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Die Halong-Bucht - Vietnams Felsenlabyrinth im Meer
Die Halong-Bucht im Norden Vietnams ist ein Labyrinth aus Kalksteinformationen. Genau 1969 Felsen und Inselchen ragen zum Teil mehrere hundert Meter hoch aus dem Meer. Der Legende nach soll die Landschaft von einem Drachen erschaffen worden sein. In der Halong-Bucht haben sich viele Mythen und Traditionen erhalten, die es auf dem Festland nicht mehr gibt.
Sagenumwobene Landschaft
In der Nähe der Insel Cat Ba liegt das größte schwimmende Dorf der Region. Über 1.000 Menschen leben hier auf dem Wasser. Es gibt einen Supermarkt, eine Schweinezucht und sogar ein Restaurant. Khanh und My, ein junges Ehepaar, liefern mit ihrem Bambusboot alles: Lebensmittel, Benzin, Schweinefutter.
Von Cat Ba stammt eine äußerst spezielle Fischsoße, für die man starke (Geschmacks-)Nerven braucht. In großen Wannen fermentieren monatelang Fische, vermischt mit Salz und geheimnisvollen Gewürzen. Eine wahrhaft Atem beraubende Delikatesse, beliebt bei Gourmets auf der ganzen Welt.
Eine Wurzel als "Allheilmittel"
Am Rande der Bucht wohnt Hoa in einem kleinen Dorf. Er ist Medizinmann. Bevor ein erkrankter Einwohner sich ans drei Stunden entfernte Festland aufmacht, wird erstmal Hoa konsultiert. Auf einem Felsen gedeiht sein "Allheilmittel", die Wurzel des Kaiku-Baumes. Hilft gegen Durchfall, Fieber und Nackenschmerzen.
Auf seinem Fischerboot hat Loc sechs lange Lichterketten gespannt. Mehrere hundert Glühbirnen mit jeweils hundert Watt. Das Innenleben seines Schiffes ist ein einziger Schaltkasten – mit Technik der fünfziger Jahre. Nachts fährt Loc raus und erleuchtet die Felsen um ihn herum taghell: das lockt Tintenfische an.
Perlen als Statussymbol
Neben dem Fischfang leben die Buchtbewohner vor allem von der Perlenzucht. Die Perle ist ein wichtiges Statussymbol in Vietnam. Die Perlen von Thanhs Zuchtfarm sind so begehrt, dass sogar einheimische Promis hier kaufen.
Fast alle Fischer-, Fracht- und Personenboote bestehen aus Bambus. Soa ist Meister im Bambus-Bootsbau. Jeden Monat liefert er fünf Exemplare aus. Der lange Transport über Land zum Anleger ist für ihn kein Problem: er hat ja sein Moped.
Donnerstag, 02. Februar 2017, 20:15 bis 21:00 Uhr; NDR
Freitag, 03. Februar 2017, 14:15 bis 15:00 Uhr, NDR
Im Anschluss:
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Hongkong - Metropole im Meer
Hongkong bedeutet "duftender Hafen". Hier wuchs früher der seltene Adlerholzbaum. Dessen Holz gab den taoistischen Räucherzeremonien die Würze. Duftender Hafen: Was so lieblich klingt, ist heute eine gigantische Metropole im Meer. Kaum ein anderes Fleckchen Erde ist dichter besiedelt. Seit 125 Jahren pendeln die "Star Ferries" zwischen der Halbinsel Kowloon und Hongkong-Zentrum. Längst sind die britischen Kolonialherren fort, aber auf den betagten Fähren hat sich so gut wie nichts geändert. Die meisten sind weiterhin in "British Racing Green" gehalten und die Besatzung trägt immer noch die alten schmucken Uniformen.
Sister Lung führt das letzte schwimmende Restaurant in Hongkong. Genauer gesagt dirigiert sie eine ganze Flotte von kleinen Booten, auf denen sich jeweils ein Tisch und ein paar Stühle befinden. Die Chefin ist auf dem Wasser geboren und aufgewachsen. Früher gab es viele solcher "Floating Restaurants" in Hongkong, die von Flüchtlingen ohne Bleiberecht geführt wurden. Für die "Boat People" war es eine Chance zu arbeiten, denn sie durften keinen Fuß an Land setzen.
Ein Kontrast der Superlative
Den wohl größten Kontrast zu Hongkongs City bietet die vorgelagerte Insel Lantau, ein Naturschutzgebiet. Hier dürfen nur wenige Autos und Taxis fahren, denn überall auf Lantau laufen Kühe und sogar Wasserbüffel herum. Ho Loy, Vorsitzende der Lantau Buffalo Association, kümmert sich um das Wohl der Tiere. Diese Organisation wird fast ausschließlich von Frauen geleitet, denn Büffel halten Männer für Rivalen.
Auf Lantau steht auch das Stelzendorf Tai O. Ein Fischerdorf ohne Boote. Die Regierung hat sie konfisziert, um die Überfischung zu bekämpfen. Tai O war berühmt für seine würzige Paste aus heimischen Garnelen. Nun müssen die Produzenten auf ausländische Ware ausweichen.
Unbezahlbarer Wohnraum
In der Bucht vor dem Flughafen wird gerade ein riesiges Bauprojekt aus dem Wasser gestampft, eine 40 Kilometer lange Brücke nach Macao, direkt neben einem Naturschutzgebiet: größte Gefahr für die seltenen rosa Delfine in Hongkong.
In Hongkongs Zentrum ist auch die winzigste Wohnung nahezu unbezahlbar. In der Stadt findet sich kaum noch Platz zum Leben. Und noch weniger Platz für die Verstorbenen, die Friedhöfe sind überfüllt. Die Lösung: Es gibt Seebestattungen, sogar für Haustiere.
Donnerstag, 02. Februar 2017, 21:00 bis 21:45 Uhr, NDR