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Re: Die gute Diktatur

Verfasst: 19.09.2014 06:08
von Khun Han
Es könnte auch so sein: Die Pläne für den Staatsstreich sind nicht spontan dem Gehirn eines vor der Pensionierung stehenden Generals entsprungen, der seine Mimik und seine Äußerungen manchmal nicht unter Kontrolle hat, sondern sie wurden von einigen Leuten, die in gegenseitiger Abhängigkeit stehen, seit langer Zeit ausgearbeitet. Diesmal musste alles dicht sein, nicht wie beim letzten Coup. Bis ins Detail wurden Ziele, Abläufe, Maßnahmen, Reden und Namen für vor und nach dem Putsch ersonnen, sowohl in kurzfristiger wie in langfristiger Hinsicht. Parlamentsabstimmungen, Gerichtsentscheidungen, Straßenblockaden, Behinderung der Regierungsarbeit, Verhinderung von Auszahlungen an die Reisbauern, Verteufeln des Gegners und Beeinflussung der Bevölkerung durch die Medien bis zur Inkaufnahme von Toten und Verletzten und der Spaltung des Landes wurden geplant. Ein dichter Vorhang wurde darüber gewebt und die Sieger schreiben die Geschichte. Repressionen, Zensur, Kriegsgesetze und lakonische Strafen werden eingesetzt. Die Verbindungen zwischen Junta und der Monarchie sind so zahlreich, dass ...(zensiert). Freie Wahlen wird es nicht mehr geben.

Aber hey, in meiner unmittelbaren Umgebung merke ich nichts davon! Meine Freunde und Nachbarn reden nicht über Politik und die Taxifahrer sind vorsichtig geworden. Neue Besen kehren gut, viele Diktaturen wurden am Anfang bejubelt, es wird Arbeit und Ornung geschaffen und aufgeräumt, zumindest einige Strände und Gehwege. Irgendwann wird es auch Gerechtigkeit geben und Gleichbehandlung vor Gericht, der Wahlurne und dem Finanzamt. Wer ist nicht gegen Korruption? Verlangt wird Geduld, Stillhalten und Gleichschritt. Es soll vorwärts gehen. Wenn man auch zunächst die Uhr zurück gedreht wird. Es ist immer gefährlich, wenn ein älterer Herr weiß, was gut für ganze Land und die Menschen ist, und er die absolute Macht hat, das zu erzwingen.
(Lesetipp in Englisch: sea-globe.com über General Prayuth Chan-ocha)

Als Ausländer betrachten wir das Ganze aus der Ferne und als Gäste, die geduldet werden. Meinungen und Einmischungen sind nicht gefragt. Noch ist der Stern, den wir tragen, nicht aus Stoff.

Noch was ganz Anderes: ich habe mal gelesen, dass wie wir den Vater Staat und das politische System sehen, davon abhängt, wie wir unsere Kindheit und unsere Eltern erlebt haben. Ist jetzt aber ein anderes Thema, ebenso das, wie wir durch die Schule ge- oder verbildet wurden.
(Lesetipp: Schule ein anderes Wort für Gefängnis?)

Re: Die gute Diktatur

Verfasst: 19.09.2014 06:39
von bukeo
[quote="Khun Han";p=59842]Bis ins Detail wurden Ziele, Abläufe, Maßnahmen, Reden und Namen für vor und nach dem Putsch ersonnen, sowohl in kurzfristiger wie in langfristiger Hinsicht. Parlamentsabstimmungen, Gerichtsentscheidungen, Straßenblockaden, Behinderung der Regierungsarbeit, Verhinderung von Auszahlungen an die Reisbauern, Verteufeln des Gegners und Beeinflussung der Bevölkerung durch die Medien bis zur Inkaufnahme von Toten und Verletzten und der Spaltung des Landes wurden geplant.[/quote]

das mag alles so gewesen sein. Aber diesen Plan hätte Thaksin mit einem Satz scheitern lassen können. Er hätte bei der letzten Sitzung nur einfach tw. nachgeben müssen, dann wäre für Prayuth ein Coup sehr viel schwieriger geworden. Thaksin hat zu hoch gepokert und daher wohl für immer alles verloren. Das war schon 2010 so, als er Jatuporn anwies, die Roadmap - die international begrüsst wurde - abzulehnen und auf Konfrontation zu gehen. Veera und Dr. Weng wollten noch weitere Treffen und hätten mit Sicherheit der Roadmap Abhisits zugestimmt, aber der Chef wollte nicht. Jetzt hat er den Salat.....

Re: Die gute Diktatur

Verfasst: 19.09.2014 07:24
von Tramaico
[quote="Khun Han";p=59842]Noch ist der Stern, den wir tragen, nicht aus Stoff.[/quote]

An diesem Gedankengang (= Phobie) muessen wir in der Tat noch ein wenig arbeiten, werter Khun Han.

Ein Tipp: "Life is a comedy". ;-D

Aus besagter Quelle:

“Prayuth is an arrogant idiot who dreams that he is a 1960s-style military dictator,” said Ungpakorn. “There is no subtlety in his actions and most intelligent people laugh at him behind his back. He is mainly acting along his own ideas and is certainly not controlled by the monarchy.”

If there are you and Khun Prayuth, Khun Giles, and there is one idiot among you, his name will be for sure not Prayuth. :cool:

Re: Die gute Diktatur

Verfasst: 19.09.2014 07:37
von Khun Han
@ Tramaico:
Gut gebrüllt, Löwe! Mit Ungpakorn bin ich da nicht ganz einer Meinung.

@ bukeo:
Der pöse Thaksin, der pöse Vietkong. Gut wenn man jemand hat, dem man alles in die Schuhe schieben kann. Alle Befehle kommen aus Dubai? Und wer gibt der anderen Seite die Befehle, bis hin zum Schiessbefehl? Als ob es nur um den Willen und den Eigennutz des 2006 vertriebenen Ministerpräsidenten ginge. Und es geht nicht um Pokerspiele.

Über Glauben und Religion sollte man nicht streiten. Deine Meinung hat sich in den Jahren nicht verändert (s.Leserbrief 2012), aber sie wird dadurch nicht zur Tatsache. Abhisits Roadmap war eine Täuschung, zuvor hat er Angebote der Rothemden abgelehnt, auf wessen Befehl hin? Es ist alles etwas komplizierter, als das gutmütige Gelbhemd glauben mag. Und wer hat jetzt den Salat?

Re: Die gute Diktatur

Verfasst: 19.09.2014 08:46
von bukeo
[quote="Khun Han";p=59847]
Der pöse Thaksin, der pöse Vietkong. Gut wenn man jemand hat, dem man alles in die Schuhe schieben kann. Alle Befehle kommen aus Dubai? Und wer gibt der anderen Seite die Befehle, bis hin zum Schiessbefehl? Als ob es nur um den Willen und den Eigennutz des 2006 vertriebenen Ministerpräsidenten ginge. Und es geht nicht um Pokerspiele. [/quote]

du hast tw. recht - jeder bekommt seine Befehle irgendwoher. Die Rothemden und die PT aus Dubai (Wahlslogan von Thaksin: Thaksin denkt, PT lenkt), die Gelbhemden vom Militär. Man muss sich halt fragen, wer hat das Land derart gespalten, das es zig MIllionen Thais gegeneinander stehen?
Abhisits Roadmap war eine Täuschung, zuvor hat er Angebote der Rothemden abgelehnt, auf wessen Befehl hin?
natürlich - innerhalb von 30 Tagen zurückzutreten hat er abgelehnt. Er hat angeboten, das Parlament im September aufzulösen (also ca. 4 Monate später) und dann innerhalb von 60 Tagen Neuwahlen anzusetzen. Dann hätte es Neuwahlen schon im November gegeben - also ca 9 Monate früher und vor allen - keine 90 Tote.
Ob er sein Wort gehalten hätte, hätte man ja testen können. Wenn nicht - dann eben wieder Demos. Ich denke, er hätte sein Wort gehalten. Er hätte auch im Juli 2011 noch keine Wahlen abhalten müssen, hat er aber doch getan. Ihm schon vorher vorzuwerfen, er würde sein Wort so oder so nicht halten - war m.E. falsch. Hat immerhin 90 Thais das Leben gekostet.

Aber ist eh alles zu spät. Verloren hat nun Thaksin auf lange, lange Zeit - vermutlich für immer. Ihm läuft ja auch die biologische Uhr davon. Ich denke auch nicht, das es in 2 Jahren Wahlen geben wird. Solange das Volk es akzeptiert, wird er vermutlich bleiben. Ich schätze mal so um die 3-5 Jahre. Bis dahin hat sich die Bevölkerung sicher neu orientiert und Prayuth ist - wie es schon Richard in seinem Bekanntenkreis festgestellt hat - auch hier rundherum, sei es Familie, Bekannte o.ä. - nicht unbeliebt.

Am meisten wohl deshalb, weil man nun wieder ohne Gefahr eines Bombenattentats, auch Mitternacht in Chiang Mai unterwegs sein kann. War vorher bei tw. 4 Attentaten pro Nacht nicht so ungefährlich.

Re: Die gute Diktatur

Verfasst: 19.09.2014 10:41
von Khun Han
Den Abschnitt, in dem das mit der Uhr vorkommt, musste ich zweimal lesen, um zu verstehen, wer und wie das gemeint ist. Man ist ich bin halt manchmal so verblendet. :-)
Ich will mir kein Urteil über Thaksin erlauben, da bin ich noch zu jung, d.h. zu den Zeiten seiner Regierungsperioden lebte ich noch nicht im Land. Aber das geldgierige Monster wird er nicht sein. Er stand halt einigen Leuten im Weg und einigen ganz besonders und seine Rückkehr wäre fatal für sie.

Aber wer hat ein Interesse daran, ständig das Volk in Thaksinfreude und in Thaksinfeinde zu spalten? Und nicht immer stehen hinter dem Anzünden von Gebäuden und dem Werfen von Bomben, diejenigen, denen es vorgeworfen wird. Oft riecht es verdächtig nach Schema Glaudio. Sollten wir uns nun nicht alle dem Programm Prayuths nach Reconsiliation unterwerfen anschließen?

Re: Die gute Diktatur

Verfasst: 19.09.2014 19:30
von MOE
- Das Faszinosum Thaksin Shinawatra -

Diesen Namen dieser Person hörte ich erstmals bei meinem ersten Besuch in Thailand 2006, als eine Zeitung seine politischen Ziele folgendermaßen, wie ich meine, treffend charakterisierte: "Geschäftsführender Premierminister auf Lebenszeit". Meine Neugier war geweckt, und in den folgenden Jahren habe ich mich eingehend mit dieser Figur auseinandergesetzt. Ich kam zu meiner nicht geringen Überraschung sehr schnell zu dem Schluß, daß hier ein Fall von krassem Mißverhältnis zwischen Ambition und geistigen Fähigkeiten vorlag. Aber der Reihe nach.

Neben Demokratien, die in regelmäßigem Turnus die Macht neu und manchmal auch anders verteilen, gibt es auch Länder, in denen die Machthaber sich nicht den Zufallslaunen von Wechselwählern unterwerfen. Wie halten sich diese Herrschaften an der Macht? Wie gelingt ihnen das Kunststück, sich trotzdem den Heiligenschein demokratischer Legitimität aufzusetzen?

Die Antwort liegt auf der Hand. Sie holen sich die Unterstützung der zahlenmäßig stärksten Gruppe der Bevölkerung - der Unterschicht. Aber wie? Ganz einfach, man gibt den Leuten Hoffnung auf den sozialen Aufstieg durch Reformen, grundlegende Umgestaltung der Wirtschaftsstruktur, und, wenn man auf ganz radikal machen will, die Entmachtung der privilegierten Eliten - das funktioniert immer.
Das ganze hat natürlich einen kleinen Schönheitsfehler. Der angehende Diktator oder "Präsident auf Lebenszeit" hat seinen persönlichen Reichtum in genau diesem System erworben und seine unverzichtbaren Zu- und Wasserträger sind gerade dabei, sich darin "hochzuarbeiten". Die kann man nicht plötzlich durch die Schaffung eines "Arbeiter- und Bauernstaates" von der Nabelschnur trennen, das gefährdet die Loyalität. Was also tun?

Die Antwort lautet: "Populismus". Dies sind Maßnahmen bzw. Versprechungen nach dem Prinzip "ut aliquid fieri videatur" - "damit es den Anschein hat als ob etwas geschähe". Von seinen Gegnern wird Populismus gerne als "billig" verunglimpft, aber da tut man ihm unrecht. Populismus ist nicht billig, im Gegenteil, er kann ganz schön teuer werden. Aber er stellt die Unterschicht ruhig ohne den Oberbau zu irritieren. Das Gefüge wird nicht angetastet.
Der Nachteil populistischer Maßnahmen ist, daß man sie meist nicht zurücknehmen kann ohne dem Esel eine andere Karotte vor die Nase zu halten, will der Diktator nicht Aufruhr und anderen "Liebesentzug" riskieren.

Bezahlt wird alles von der Mittelschicht, da die Unterschicht eh kein Geld hat. Die Oberschicht zahlt auch nicht, da die Machthaber selber ihr angehören, und, wie wir wissen, Kapital ein scheues Reh ist, das vor Abgaben und Steuern verschreckt in Nachbarreviere abwandert. Die Mittelschicht ist Zahlmeister, weil sie zu sehr mit Arbeit beschäftigt ist, um sich in Betriebskampfgruppen zu organisieren, und man sie deswegen mit Fackelumzügen und Hausbesuchen durch loyale Elemente an ihre staatsbürgerlichen Pflichten nachdrücklich erinnern kann.

Wie erklärt aber nun unser Diktator seinen Anhängern, daß nach, sagen wir, 10 Jahren seiner Herrschaft "unten" immer noch "unten" ist, und "oben" immer noch "oben"?
Ganz einfach, mit dem sogenannten "Feindbild". Wahlweise auch Klassenfeind, Bourgeoisie, Kommunismus, Kapitalismus, (US-) Imperialismus, USA, Kolonialismus oder Eliten genannt, ist dieses "Feindbild" daran schuld, daß trotz blühender Diktatur immer noch nicht das Paradies auf Erden ausgebrochen ist. Im Gegensatz zu früheren Potentaten wissen die heutigen Alleinherrscher um den Wert ihrer Feindbilder und unterlassen großangelegte Versuche von Pogromen und anderen Maßnahmen der physischen Vernichtung. Dies hat jetzt nichts mit humanistischem Edelmut zu tun, sondern ist reiner Selbstschutz, denn ist ein Feindbild einmal weg, wird beispielsweise aus einem standhaften und heldenmütigen Kämpfer gegen den britischen Kolonialismus ganz schnell ein vergreister Dummschwätzer, der keine Ahnung von Wirtschaft hat und sein Land vom Nahrungsmittelexporteur zum Hungerleider verkommen ließ.
Zudem ist es sattsam bekannt, daß es immer risikobehaftet ist, dem Pöbel zum Kampf gegen das Feindbild zu blasen. Wenn die Habenichtse erstmal Geschmack an der "Macht" gefunden haben, ist es schwer, den Geist wieder in die Flasche zu bekommen. In einer "Nacht der langen Messer" mußte beispielsweise Hitler seiner SA nachdrücklich klarmachen, daß sie nur noch eine Requisite der NS-Folklore war und beendete rüde alle Träume von einem "Volksheer".

Das sind nun alles keine Staatsgeheimnisse, sondern eigentlich Binsenweisheiten - nach dem Motto "Diktatur leicht gemacht", oder "Dictatorship for Dummies". Nun stellt sich die Frage, warum unser Thaksin Shinawatra immer noch nicht Präsident der Republik Thailand ist. Die Antwort ist einfach (siehe oben): Weil er ein Depp ist.
Ja, da bin ich jetzt eine Erläuterung schuldig. Am einfachsten ist es, seine Interviews in der ausländischen Presse zu lesen. Oder man folgt der alten Devise "Wie der Herr so´s Gescherr" und schaut sich die Sitzkissen seiner Kurzzeitkabinette an: Chalerm - "Jahrgang egal, Hauptsache er dreht im Kopf", Kittirat - "ich lüge, damit sich Thailand wohlfühlt", Plodprasop - "mit 1000 Propellern schiebe ich den Chaopraya ins Meer", Surapong - "auch ein überflutetes Ministerium kann einen Paß drucken, für IHN". Läßt ein intelligenter Mensch solche Schratzen für sich arbeiten? Wohl doch bestenfalls als Rasenkantenschneider.
Und mit diesen Helden und seinem unbedarften Schwesterlein "Weißnix" als Regierungschefin wollte er Thailand von Dubai aus per Fernsteuerung regieren. Daran wäre selbst ein Mao-Tse-Tung gescheitert, aber der hätte so einen Blödsinn gar nicht erst probiert. Selbst seine handverlesene PTP Fraktion war so dämlich selbst noch trotz absoluter Mehrheit im Parlament vor laufender Kamera bei der Abstimmung des Amnestiesetzes zu bescheißen.

Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Imelda Marcos (die mit den tausend Schuhen) sitzt nach finanziell gut abgefedertem Exil wieder im Parlament. Wäre ihr Göttergatte Ferdinand noch in irdischen Gefilden, ein Sitz wäre auch ihm wieder sicher. Wie es scheint wollen die Armen betrogen werden. Man muß nur ab und zu einen Keks fallen lassen, oder nach dem Festschmaus die Brösel zu ihnen unter den Tisch wischen. Da jubelt das Proletariat.

Re: Die gute Diktatur

Verfasst: 20.09.2014 05:02
von Khun Han
Ein gut durchdachter und wohl formulierter Artikel, wert in einem Fachjournal für Politikwissenschaft zu erscheinen. Eine gute Abhandlung über Populismus und Diktatur. Dennoch sagt er mir nichts über Thaksin. Da ist mir mit dem Wikipedia-Eintrag mehr gedient, der mir recht neutral erscheint.

Ich denke sein größter Fehler war, dass er nicht glauben wollte, wie sehr er die Stützen des Staates ins Wanken brachte. Dass er als Geschäftsmann immer reicher wurde, hat ihm das Volk nachgesehen, sein Vorgehen im Süden und seinen Krieg gegen Drogen hätte er ohne Rückendeckung nicht durchziehen können, aber dass er dem einfachen Volk eine Krankenversicherung, günstige Kredite und vor allem eine Stimme verschaffte, wo doch alle Wohltaten nur aus einer Schatulle kommen, oft verpackt in handlichen Säcken, machte ihn für das System gefährlich. Politiker haben als unfähig, korrupt, nur ans Eigeninteresse denkend und nicht das große Ganze überschauend zu gelten. (So werde die meisten auch heute noch zu denken gelehrt.) Seine Popularität, seine Macht durch die Mehrheit im Parlament und seine Verbindungen und Freunde machten ihn zu einem Risikofaktor für die Zukunft des Landes.

Man darf natürlich gegenteiliger Meinung sein, doch die Streiterei wird immer nur um den Brei herum geführt werden. Ich glaube die thailändische Politik und Wirklichkeit in der Weise am besten verstehen zu können, wenn ich mir vorstelle, ich befände mich in einem Historienfilm.

Re: Die gute Diktatur

Verfasst: 20.09.2014 05:09
von Khun Han
Übrigens: Die mysteriöse Namensänderung von General Prayuth/Prayut
Bangkok - Am 18. September begannen englischsprachige Medien in Thailand damit, den Namen von Premierminister Prayuth neu zu schreiben: Von nun an wird es nicht mehr Prayuth Chan-ocha heißen, sondern Prayut Chan-o-cha.

Im Vornamen ist das „h“ abhanden gekommen, im Nachnamen ist ein Bindestrich hinzugekommen.

Es heißt, ein Wahrsager habe General Prayuth (oder jetzt Prayut) geraten, die englische Schreibweise seines Namens zu ändern, um mehr Glück zu haben.
Quelle: wochenblitz

Re: Die gute Diktatur

Verfasst: 20.09.2014 05:35
von bukeo
[quote="Khun Han";p=59858]aber dass er dem einfachen Volk eine Krankenversicherung, günstige Kredite [/quote]

es wäre halt ev. besser gewesen, er hätte den Thais, denen er diese "günstigen" Kredite verschafft hat, auch gleich erklärt - wie sie diese zurückzahlen sollten. Ohne Einkommen war das leider nicht möglich. Aufgrund dieser "günstigen" Kredite, sind heute viele Thais hoch verschuldet, sofern sie nicht schon Selbstmord begangen haben.

Bei der Krankenversicherung war es dann wohl ein Selbstmord der Krankenhäuser. 400 von 800 staatlichen Krankenhäuser waren nach ein paar Jahren pleite.

Das Problem, bei Politikern wie Thaksin, Haider, Blocher, Marie le Pen ist, das meist die armen, weniger gebildeten Leute auf die mehr oder weniger nutzlosen Versprechungen darauf reinfallen.