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Re: Diplomatischer Krieg mit Thailand

Verfasst: 14.07.2011 09:33
von DisainaM
grundsätzlich ist den westlichen Medien nichts lieber,
als über Blau-Licht und Rot-Licht Milieus zu berichten,

dazu kommt noch etwas die Neid Mentalität in Deutschland,

die Kernfrage, - hat man wirksam Eigentum des Schuldners gepfändet,
wird überlagert von der Aussage,
richtig, das gepfändet wurde - wir lassen uns nicht vorführen.

Köstlich, dieses WIR Gefühl für Walter Bau,
die geschundene Seele braucht Identifikationsbezüge.

Nur, selbst bei 30 Mio Aussenstände, um 3.000 MIO Schulden zu machen, braucht es schon einiges,
weswegen man mit dem WIR Gefühl vorsichtig sein sollte.

Re: Diplomatischer Krieg mit Thailand

Verfasst: 14.07.2011 13:14
von Volker
Es ist nicht richtig eine einzelne Forderung in Relation zur Hoehe der Gesamtschulden der insolventen Firma
zu setzen. Es ist schlicht der Job des Insolvenzverwalters jeden Euro einzutreiben, den er kriegen kann.

Ueber eines kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Man kann in Deutschland einen Vollstreckungsbescheid
erwirken, ohne das die Rechtmaessigkeit der Forderung geprueft wird. Der Nachweis, dass Zahlungserinnerung,
Mahnungen etc ordnungsgemaess zugestellt wurden und alle Fristen eingehalten wurden genuegt.
Geht der Schuldner dagegen nicht gerichtlich vor, wird vollstreckt.

Ob nun jemand in Thailand den Nachweis fuehrt, dass die Maschine nicht Thailand gehoert oder einfach
leise weinend die Kohle rausrueckt? Wer weiss.

Re: Diplomatischer Krieg mit Thailand

Verfasst: 14.07.2011 13:34
von phi mee
Ist auch eine Frage wer für Lese Majeste verantwortlich ist. Der Insolvenzverwalter, der zuständige Richter, der Gerichtsvollzieher, die Deutschen allgemein, oder waren es nicht doch etwa einige hohe thailändische Staatsdiener die den Prinzen in ihrer grenzenlosen Dummheit und Arroganz in diese Lage gebracht haben?

Alles eine Frage des Blickwinkels!

Re: Diplomatischer Krieg mit Thailand

Verfasst: 14.07.2011 13:41
von zappalot
Volker hat geschrieben:Der Nachweis, dass Zahlungserinnerung,
Mahnungen etc ordnungsgemaess zugestellt wurden und alle Fristen eingehalten wurden genuegt.
Seit wann? Im Jahre 2009 hat in Bayern ein simpler antrag and das inzwischen alleinig zustaendige amtsgericht (wars in coburg?) genuegt. Es bedarf keinerlei Nachweise um das gerichtliche mahnverfahren mit vollstreckungsbescheid am ende in gang zu bringen. eine mahnung ist doch heute selbst wenn es zur gerichtsverhandlung kommt nicht mehr notwendig.

Re: Diplomatischer Krieg mit Thailand

Verfasst: 14.07.2011 16:12
von Loso
Thailand´s Rating wurde in den vergangenen Jahren mehrfach herabgesetzt. Das Gebahren der Regierung(en) im Fall Dywidag/Walterbau bestätigt genau diese negative Einschätzung. Von Griechenland wissen wir ja mittlerweile, welche Folgen das hat: Steigende Zinsen für Anleihen. Der Imageverlust als unberechenbarer Kandidat dürfte sich auch auf das Investitionsklima auswirken. Weltweit war die Meldung auf Seite 1. Wenn man googelt bekommt man hunderte Meldungen rund um den Gobus. Und man braucht hier auch gar nicht mit irgendwelchen küchenpsychologischen "Weisheiten" die Rollen zwischen Opfer und Täter vertauschen. Die neue Regierung hat jedenfalls die Chance, die angeknackste Reputation wieder aufzubauen.
Aber wer kein Rückgrad hat, kann sich natürlich als Deutscher schämen, vorrauseilend entschuldigen, dauer-Waien, ein T-Shirt (gelb!) mit "Koh toot krap" tragen und jeden Tag um 18 Uhr strammstehen. Viel Spass dann noch.

Re: Diplomatischer Krieg mit Thailand

Verfasst: 14.07.2011 16:34
von DisainaM
Leise Diplomatie ist der bessere Weg, damit die anderweitigen Exportgeschäfte mit Thailand nicht unter Druck der thailändischen Bevölkerung geraten,
es geht nicht um das Bezahlen einer Forderung, sondern um das wie.

Bis 2009 war die Höhe von Walter Bau strittig, Walter Bau wollte 100 Mio, das Genfer gericht sah nur 30 Mio berechtigt.
Die politischen Regierungswechsel in dieser Zeit taten ihr übriges.
Nachdem Deutschland den Waffendeal für seine alten U Boote für 170 Mio EUR unter Dach und Fach gebracht hatte,
wäre es eine Frage der Diplomatie gewesen,
das Thema Walter Bau auf leisem Weg zu regeln.

Gerade das th. Königshaus, dass nach dem Ausstieg der Saudis bereit war, die Kempinski Gruppe zu übernehmen,
hätte etwas mehr Taktgefühl bekommen dürfen.

Re: Diplomatischer Krieg mit Thailand

Verfasst: 14.07.2011 16:57
von hippo
Seit Jahren streiten der Insolvenzverwalter und zuvor der drittgrößte deutsche Baukonzern Walter Bau mit Thailand über ein vor 20 Jahren gestartetes Autobahnprojekt bei Bangkok.
Soviel zur leisen Diplomatie. Was hats denn gebracht? War Zeit genug für Ergebnisse derselben.

Re: Diplomatischer Krieg mit Thailand

Verfasst: 14.07.2011 17:33
von tomtom24
Loso hat geschrieben:... und jeden Tag um 18 Uhr strammstehen...
und dann noch lese majeste

Dazu jetzt mal etwas total off topic:

Da wurde doch dieser Farang verurteilt, der im Kino bei der Hymne nicht aufstehen wollte (oder wusste, dass er sollte).

Wie sehr das alles an den Haaren herbeigezogen ist und wie unendlich laecherlich dieser Aufstehen-Mist doch eigentlich ist, dazu hatte ich jetzt ein interessantes Erlebnis im Krankenhaus:

Den einen Tag gewartet, als es 18 Uhr wurde. Alle standen auf, als sie die Hymne traellerten. Also hab auch mich (dieses Urteil im Hinterkopf) hochgemueht (ich hab das sowas von affig gefunden, weil ich mich nicht damit identifizieren kann).

Beim naechsten Krankenhausbesuch musste ich wieder zufaellig in diesem Wartebereich warten um 18.00 Uhr. 2, 3 Thais standen sofort schnurstracks, ca. 5 weitere standen zoegerlich auf. Als von denen aber ein paar realisierten, dass nicht alles aufstehen, haben sich auch gleich wieder drei gesetzt. So sind dann ca. 15-20 Leute sitzen geblieben.

So, jetzt OT wieder aus ;-D

Re: Diplomatischer Krieg mit Thailand

Verfasst: 14.07.2011 17:34
von Joerg_N
Was für ein Drama wegen dem Prinzen - wenige geben Thais geben noch ein Dreck auf den Typen

und ja - hier war das Königshaus von Thailand mal in - als die Dicke jung und hübsch war

aber heutzutage - zahl deine Schulden und gut ist

Re: Diplomatischer Krieg mit Thailand

Verfasst: 14.07.2011 17:57
von tomtom24
Da haben wir's ja schon:

"warnt Deutschland"... dem stell ich mal gegenueber, dass sie die Forderungen seit 20 Jahren nicht interessiert haben.

"belongs to the prince" dann soll er sie auf sich anmelden und nicht auf die Air Force - oder ist die etwas auch nicht von der Regierung, sondern koeniglich? Wenn nicht, koennten da ja auch andere Thais ihre Flugzeuge anmelden ;-D

edit: ausserdem wollte ich gerade die Meinungen/Postings dazu lesen auf Thaivisa. Aber der naechste Beitrag beim runterscrollen:
EDITOR NOTE:

This topic is closed as discussion of the monarchy is extremely sensitive in Thailand, where lese majeste legislation bans perceived criticism of the royal family and the institution.

BANGKOK, July 14, 2011 (AFP) - Thailand's foreign minister embarked on an urgent mission to Germany on Thursday, accusing authorities there of making a "huge mistake" in impounding an aircraft owned by the Thai crown prince.

A Boeing 737 often flown by Maha Vajiralongkorn himself, the heir to the Thai throne, was sealed and banned from taking off late on Tuesday, Munich airport said, as part of a long-running business dispute.

On Wednesday Werner Schneider, insolvency administrator for the Walter Bau construction firm, said the seizure followed repeated refusals by the Thai government to pay money it owes the company.

"Legally, this is a huge mistake," Foreign Minister Kasit Piromya told reporters in Bangkok, before departing for Europe.

"The thing that we want urgently is for the German court to act on our request revoke the seizure immediately."

Kasit said the plane belonged to the crown prince, not the government, and that the issue had "nothing to do" with the royal.

"If this takes too long it might affect the feelings of Thai people towards German people and the country because this is related to the monarchy," he warned.

The commercial spat goes back more than 20 years to the involvement of the company DYWIDAG, which merged with Walter Bau in 2001, in building a motorway link between Bangkok and Don Muang airport.

After "numerous breaches of contract by the Thai government", Walter Bau, by then insolvent, in 2007 claimed for damages, the legality of which were confirmed by a court in 2009, Schneider said.

"We have been trying for years... to have our justified demands for more than 30 million euros ($42 million) met, and this drastic measure is basically the last resort," Schneider's firm said in a statement.

Kasit said the government had written to and spoken with German foreign ministry officials and appointed a lawyer to defend the case.

"All of the Thai people are worried about what happened," he said, although none of the mainstream Thai media reported the incident on Thursday.

Discussion of the monarchy is extremely sensitive in Thailand, where lese majeste legislation bans perceived criticism of the royal family and the institution.

Munich airport spokesman Robert Wilhelm told AFP on Wednesday that the crown prince had been regularly coming to Munich for years.

"He is probably in Munich right now, in some hotel or other," he said.
Quelle/Source