Frau will Thai-Bistro eröffnen - was müssen wir beachten ?

...über Thailand, über Deutschland oder über irgendwas
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sunnyboy
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Re: Frau will Thai-Bistro eröffnen - was müssen wir beachten

#21

Beitrag von sunnyboy »

Kritische Gedanken:

Mag ja sein, dass du die Umsätze kennst und ein Teil der Ausgaben, dass ist aber längst nicht alles und selten wird so viel gelogen wie bei den Thais. Eine gute Bekannte hatte das bekannteste Thairestaurant in Aschaffenburg (ein Teil des Forums wird wissen über wen ich spreche) und da ist meines Wissens nichts hängen geblieben und als Aussenstehender wäre man nie darauf gekommen und ein guter Kumpel hat das einzige Thairestaurant in einem Landkreis mit 200.000 Einwohnern, bloss wenn in so einem Landkreis Thaiessen nicht umbedingt angesagt ist, sondern deutsche Hausmannskost hat man verloren. In dem Laden gibt es u.a. Thaikaraoke und Insider wissen wenn man eine Bordsteinschwalbe braucht ist man dort an der richtigen Stelle oder nach Partnervermittlung sucht. Nicht immer wird in einem Thairestaurant das Geld mit dem Essen gemacht. Nur mal als kleiner Denkansatz.

praktische Gedanken:

Wenn es an einem Ort noch kein Thaibistro gibt, kann das einen Grund haben.
Wenn es leere Ladenkokale gibt, wird das auch seinen Grund haben.
Gibt es überhaupt Restaurants?
Was für Restaurants?
Wenn es irgendwo Döner Läden gibt, ist das ein Zeichen für quick und dirty, ergo eröffnet man in so einer Gegend einen Thaiimbiss.

Wie sieht die Bevölkerungszusammensetzung in der nächsten Umgebung aus.
Wenn jemand gut essen geht, will er sich danach vielleicht noch amüsieren, ergo sollten Kneipen in der Umgebung sein.

Synergieeffekt, kein McDonalds ohne Burgering, kein Aldi ohne Lidl in der Nachbarschaft. Ergo, würde ich ein Thairestaurant auf machen, würde ich das neben einem gut besuchten deutschen Restaurant machen.


Rumfahren bringt nicht allzu viel. Die Google Tools können dir helfen z.B. wie oft werden gewisse Begriffe in den einzelnen Orten gegooglet (z.B. Thaiessen, Thairestaurant, Urlaub in Thailand etc.)

Bei der Erstellung eines Businessplans musst du ganz unten anfangen.

Was kosten die Zutaten für ein Essen?
Wie hoch ist der Arbeitsaufwand für ein Essen?

und dann fängst du dich an hochzukalkulieren. Der entscheiden Punkt ist aber, es steht und fällt alles mit der Zielgruppe und wenn du die aus irgendwelchen Gründen nicht erreichen kannst, macht die beste Kalkulation keinen Sinn.

Weiter wer ist meine Zielgruppe, warum sollten sie gerade zu mir kommen?

Wo will ich in 10 Jahren stehen, wie wird sich der Markt entwickeln. In unserer Gegend bietet jedes asiatische Restaurant einen Internet - Bring - Service an.

Der Kardinalfehler schlechthin ist was machen die anderen, denn man ist nicht die anderen.

Rumfahren zu derzeitigen Zeitpunkt bringt überhaupt nichts.

Erst in Lernen angesagt. Gesetzliche Bedingungen, Betriebswirtschaft, dann Marketing und dabei ist jeder Schritt zweimal kritisch zu hinterfragen.

Dann das finanzielle Polster,wie finanziere ich z.B. die Anlaufzeit?
Und nicht vergessen, sobald die Wirtschaft kriselt, kriselt es zu erst beim Essen.

Nur mal ein paar schnelle ungeordnete Gedanken zum Thema.

Gruß Sunnyboy
(wenn meiner Einer so etwas starten würde, würde er einen kleinen Imbiss direkt neben einer Dönberbude aufmachen mit ein paar Spielautomaten und einem riesigen Bierkühlschrank drin und das natürlich in Bahnhofs oder Busbahnhofsnähe. Die Flocken kommen über die Getränke )
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Hancock
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Re: Frau will Thai-Bistro eröffnen - was müssen wir beachten

#22

Beitrag von Hancock »

Wie isset mit sowas?

Bild

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Das müßte natürlich an deutsche Gegebenheiten angepasst werden, z.B. kleinen Kühlschrank wegen der Kühlkette.

Man geht kein finanzielles Risiko ein, kann sich aussuchen, wo und wann man aktiv werden will (Weihnachtsmärkte, Kirmes, Sport- und sonstige Veranstaltungen, Fussgängerzone,...), ist flexibel. :-)


Ich hatte mir mal vor Jahren überlegt: Einen richtigen Bratwurststand im Central Park in New York, dass müßte die Lizenz zum Gelddrucken sein! ;-D
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Farmer
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Re: Frau will Thai-Bistro eröffnen - was müssen wir beachten

#23

Beitrag von Farmer »

Hier verkauft jemand Bratwuerste in Japan,auffem Weihnachtmarkt, und lebt das ganze Jahr davon.
Wenn ich mit meiner Emma nach D muesste,
haette nur wenig Geld,
dann Issaanfood genau eben so.
Wie im Dorf.Palmen und Bananen als Deko,
Sitzmatten auffem Buergersteig oder angrenzende Wiese,
Lao Dong Jaa,heiss im Winter.
Im Sommer wird Thaigemuese bei Oma im Garten produziert,
die ist froh,wenn alles sauber ist und sie nicht mehr Beete hacken muss.
Gruss
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Henk
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Re: Frau will Thai-Bistro eröffnen - was müssen wir beachten

#24

Beitrag von Henk »

[quote="lucky2103";p=55910]Heute sind wir herumgefahren, um nach geeigneten Ladenlokalen Ausschau zu halten.
In die nähere Auswahl kamen Sinsheim/Elsenz, Frankenthal/Pfalz und Ludwigshafen-Oppau ("BASF-City").

In Sinsheim sah es relativ gesittet aus, wir fanden 4 freie Ladenlokale in der Innenstadt, aber sehr viele Orientale in der Stadt. Einige Döner- und Pizza- Buden. Kein Thai,

Frankenthal war eine totale Enttäuschung. Viele freie Läden, fast überall nur Döner und Kebabs. Auf der Strasse fast nur Orientale. Besser nicht. FT sieht kaputt aus. 1 Thai, aber nicht in der Innenstadt.

LU-Oppau ist eigentlich "BASF-City". Wir fanden 3 freie Ladenlokale. Es herrscht reger Verkehr, selbst in den frühen Abendstünden, weil ständig BASF'ler von und zur Schicht fahren. Sieht aus, als hätten die Leute einigemaßen Geld zum ausgeben.
Kein Thai, aber ein "Asia Wok".[/quote]

Auf den ersten Blick scheint mir Sinsheim gar nicht so übel zu sein....durch das Museum und Hoppenheim hat man theoretisch bei günstiger Lage noch ein Zusatzgeschäft....Frankenthal kenne ich kaum :keineahnung: ....Ludwigshafen ist in erster Linie richtig Assi, schlimmer noch als MAnnheim....Gewerbemieten laut eigener Erfahrung sinkend (Innenstadt), halten sich nur noch Billiggeschäfte. HAt zwar grosse Thaiscene, aber mehr von der übleren Sorte.... So ein kleines Eldorado für Thaipuffs und Massagen mit Extraservices ;-D ... Im Stadtteil Oppau war ich aber noch nie geschäftlich...
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Re: Frau will Thai-Bistro eröffnen - was müssen wir beachten

#25

Beitrag von lucky2103 »

Vielen Dank für die vielen Hinweise.

Eine Frage hätte ich doch noch: Nehmen wir an, wir mieten ein Lokal für nur 500,-/Monat, dann wären das nur 16,66 € pro Tag.
Da kann man doch eigentlich nichts falsch machen, oder ist mir da was entgangen ?
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Re: Frau will Thai-Bistro eröffnen - was müssen wir beachten

#26

Beitrag von ernte »

lucky 500 Euro kann wenig aber auch viel sein.

Hol dir Infos über den Laden. Was war da früher drin. Wieso ist der Laden zu etc. Wie ist die Lage.
Dann entscheiden ob 500 viel oder wenig ist.
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sunnyboy
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Re: Frau will Thai-Bistro eröffnen - was müssen wir beachten

#27

Beitrag von sunnyboy »

:gruebel: ist die Bude baulich in Ordnung, so das du keine Probleme mit dem Gesundheitsamt kriegst? Ob 500 € viel oder wenig sind, hängt vom Mietspiegel der Gegend ab.
Bei 500 €, musst du dich fragen, wie viel Essen du dafür verkaufen musst. Bei der Formulierung deiner Posts fehlt mir etwas das betriebswirtschaftliche Denke. Für den geneigten Leser liest es sich s0, dass die ganze Geschichte im Eilverfahren stattfindet, unter dem Motto Frau will endlich Chefin sein und jetzt wird ein Restaurant aufgemacht. Hast du keinen deutschen Gastronomen in deinem Bekanntenkreis (ohne Thailand Bezug), der dir ein paar Tips geben kann?

Gruß Sunnyboy
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Re: Frau will Thai-Bistro eröffnen - was müssen wir beachten

#28

Beitrag von lucky2103 »

[quote="sunnyboy";p=55959] Für den geneigten Leser liest es sich s0, dass die ganze Geschichte im Eilverfahren stattfindet, unter dem Motto Frau will endlich Chefin sein und jetzt wird ein Restaurant aufgemacht. [/quote]

Um ehrlich zu sein, hast Du da nicht mal so unrecht.
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DisainaM
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Re: Frau will Thai-Bistro eröffnen - was müssen wir beachten

#29

Beitrag von DisainaM »

Du kannst keinen Laden mieten, wenn Du die Auflagen des Amtes nicht kennst,

Beispiel, Thai-Karaoke in Hannover, die haben 8 Monate keine Genehmigung für den Laden bekommen, durften aber Miete zahlen,
dann kamen sie zu mir;
hab mit der Sachbearbeiterin gesprochen, die sagte, bei der Quadratmeterzahl des Ladens sind 2 getrennte Toiletten vorgeschrieben, Fluchtweg soweit ok,
Brandschutzauflagen auch ok.
Als ich wissen wollte, bei welcher Quadratmeterzahl die eine vorhandende Toilette ok, sei, sagte sie mir eine Quadratmeterzahl,
worauf ich sagte, ok, wir verkleinern die Gewerbefläche, und trennen mit einer Wand ab, sodass der Laden nur diese Quadratmeterzahl hat,
gesagt, getan, der Laden hatte ein paar Wochen später seine Genehmigung.

Zum Thema Mietvertrag unterschreiben,
bei Privatleuten sag ich immer, zuerst eine Mietrechtsschutz unterschreiben, und dann einen Mietvertrag,
bei Gewerbeprojekten rate ich in der Regel, zuerst eine GmbH, bz. LtD gründen,
und nur die LtD unterschreibt den Mietvertrag, keine persönliche Haftung,
wenn man den Laden verkauft, verkauft man die LtD, Mietvertrag läuft weiter, Genehmigungen laufen weiter, keine erneuten Kosten.

Mietverträge sind voll von Fallen, Restaurant geht pleite, gibt Dir den Mietvertrag, lässt Dich also in den Mietvertrag einsteigen,
und Du sollst die Klausel unterschreiben, dass Du das Mietverhältniss mit Rechten und Pflichten übernimmst.
Oft heisst das - Gratuliere, Du hast die Pflicht übernommen, einen 20.000 Euro teuren Rückbau des Mietraumes zum Mietvertragende zu bezahlen,
weil der Mieter das Objekt entscheident verändert hatte, und Du nun in den vertrag eingestiegen bist.

Bei einem neuen Mietvertrag, Untervermietungs und Teilungsrechte vereinbaren, und keinen Standart Mietvertrag unterschreiben.

es gilt : die Lage, die Lage, die Lage
aber es gilt auch,
lieber von Anfang an einen solventen Teilhaber mit reinnehmen, als alleine das Risiko zu tragen, und wenig Pulver in der Hinterhand zu haben.
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Lille
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Re: Frau will Thai-Bistro eröffnen - was müssen wir beachten

#30

Beitrag von Lille »

hi nach jahrelanger erfahrung in der familiengastronomie wuerde ich dir raten auf keinen fall einen vertrag mit einer brauerei abzuschliessen, diese erscheinen verlockend doch musst du dann mindest mengen abnehmen die dir die brauerei diktiert.
lieber unabhaengig bleiben kostet im endeffekt weniger.
axo und wie schon vorher etliche leute geschrieben haben, heisst das dann selbst und staendig arbeiten, eher bis zu 16 stunden am tag. einkaufen, vorbereiten saubermachen, abrechnungen und buchfuehrung erledigen sich nicht von alleine.
personal ist auch ein problem, es finden sich nur noch schwer gute und zuverlaessige leute.

freiwillig wuerde ich so was nicht mehr machen
mfg Lille

wissen ist macht, ich weis nichts, das macht nichts

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