Diplomatischer Krieg mit Thailand

[DisainaM]

Walter Bau hat einen Anspruch gegen den thailändischen Staat,
und nicht gegen das Privatvermögen des th. Königssohns.

Kein Richter lässt eine inhaltlich mangelhafte Pfändung verfügen, ohne Rücksprache mit Berlin,

und Berlin will eine symbolische Handlung,

und damit einen symbolischen Krieg.

Der Insolvenzverwalter des ehemaligen deutschen Baukonzerns Walter Bau streitet sich mit Thailand um Millionen. Die Geschichte ist um ein aufsehenerregendes Kapitel reicher: Um den Druck zu erhöhen, ließ er das Flugzeug des thailändischen Kronprinzen beschlagnahmen. von Gerhard Hegmann München
Das Boeing-Flugzeug des thailändischen Kronprinzen ist durch eine spektakuläre Pfändungsaktion am Münchner Flughafen beschlagnahmt worden. Der Insolvenzverwalter des ehemaligen großen deutschen Baukonzerns Walter Bau hat am heutigen Dienstag die Boeing 737 der Royal Thai Air Force sicherstellen lassen. Dies bestätigte ein Sprecher des Augsburger Wirtschaftsprüfers Werner Schneider auf Anfrage der Financial Times Deutschland.
Hintergrund der Beschlagnahmung des Fliegers von Kronprinz Maha Vajiralongkorn ist eine Forderung von rund 30 Mio. Euro des Insolvenzverwalters gegen den thailändischen Staat. Seit Jahren streiten der Insolvenzverwalter und zuvor der drittgrößte deutsche Baukonzern Walter Bau mit Thailand über ein vor 20 Jahren gestartetes Autobahnprojekt bei Bangkok.

Immer wieder versuchte Schneider das Geld aus dem 26 Kilometer langen "Tollway Project" einzutreiben. Thailand reagierte angeblich nicht auf die Forderungen oder spielte auf Zeit. Ein internationales Schiedsgericht in Genf bestätigte Mitte 2009 die Forderung und legte deren Höhe fest. Thailand zahlte weiterhin nicht. Daher soll die Beschlagnahme des Flugzeugs jetzt als Druckmittel dienen, damit endlich Geld fließt, heißt es auf Anfrage.
Von der thailändischen Botschaft in Berlin war kurzfristig keine Stellungnahme zu erhalten.
Der Insolvenzverwalter musste bei der Aktion sehr diskret vorgehen, damit der Kronprinz nicht gewarnt war. Schneider war mit seinem Antrag auf Sicherungsvollstreckung bei Gericht dennoch erfolgreich, weil der häufiger in Deutschland weilende Kronprinz Vajiralongkorn in den vergangenen Tagen und Wochen diverse deutsche Flugplätze mit seiner Boeing 737-400 der Royal Thai Air Force ansteuerte.

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Das Flugzeug ist registriert über die th. Royal Air Force, als Schirmherr, wobei Eigentümer der th. Königssohn ist.

Im übrigen dürfte es sich bei der Maschiene um ein Diplomatenfahrzeug handeln,
da der th. Königssohn auf all seinen Auslandsreisen als Sonderbotschafter in gesonderter Mission tätig ist.

[tomtom24]

Warum nicht? Wenn es der Thai-Airforce gehoert, dann gehoert es dem thail. Staat. Und 30 Mio. Euro ist ja auch kein Pappenstiel.

Irgendwie ist das aber mal wieder die typische Geschichte: ob nun im grossen oder kleinen Stil (zwischenmenschlicher Beziehung): Farang scheint immer das Nachsehen zu haben

edit: wobei das fuer uns deutsche Expats vielleicht nicht so das Gelbe vom Ei ist

[DisainaM]

die Frage, die dahinter steht;

wenn ein Mitglied des Königshauses mit einer ihrer Maschienen in Deutschland landet,
sind sie als Sonderbotschafter in gesonderter Mission hier,
die Maschiene ist, ähnlich wie ein Diplomatenauto in Berlin, oder eine Immobilie der thailändischen Botschaft in Berlin,
thailändisches Hoheitsgebiet, und damit für den deutschen Staat tabu.

Im übrigen weiss man, dass die Royal Thai Airforce nur als Schirmherr unter seinem Regenschirm auch Fremdvermögen,
wie hier, Privatvermögen des Königssohns, mit abdeckt,
soll heissen, man nimmt einen diplomatischen Verstoss in Kauf,
und setzt ein Signal.

[Jon Doe]

Diese Aktion (ohne sie im Detail werten zu wollen) ist aber ein gutes Zeichen für die Thais,
dass man mit Farang nicht alles machen kann - ja - die wehren sich auch mal !

... ich find´s gut.

[DisainaM]

nur, bei der Aussenwirkung des Königshauses,

wer wird am Ende die Zeche zahlen ?

Die Verantwortlichen in Berlin kaum,

eher der 75 demenzkranke deutsche Rentner in Thailand, der seine Visaangelegenheiten nicht mehr geregelt bekommt,

oder die 40 jährige Oberregierungsrätin, bei der man am Bkk Airport wegen ihres schrofen Auftretens eine burschikose Körpertaschendurchsuchung macht,

oder der BND Beamte in Bkk, der im Vertrauen auf die bisherige Zusammenarbeit beim Einkassieren von Kinderschändern, nun plötzlich selber unter fadenscheinigen Gründen verhaftet wird.

deswegen kann ich bei Deutschen weniger den Gewinn, als mehr den Verlust sehen.

[hippo]

Nun kann man doch nicht bei jedem Entwicklungsland Rücksicht auf irgendwelche Befindlichkeiten nehmen. Sowas spricht sich ganz schnell rum und wir zahlen nur noch weil wir angeblich irgendein ominöses Tabu gebrochen haben.

[DisainaM]

13.07.2011

Thailändischer Kronprinz
Und plötzlich war das Flugzeug weg
Rabiater Insolvenzverwalter: Und plötzlich ist der Flieger weg
Fotos
REUTERS

Die deutschen Behörden fackelten nicht lange: Weil Thailand dem insolventen Walter-Bau-Konzern Geld schuldet, kam der Gerichtsvollzieher zum Münchner Flughafen. Dort pfändete er eine Boeing des Kronprinzen - der steht nun ohne Maschine da.
Info

München - Beim Eintreiben von Schulden macht Insolvenzverwalter Werner Schneider auch vor königlichen Hoheiten nicht Halt: Am Münchner Flughafen hat er eine Maschine der thailändischen Regierung pfänden lassen. Die Boeing 737 der Royal Thai Air Force ist nicht irgendein Fluggerät: Laut Schneider wird sie regelmäßig vom thailändischen Kronprinzen Maha Vajiralongkorn gesteuert.

Hintergrund der Pfändungsaktion ist ein Streit um Schulden der thailändischen Regierung beim einstigen Baukonzern Walter Bau. Das Unternehmen ging 2005 pleite. Insolvenzverwalter Schneider will mit der Pfändung des Flugzeugs Altschulden Thailands von mehr als 30 Millionen Euro eintreiben. Schneider pocht auf die Zahlung für den Bau einer Mautautobahnstrecke bei Bangkok durch die Walter-Tochter Dywidag vor mehr als 20 Jahren. Ein Schiedsgericht und die deutsche Justiz hätten die Rechtmäßigkeit der Forderung bestätigt, hieß es.

Bereits am Dienstag sei ein Gerichtsvollzieher zur Tat geschritten und habe auf dem Münchner Flughafen Pfandsiegel auf den Flieger geklebt, teilte Schneider mit. Die Boeing 737 des Kronprinzen steht nun versiegelt am Flughafen auf einem Wartungsvorfeld und darf nicht starten. "Diese drastische Maßnahme ist quasi die Ultima Ratio", sagte der Insolvenzverwalter. Die thailändische Regierung habe immer wieder auf Zeit gespielt und auch die Einschaltung der Bundesregierung habe keinen Fortschritt gebracht.

"Die Suche nach der Maschine musste diskret erfolgen"

Es ist nicht Schneiders erste Pfändungsaktion auf einem Flughafen. Bereits 2005 hatte Schneider eine Maschine der libanesischen Middle East Airways in Istanbul pfänden lassen, um eine Forderung von gut sieben Millionen Dollar für die Walter-Bau-Gläubiger einzutreiben. Das deutsche Insolvenzrecht erlaubt die Beschlagnahmung ausländischen Besitzes, sofern die Forderungen vor Gericht als rechtens erachtet worden sind.

In einer Pressemitteilung feierte Schneider seine Pfändungsaktion. "Die Suche nach der Maschine war sehr aufwendig und musste verständlicherweise diskret erfolgen, damit keine Vorwarnung zu befürchten war", schrieb er. Die "Financial Times Deutschland" berichtete, der 58-jährige Kronprinz Vajiralongkorn halte sich öfter in Deutschland auf und habe in den vergangenen Wochen diverse deutsche Flugplätze mit der Boeing angesteuert. Kürzlich sei er in Dresden gelandet und habe mit seiner 40-köpfigen Gefolgschaft eine Porzellanmanufaktur besucht.

mmq/Reuters/dapd

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 75,00.html" onclick="window.open(this.href);return false;

[luftretter]

oder die 40 jährige Oberregierungsrätin, bei der man am Bkk Airport wegen ihres schrofen Auftretens eine burschikose Körpertaschendurchsuchung macht,

Nun, mein Mitleid mit Oberregierungsräten, die sich nicht zu benehmen wissen, hält sich in Grenzen....

Aber natürlich zahlt am Ende der kleine Mann/Tourist/Expat die Zeche, nicht der Herr Schneider.
Der Geldeintreiber muss sich halt zu 100% sicher sein, das sich diese Aktion legal ist.

[AlHash]

@DisainaM,

wieso unterschlägst Du einen Teil der Meldung aus dem Spiegel Artikel aus Posting 7?

Mit der Pfändung der Maschine hat der Insolvenzverwalter bei den Behörden in Thailand aber offenbar Eindruck gemacht. Ein Sprecher des Außenministeriums in Bangkok sagte, die Regierung wolle die Angelegenheit so schnell wie möglich bereinigen. "Wir sind betroffen über das, was passiert ist", sagte Thani Thingphakdi. "Es muss sich um ein Missverständnis handeln. Die Behörden meinen, die Maschine sei Eigentum der thailändischen Regierung, aber in Wirklichkeit gehört sie Ihrer Königlichen Hoheit, dem Kronprinzen.

Wer sagt denn, daß Berlin einen "symbolischen Krieg" will?

Verschwörungstheorien.....

AlHash

[Joerg_N]

Ja, allsh,
sehe ich auch so,

die Thais sind schon seit Jahren dazu verdonnert wurden zu zahlen

und wen ineterssiert in D-Land schon gross ein Thronfolger aus Thailand ?

Ein gericht hat entschieden und gut ist