chookdee

Keiner kann erwarten, dass alle seiner Meinung sind. Gegenwind tut dem Forum und einem selber gut. Ich bin nie wirklich beleidigt, ich würde mich immer mit allen Membern gemütlich an einen Tisch setzen. Ich halte mich nicht hinter dem Berg und ich kenne die Einstellung von den meisten. Wenn ich mal direkt reagiere, so hoffe ich, dass die Ironie und die Herzlichkeit verstanden wird auch ohne smileys. Und ich freue mich, wenn intelligent geantwortet wird, so dass die Hinweise auch verstanden werden. Gute erkannt, thedi! (Dein Link erklärt mir allerdings nichts.) Das Buch kann man auch ohne zu lächeln als PDF finden.

Ein jeder ohne Ausnahme schreibt hier, weil er darin eine Mission sieht. Ob dies immer so wichtig ist und richtig ankommt, kann man selbst kaum beurteilen oder beeinflussen. Sei´s drum.

http://www.1111.go.th/" onclick="window.open(this.href);return false;

Wie gesagt, man muss zuerst über zwei vorgestellte Seiten weg klicken, was nicht ganz so einfach ist, weil alles nur in Thai geschrieben ist und Links nicht als solche zu erkennen sind. Erst dann kommt man zu den eigentlichen Seiten, in denen man Vorschläge einreichen könnte. Auf diesen Seiten sind dann immer dieses Background Bild.



Das sind offizielle Seiten der Militärregierung. Hier soll jedermann Vorschläge einbringen und Missstände melden. Das Design unterscheidet sich schon frappant von offiziellen Seiten von westlichen Staaten wie der Schweiz: dort würde das Haus auf dem Boden stehen ... obwohl es auch da einen Blick in dem Himmel gibt: http://www.admin.ch/" onclick="window.open(this.href);return false;

Sicherlich ist es nicht zufällig, dass alle diese Webseiten nur in Thai abgefasst sind. Wer etwas melden will, muss unter anderem seine Thai ID-Nummer eingeben. Auch die beiden vorgeschalteten Seiten sollen wohl vor allem kritische westliche Journalisten fern halten - und erfüllen sicherlich auch ihren Zweck - denn von denen kann kaum einer Thai lesen ... und wenn schon, dann wird er durch das 'Design' dieser beiden Seiten wohl am weiter klicken abgehalten. Soweit gut gemacht!

Umso mehr erstaunt es mich, dass die Militärs glauben, auch 2014 noch den Mythos aufrecht erhalten zu können. Irgend wie scheinen sie mir den Kontakt zu den Leuten verloren zu haben. Mindestens hier im Isaan würde dieses Hintergrundbild ein Lächeln verursachen ... wenn es überhaupt bewusst wahr genommen würde.


Ich persönlich habe hier in Thailand gelernt, mehr auf solche Symbole zu achten. Sie sagen mehr aus als all die Worte in offiziellen Statements in den Medien.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

[quote="thedi";p=59337]

Umso mehr erstaunt es mich, dass die Militärs glauben, auch 2014 noch den Mythos aufrecht erhalten zu können. Irgend wie scheinen sie mir den Kontakt zu den Leuten verloren zu haben. Mindestens hier im Isaan würde dieses Hintergrundbild ein Lächeln verursachen ... wenn es überhaupt bewusst wahr genommen würde.[/quote]

ich denke nicht, das die Thais aus dem Isaan diese Webseite benutzen. Die rufen einach die Tel. 1111 an und erklären da ihre Wünsche. Als man die Taxi-Beschwerde-Hotline einrichtete, erfolgten ca 15000 Anrufe - 13000 Verwarn-Bescheide (2000 Baht) wurden bereits verschickt.

Versuch es mal - lass deine Frau 1111 abrufen und sie soll einen Wunsch äussern. Bessere Bedingungen für Expat-Visas o. dgl.

Thailands Diktator General Prayuth Chan-ocha fühlt sich von der schwarzen Magie seiner politischen Gegner bedroht. Mit literweise heiligem Wasser will er der Hexerei den Garaus machen.

Es ist ziemlich verhext. Trotz Kriegsrecht, Militärgerichten, Überwachung und Kritikverbot fanden die Gegner von Thailands Militärdiktator General Prayuth Chan-ocha einen Weg, dem starken Mann des Königreichs zuzusetzen.

„Einige Gegner sollen Schwarze Magie eingesetzt und mich mit einem Fluch belegt haben“, erklärte er. Doch nun behauptet der Armeechef, Juntaboss und Premierminister in einer Person gegen den Zauber gerüstet zu sein, der ihn beinahe sozusagen den Hals gekostet hätte – und keineswegs vor den magischen Kräften seiner Gegner zu zittern.

„Mir ist so viel heiliges Wasser über den Kopf geschüttet worden, dass ich Halsschmerzen habe und eine Erkältung bekomme“, verkündete der General nur halb im Scherz. Ob Schwarze Magie, Aberglaube oder Geister – mit der unheimlichen Welt im Jenseits scherzen Thailänder nie. Deshalb wurden bei der Renovierung des Regierungssitzes keine Kosten gescheut.

weiterlesen: Frankfurter Rundschau

Menschenrechtsgruppen kritisieren Thailand

Willkürliche Verhaftungen, Einschränkungen der Meinungsfreiheit, Folter - ein neuer Bericht von Amnesty International wirft der Militärregierung in Thailand systematische Menschenrechtsverletzungen vor.

....Besonders besorgniserregend sei - und das unterscheide den Putsch von 2014 von dem davor im Jahr 2006 - das Maß, in dem die Junta versucht, nicht nur öffentlichen, sondern auch privaten Widerspruch zu unterbinden. "Willkürliche Verhaftungen werden als 'Auszeiten' und Möglichkeiten zur 'Reflexion' beschönigt. Es gibt Aufforderung abweichende Meinungen etwa der Nachbarn an die Polizei weiterzugeben. Das hat eine Atmosphäre von Unsicherheit, Angst und Misstrauen erzeugt", so Poling. Der Versuch, private Gedanken und Meinungen zu kontrollieren, gehe weit über einen autoritären Staat hinaus und habe beunruhigend totalitäre Züge.

Permanente Todesangst

Erst kürzlich wurden außerdem Vorwürfe von Misshandlungen und Folter laut. So würde das Militär Gefangene verprügeln, ersticken und sogar zum Schein hinrichten. "Wenn ich zu langsam oder gar nicht geantwortet habe, wurde ich ins Gesicht, den Magen, auf Arme und Beine geschlagen. Am schlimmsten war, als sie mir erst eine Plastiktüte und dann einen Sack über den Kopf gezogen haben. Ich fiel in Ohnmacht und kam erst wieder zu mir, als sie mir Wasser ins Gesicht schütteten. Ich hatte permanente Todesangst." So schildert der politische Aktivist Kritsuda Khunasen, der fünf Tage nach dem Putsch verhaftet worden war, seine Erlebnisse gegenüber AI.

aus Deutsche Welle

Deutsche Welle hat geschrieben:So schildert der politische Aktivist Kritsuda Khunasen, der fünf Tage nach dem Putsch verhaftet worden war, seine Erlebnisse gegenüber AI.

Hm, vor der Verhaftung war es noch ein Weibchen und jetzt ist es im Gespraech mit AI ein Maennchen laut Deutscher Welle. Wo soll das bloss noch hinfuehren? Meine, wenn man in der Premiumwelt noch nicht einmal mehr Weibchen vom Maennchen unterscheiden kann. Der einstige schwule Aussenminister hat anscheinend seine Spuren hinterlassen. Was sagt denn Bundeskanzler Merkel zu der ganzen Sache? Hat der auch mit AI gesprochen?

[quote="Tramaico";p=59763]

Deutsche Welle hat geschrieben:So schildert der politische Aktivist Kritsuda Khunasen, der fünf Tage nach dem Putsch verhaftet worden war, seine Erlebnisse gegenüber AI.

Hm, vor der Verhaftung war es noch ein Weibchen und jetzt ist es im Gespraech mit AI ein Maennchen laut Deutscher Welle. Wo soll das bloss noch hinfuehren? Meine, wenn man in der Premiumwelt noch nicht einmal mehr Weibchen vom Maennchen unterscheiden kann. Der einstige schwule Aussenminister hat anscheinend seine Spuren hinterlassen. Was sagt denn Bundeskanzler Merkel zu der ganzen Sache? Hat der auch mit AI gesprochen? [/quote]
Al Bundy?

Schoen,wenn man einen an der W affel hat...

wenn man ein Desinfektionsmittel benutzt,
brennt es erst, bevor es besser wird.

Die Militärführung hat eine knappe Zeit und darf sich keine Skandale leisten,
sie muss effektiv die Korruption beseitigen,
sonst wird der Kredit der Bevölkerung verfliegen,
und die Zeit der Attentäter beginnt.

Also muss man Fakten schaffen, und die Bevölkerung macht mit,
und traut sich, jede bekannte Schweinerei zu melden,
die bislang unter den Teppich gekehrt wurde.

man schau sich nur die eine Sache an, 20 Jahre haben diese Leute geschwiegen,
http://www.wochenblitz.com/nachrichten/ ... dacht.html" onclick="window.open(this.href);return false;

[quote="Farmer";p=59764]Al Bundy?[/quote]

Schuhververkauefer.

Der laesst der Damen Herzen hoeher schlagen. Dem fressen sie sicherlich aus der Hand. Auch ohne Dikatur.

Eine Einschätzung in der Neuen Zürcher Zeitung:

In Thailand herrscht nur vordergründig Ruhe. Der Konflikt ist von der Strasse verschwunden, doch die Gräben in der Gesellschaft sind tiefer denn je. Die mundtot gemachten Rothemden harren im Einkaufszentrum aus und setzen auf künftige Wahlen.

Und in der TIME in Englisch:

Thailand’s Military Ruler Grows Increasingly Eccentric but No Less Dangerous

General Prayuth Chan-ocha has become highly superstitious. But as the continued crackdown shows, his eccentricity should not distract from the ruthlessness of the regime.

Meine persoenliche Einschaetzung direkt hier von der Front und im taeglichen Umgang mit ganz normalen Durchschnittthailaendern und Thailaenderinnen (keine Aktivisten irgendeiner Couleur) ist, dass man doch einige Hoffnung in die derzeitige Uebergangsregierung setzt. Es tut sich was. Mehr als in vielen Jahren davor. Gesetzte bestehen nicht nur auf dem Papier, sondern werden tatsaechlich umgesetzt. Manchmal auf dem kleinen Dienstweg, doch nun ja, wo gehobelt wird, sind Spaene auch nicht vermeidbar.

Misstrauen besteht natuerlich trotzdem, kann man dem Militaer tatsaechlich vertrauen? Bis dato wird zumindest noch im Lande gefegt, was laengst ueberfaellig war und anscheinend begruesst wird. Kurzum, gemischte Gefuehle. Grosse Einigkeit unter der bangkoker Bevoelkerung scheint aber darin zu bestehen, dass die Zeiten des MOB erst einmal vorbei sind, nach mehr als einem halben Jahr Affentanz.

Natuerlich keine gute Zeit fuer politische Extremisten, egal welcher Gesinnung, die ja letztendlich immer nur die eigenen Ideale durchsetzen will.

PM Prayuth hat es nun voll und ganz in der Hand. Wird ihm letztendlich das gelingen, wobei seine Vorgaenger und Vorgaengerinnen versagt hat? Ich weiss es nicht, doch habe ich derzeit in die thailaendische Fuehrung mehr Vertrauen als die in der Premiumwelt. Ob nun EU-Regierungen oder die USA. Besser hier als dort, bei den derzeitigen Perspektiven. Meine thailaendische Familie, Freunde und Bekannten sehen das nicth anders. Anscheinend inklusive der Rothemden darunter. Groesstenteils einfache Arbeiter und eher Mitlaeufer als wirklich engagierte politsche Aktivisten.

PM Prayuth scheint doch deutlich mehr Vertauen zu geniessen Khun Suthep, Khun Abhisit und Konsorten. Dennoch ist es natuerlich fuer ihn eine absolute Gratwanderung, die viel Diplomatie und Umsicht bedarf. Geben wir ihm einfach eine Chance. So wie allen anderen vor ihm auch, die aber alle ihre Chancen nicht wirklich genutzt haben. Haetten sie es, dann wuerde sicherlich auch heute noch der thailaendische PM auf den Namen Thaksin Shinawatra hoeren.