Der Bericht startet effektiv mit "es gibt keine freien Intensivbetten mehr in der Schweiz. Keine!"... Das ist schlicht nicht wahr, wie oben bereits geschrieben. Ein Bericht von heute zeigt eigentlich die aktuelle Situation gut auf, ohne auf Panik zu machen:
https://www.blick.ch/schweiz/tiefe-kost ... 04417.html
Natürlich ist dies eine Momentaufnahme und wer weiss schon, ob dies nun richtig oder falsch ist. Und ob es bei uns in der Schweiz auch noch zu einem Lockdown kommen wird.
Aber nochmals zu den freien Intensivbetten in der Schweiz. Da es mich interessierte, habe ich nun etwas recherchiert und versucht herauszufinden, weshalb insbesondere deutsche Medien sich dermassen falsch äussern. Es ist in der Tat verblüffend. Denn, so scheint es, in Deutschland setzt man offenbar einfach auf andere Zählweise. Bereits im Frühjahr war es offenbar so, denn in diesem Bericht wird es gut erklärt (leider zeigt es in der Vorschau nur einen Balken an... draufklicken bitte):
https://www.medinside.ch/de/post/statis ... verwirrung
Fazit: in den Berichten aus Deutschland nimmt man einfach die "zertifizierten Intensivbetten" als Grundlage. Dies sind, je nach Aussage, zwischen 850 und 1000 Betten. Die meist genannte Zahl ist 876. Aktuell sind, gemäss Tagesstatistik vom 19.11.20 deren 21% nicht belegt:

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Bildausschnitt: SRF.ch
Was aber eben in Deutschland offenbar nicht dazu gezählt wird, sind die zusätzlich wegen der Covid-19-Situation geschaffenen Intensivbetten. Diese zusammen mit den zertifizierten Betten machen dann gesamthaft rund 1'600 Betten aus. Es hat also in der Schweiz bei weitem noch genügend Intensivbetten zur Verfügung, etwa die Hälfte scheint aktuell - und dies in einer Peaksituation - belegt zu sein. Das Problem ist wohl eher fehlendes Personal, sollten plötzlich viel mehr Betten belegt sein als jetzt.
Restaurants: ob die wirklich so voll sind, bezweifle ich. Zumindest hier bei uns in Bern ist dies nicht der Fall. Aber wir hatten auch nicht solches Wetter wie im Film die Tage... Aber Fakt ist: bei uns sind maximal 4 Personen pro Tisch erlaubt (ausser eigene Familie), es müssen zwingend Kontaktdaten angegeben werden und der Abstand muss ebenfalls eingehalten werden. In einigen Kantonen mit hohen Zahlen wurden die Restaurants ganz geschlossen.
@phimax: hast Du nicht manchmal auch das Gefühl, dass viele Medien einfach zu oberflächlich recherchieren? Ich meine das was ich jetzt hier in einer Viertelstunde aufgeschrieben habe, sollte doch ein Journalist von "Kontraste" auch machen, bevor solche irreführenden Aussagen gemacht werden.
Gruss Tom