Eines der wohl beschaemendsten Kapitel hierfuer duerften wohl Ruanda und Darfur sein. Und gerade nach Darfur haben fuehrende Institutionen nd auch Politiker immer wieder betint und davon gesprochen, dass sich so etwas nicht wiederholen wird. Dass man zukuenftig nicht mehr nur wegschauen wuerde.
Nun ist es wieder mal so weit: in bzw. ueber Libyen wird in Zusammenhang mit drohendem oder u.U. schon laufendem Voelkermord gesprochen. Gleichzeitig spricht man sich aber ganz klar gegen entsprechende Intervention aus. Stattdessen werden aber eigene Landsleute evakuiert, was das Zeug haelt. Das erinnert an Szenen aus Vietnam ebenso wie aus Ruanda.
Ein anderes, in meinen Augen sehr drastisches Beispiel fuer das Vorgehen gerade der westlichen Welt ist Kambodscha. Dass die USA mindestens genausovielen Khmers das Leben kostete wie die Khmer Rouge wurde ebenso wie durch Maechte wie die USA damals gebilligte Machtuebernahme der Khmer Rouge selbst nahezu gaenzlich totgeschwiegen. Und noch viel schlimmer: diejenigen, die das Land dann schlussendlich befreit hatten, waren ausgerechnet die auch veramten und stark unter westlichen Subventionen leidenden Vietnamesen.
Nun, da es aber anscheinend wieder was zu holen gibt in Kambodscha, ist dort auch die Praesenz des Westens sehr deutlich angestiegen. Sei es durch die Blauhelme nach der Befreiung durch Vietnam, durch die ganzen Hilfsorganisationen, die sich dort wichtig machen jetzt (anders kann man das gar nicht nennen) oder auch bspw. die ganzen amerikanischen Kriegsschiffe, die dort jetzt einlaufen, weil u.a. ein US Militaerstuetzpunkt errichtet werden soll.
Auf gut deutsch gesagt: man hat die Drecksarbeit den anderen ueberlassen, aber zum sich wichtig machen ist man sich nie zu schade. Man moechte fast den Eindruck gewinnen, als ob der Westen Kambodscha befreit haette. Dabei hat der aber nur weggeschaut und fuer sein Seelenheil entsprechend Schweigegelder ins Land gepumpt und tut es noch.
So, und wie schon eingangs geschrieben: gerade nach Darfur hat der Westen erklaert, so etwas wuerde nie wieder passieren. Und doch passiert es wieder. Jetzt, gerade eben, heut. In Libyen. Und ein Westerwelle als auch andere internationale Politiker nuscheln was von Saktionen (als ob das einen Gaddhafi momentan kratzen wuerde) und - noch viel, viel schlimmer: man fraegt sich schon jetzt oeffentlich, was man gegen einen Exodus von Fluechtlingen unternehmen koennte.
Leute, das ist alles zutieft beschaemend. WIR ALLE sollten uns in Grund und Boden schaemen. Nichts hat sich geaendert. Wir sehen weiter zu wenn gemordet wird. Und anschliessend heisst es dann wieder: "aber beim naechsten mal unternehmen wir dann was!". Sagt es und macht es beim naechsten mal wieder genauso. Aber als die wichtigen, die Weltpolizei zusammen mit den USA aufspielen und kritisieren, das koennen wir. Das ist alles so traurig...
Und ich musste das einfach loswerden