perfekt, wenn sie mit Natur gleichgesetzt wird und nicht mit einem auf Emotionen gebauten Paradies. Der Mensch zeichnet sich eine ganze Stadt aus Traumschlossern und versucht in seiner Ueberheblichkeit Mutter Natur zu korrigieren und ist dabei letztendlich ausschliesslich Anfang allen Uebels.
Die Menscheit manipuliert, korrigiert und stemmt sich gegen vermeitliche Ungerechtigkeit und reitet sich dabei immer tiefer in die Probleme. Mit seinem selbstangedichtetem Perfektionismus, der nicht auf Rationalitaet sondern reinem Bauchgefuehl basiert.
Was ist, wenn tatsaechlich taeglich das Schaerflein beigetragen wird, sagen wir in Indien? Letztendlich wird die die Anzahl der Menschen in's Unermessliche steigen und wo kommt dann die unermessliche Menge an Reis her? Okay, Ernteoptimierung z. B. durch Genmanipulation. Noch mehr Menschen, noch mehr Reis... Die Natuer wird staendig kompromitiert. Fazit: Die Menschen werden nicht bruederlicher, sondern fangen an sich noch staerker zu bekaempfen um zu ueberleben bzw. den gescholtenen Egoismus auszuleben. Ein Fass ohne Boden.
Jeder Mensch will eigentlich Frieden und dass alle Menschen gluecklich sind. Ist leider eine Fehlanalyse. Leicht zu belegen. Religionskaempfe, Rassenkaempfe, Arbeitsplatzkampf, Resourcenkampf, Neid... all dieses kann durch das Kilo Reis eines jeden beseitigt werden? Sorry, das ist nicht nur Utopie sondern absolute Naivitaet im Einklang mit des Kindes Wunsch nach der Existenz des Weihnachtsmannes.
Es wird gekaempft fuer die gute und gerechte Sache, wobei ein jeder eine eigene Vorstellung von gerecht hat. So, all den hungernden Menschen in Indien soll geholfen werden indem man Ihnen Essen gibt. Ausgerechnet Beispiel Indien, mit seinem Kastenwesen. Das Kastenwesen muesste somit abgeschafft werden. Auch die Diskriminierung der Frauen im Islam, die Sharia, der Kapitalismus, der Egoismus, der Rassenhass... Ja, ja, danach muessen wir ALLE streben und zwar auf globaler Basis und alle Probleme verpfuffen????
Alles was es braucht, ist lediglich das kleine Kilo Reis von allen?
So, Ihr meint Ihr koennt die Welt veraendern oder gar retten? Versucht doch einfach mal nur Eure gesamte Verwandtschaft oder auch unmittelbare Nachbarschaft in einem Umkreis von nur 1km2 zu laeutern. Oder auch nur die 150 Mitglieder in diesem Forum. Nicht moeglich diese relativ kleine Gruppe unter einen Hut zu bekommen und darum setzen wir uns lieber gleich die ganze Welt zum Ziel?
Hier meint jeder, dass seine Vorstellung von einer guten und gerechten Welt die richtige ist. Osama Bin Laden ist sicherlich auch der festen Ueberzeugung, dass sein Handeln daseinzig Wahre ist, naemlich die Welt von den unglaeubigen und dekadenten Teufeln zu befreien. Selbst er hat seine Perspektive, die durchaus nachzuvollziehen ist. Er wuenscht sich eine aus seiner Sicht gerechte Welt mit allen Menschen im Einklang nach SEINEN Vorstellungen und versucht diese pefekte Welt mit allen Mitteln zu schaffen. Ah, er wendet Gewalt gegen seine Feinde an und somit ist er ein Terrorist. Die RAF wollte auch die gerechte Welt schaffen und den verdammten Imperialismus zerstoeren. Kampf und Gewalt = Terroismus, ausser natuerlich es dient der gerechten Sache. Gerechtigkeisempfinden ist jedoch reines Gummi wie sich hier zeigt.
Nein, die Welt kann nicht perfektioniert werden, sie ist perfekt. Der Mensch ist der Anfang und das Ende allen Uebels. Er ist hartnaeckig in seinem Drang nach vermeintlicher Perfektion des perfekten und hat schon vieles dabei unwiederbringlich zerstoert. Wie ein staendig wachsender Heuschreckenschwarm, doch die Natuer weiss sich zu wehren. Sie hat dieser ueberhelbichen Spezies ein apolkolyptisches Gen verpasst, einen Hang zur Selbstzerstoerung. Interessant ist hierbei, dass Emotionen wesentliches Element sind. Der Wunsch Gutes zu tun, tritt eine Steinlawine los. Ein Irrglaube manifestiert sich dahingehend, man koennte Treibsand komprimieren und festtreten, wenn nur alle fest genug auftrete, wobei dann wiederum aber die wenigsten bereit sind der Philosophie zu folgen.
Man muesste, man sollte... wer ist denn dieser "man"?
"Ich habe heute morgen in meiner Strasse einer alten Frau ueber die Strasse geholfen, da sie ohne diese Hilfe sicherlich angefahren worden waere".
"Man sollte mehr Zebrastreifen und Fussgaengerampeln schaffen".
"Ich" kann etwas erreichen, "man" wohl kaum.
Fazit: Ignoriere "man" und arbeite am "ich" und ein ganz kleines Stueckchen in der Gesellschaft (nicht in der Welt, denn die ist bereits pefekt) wird sich tatsaechlich veraendern. Wer zufrienden laechelnd durch die Strassen geht weil er weiss, dass diese Welt perfekt ist, der tut seinen Mitmenschen bereits einen groesseren Gefallen als der mit einem Pappschild und lautstarkem Gebruelle ala "Gerechtigkeit fuer alle!!!!".
Niemand kann die Welt veraendern, also muss ich sie nehmen wie sie ist und mich auf MICH konzentrieren. Nicht die anderen sind schuld an meinem Leid, sondern ich bin es selbst. Dies gilt erstaunlicherweise fuer alle.
Ist es nicht ungerecht, dass ein Kanninchen als Kanninchen und nicht als Loewe geboren wurde? Was waere, wenn es nur Loewen geben wuerde? Ja, sie wuerden sterben, wenn sie nicht anfangen sich selbst zu fressen.
Hm, vermutlich ist aus menschlicher Sicht das Hauptproblem, dass die Natur emotionslos ist. Sie erscheint grausam und ungerecht zumindest aus menschlicher Perspektive. Vielleicht ist aber das einzige Problem nur, dass dieses Wesen Mensch fehlerhaft ist. Dieses ist zum Glueck aber korrigierbar, doch nur bedingt. Ein jeder kann letztendlich nur sich selbst korrigieren. Das Kanninchen kann nicht aus seiner Haut. Der Loewe kann nicht aus seiner Haut. Der Mensch kann nicht aus seiner Haut. Also ist eine Korrektur nur innerhalb dieser Haut moeglich. Wer zufrieden mit sich und der Welt ist, ist der perfekte Zeitgenosse. Somit ist dann nur noch die Frage, wie erreiche ich diese persoenliche Zufriedenheit?
Verdammt egoistisch? Jein.
Jetzt das teuflische. Eine Korrektur ist nur mit dem Verstand, aber nicht mit Emotionen moeglich, aber andererseits heisst es wiederum, dass der Mensch das einzige Wesen sei, das ueber Verstand verfuegen wuerde. Warum er so wenig eingesetzt wird? Was weiss ich? Vielleicht machen ja Emotionen blind.
Ich wuerde ja, wenn die Anderen nur... ja, die altbekannte Ausrede. Bla, bla, bla... weiss nicht, was die Anderen mit der eigenen Zufriedenheit
http://de.wikipedia.org/wiki/Zufriedenheit zu tun haben sollen. Schaut in den Spiegel und Ihr seht Euer groesstes Problem. Mit Euch selbst und mit der Welt.