Ich denke das du mit deiner These, zwar auf der typisch deutschen "gruenen XYZ Nein Danke!" Schiene liegst, aber auch in einem voellig irrwitzigen, jedoch fuer die Szene ueblichen unrealistischen Realitaets-Nihilismus versinkst.
Meidest du z.B. Kraftfahrzeuge, weil die einem schwer kalkulierbaren Unfallrisiko unterliegen?
Flugzeuge, Eisenbahnen?
Bist DU so konsequent und sorgst du selbst fuer den Strom den DU verbrauchst, hast DU eine eigene Tretmuehle, Wasserrad, Windturbine?
Ist dir klar das der Ausstieg nur ein relativer Ausstieg sein kann da in den Nachbarlaendern, besonders beim Nachbarn Frankreich unzaehlige Reaktoren am Netzt sind, das bei Stromknappheit Strom von DIESEN Kraftwerken gekauft wird? So wie Oesterreich mit seinem nie ans Netz genommenen Kraftwerk es Heute schon macht?
....ist dir klar was das kosten wird und wer diese Kosten tragen wird?
Mal ganz davon abgesehen, wer diese "Windparks" fianzieren soll, wie hunderte von Windgeneratoren die deutsche Kuestenlandschaft "dekorieren" werden.... was die fuer einen "impact" auf die Umwelt haben werden, wissen wir in 20-50 Jahren....
Dazu Auszuege aus einem Interview mit Constantin Magnis im Magazin fuer politische Kultur CICERO:
Wie definiert man die Schwelle zwischen notwendiger und absurder Absicherung? Gibt es da eine ermittelbare, logische Grenze?
Das ist immer wieder versucht worden, und es gibt auch in der Risikoforschung solche quantitativen Festlegungen von Schwellenwerten zur Risikotoleranz: Weltweit diskutiert wird der Vorschlag, im Arbeitsbereich ein Risiko von 1 zu hunderttausend im Jahr zu tolerieren und im öffentlichen Bereich ein Risiko von 1 zu einer Millionen. Das lässt sich allerdings nicht flächendeckend durchhalten, nehmen sie die Risiken des Autofahrens. Das müsste nach dieser Definition verboten werden. Welches Risiko ich tolerieren möchte, hängt von dem Nutzen an.
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Mit dem geplanten, ruckartigen Rückzug aus der Atomenergie minimieren wir einen lange bekannten Risikobereich, die Gefahren der Atomenergie, und bewegen uns auf einen neuen, relativ unbekannten zu: Energieknappheit und Energieabhängigkeit. Wie bewerten sie das?
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Denn auch alle anderen Energiequellen, ob Kohle, Öl oder regenerative Energien, haben versorgungstechnische, sozialverträgliche oder auch wirtschaftliche Risiken. Die müssen wohlbedacht abgewägt werden. Denn natürlich sind wir im gesundheitlichen Bereich besonders sensibel, nur müssen wir uns auch darüber im klaren sein: Bricht die Versorgungssicherheit zusammen, birgt das ebenfalls gesundheitliche Risiken.
Das klingt, als wären sie skeptisch gegenüber dem übereilten Atomausstieg.
Ja. Ich verstehe natürlich den politischen Druck. Nur hat sich auch durch Japan nichts an der Sicherheitslage deutscher Kernkraftwerke geändert. Ob in Japan überhaupt etwas Systemisches vorliegt, was auch unsere Kernkraftanalgen betrifft, wage ich zu bezweifeln. Allenfalls lernen wir viel aus Japan, wie man Krisenmanagement und Katastrophenkommunikation nicht machen soll. Aber Aktionismus, wie wir ihn jetzt in Deutschland erleben, kann kontra-produktiv sein. Durch unsere Hektik laufen wir Gefahr, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Wir werden jetzt wahrscheinlich Atomstrom von außen einführen, und damit indirekt die Tschechen ermuntern, ihre AKWs auszubauen.
Auszuege aus:
http://www.cicero.de/97.php?ress_id=4&item=6024