Fünfeinhalb Wochen - Tour 2023

[Hancock]

Um viertel vor elf summt mein Handy. Wir stehen auf uns machen uns in aller Ruhe fertig. Dann verlassen wir unsere Unterkunft. Wir lassen es gemächlich angehen und gehen nur um die Ecke. Dann finden wir uns in der Zap-Bar wieder. Wir belegen einen freien Tisch und ordern Lunch.

Mit gefüllten Mägen ziehen wir weiter. Wir schwingen uns auf unser Bike und brausen davon. Wir steuern den Khlong Prao Beach an. Dort hat es uns gefallen, dort wollen wir nochmal hin. Am Strand angekommen, setzen wir uns vor ein uns inzwischen bekanntes Lokal und lassen es uns gutgehen.










Die Sonne brennt wieder einmal gnadenlos, es ist heiß. Während ich mich bemühe, nicht den Schatten zu verlassen, ficht es Noona nicht an. Sie vergnügt sich am Wasser und beschäftigt sich mit ihren Förmchen. Wenn ich soviel in der Sonne herumrennen würde wie sie, hätte ich anschließend mit Sicherheit einen Sonnenbrand.

Eine der Bedienungen des Resorts zeigt sich heute von der emotionalen Seite. Eine Familie mit zwei Tweens, die hier wohl längere Zeit genächtigt hat, verabschiedet sich. Für sie ist der Urlaub zu Ende, es geht zurück in die Heimat. Der Serviererin kommen die Tränen, sie heult. Scheinbar hat sie sich besonders gut mit den Kindern verstanden. Wer so nah am Wasser bebaut ist, hat mit ihrem Job sicherlich Probleme. Schließlich ist es bei so einem Resort ein Kommen und Gehen.

Kurz vor fünf lasse ich die Rechnung kommen und zahle. Anschließend verlassen wir den Strand. Bye, see you irgendwann mal wieder. Wir knattern zurück zum Keeree Ele Hotel. Die Fahrt gestaltet sich heute etwas unangenehm, da ein ziemlich starker Wind von der Seite kommt. Schmetterling geht mehrmals mit dem Gas runter und steuert uns vorsichtig durch die Kurven.
An unserer Unterkunft geben wir zunächst unser Bike ab. Dann zieht es uns wieder zur Zap-Bar. Auf den White Sand Beach haben wir heute keinen Bock. Bei diesem fast schon Sturm macht es dort sicherlich keinen Spaß. Wir geben unsere Bestellung auf und sorgen für unser leibliches Wohl. Anschließend gehen wir zum gemütlichen Teil des Abends über. Ich sitze hier erneut mit langer Hose und Jacke. Wenn Sturmböen kommen und die Lichter und Reklameschilder gut ins Schwingen bringen, ist es gut frisch. Ich hoffe, dass die Fähre morgen keine Probleme hat!

Gegen 22:30 Uhr verabschieden wir uns. Leider gab es heute keine Live-Mucke. Der Musiker ist zwar da gewesen, aber er scheint keine Lust gehabt zu haben. Wir machen noch einen Abstecher in ein 7/11, dann ziehen wir uns auf unser Zimmer zurück. Während Schmetterling und Noona schnell im Bett verschwinden, schlagen Emma und ich noch zwei Stunden auf unserem Balkon tot. Dann beenden auch wir den Abend.

- Fortsetzung folgt -

[Hancock]

Samstag, der 23. Dezember. Um viertel vor zehn stehe ich auf. Wir machen uns fertig. Kurz vor zwölf verabschieden wir uns von unserem Zimmer. Wir gehen hinunter zur Rezeption des Keeree Ele und warten.




45 Minuten später hält ein Van vor unserer Unterkunft. Wir steigen ein, dann werden wir zum Pier gefahren. Ich habe gedacht, dass uns der Van bis zum Festland befördert, aber weit gefehlt. An der Anlegestelle müssen wir aussteigen und zu Fuß an Bord der Fähre gehen. Der anschließende Weg die Treppen hoch zum Passagierdeck verlangt mir alles ab. Meinen sicherlich fast 30 Kilogramm schwerer Koffer kann ich nur mit Mühe hochwuchten. Aber dann ist es schnaufend geschafft. Wir setzen uns, ich atme tief durch. Kurze Zeit später lagt das alte Boot ab und tuckert Richtung Trat.




Das war sie, unsere Woche auf Koh Chang. Mir hat sie gefallen, auch wenn ich etwas bedauere, dass wir es nicht zur Ostseite der Insel geschafft haben.




Nun haben wir alle unsere Zeit gehabt. Schmetterling hatte ein paar Wochen Urlaub, als ich noch Home Office in Bangkok gemacht habe. Ich hatte meine Tour auf den Philippinen, Noona ihre Ferien auf Koh Chang. Und Emma? Emma hat sich über mehrere Wochen umsonst durch gefuttert und durchgesoffen. Daher ist auch er auf seine Kosten gekommen.

Wieder festen Boden unter den Füßen, müssen wir zunächst eine gute Stunde warten. Dann kommt unser Bus nach Bangkok angefahren. Wir steigen ein und setzen uns. Um 14:45 Uhr, mit fünfzehn Minuten Verspätung, setzt sich unser Gefährt wieder in Bewegung und geht auf die lange Reise in die Hauptstadt.

Irgendwann nach Sonnenuntergang hat unser Kutscher ein Einsehen. Er steuert einen Rastplatz an. Alle strömen aus dem Bus. Während ich eine Runde dampfe, steuern die meisten anderen Fahrgäste das Klo und einen 7-11 an.




Gegen 19 Uhr erreichen wir das Busterminal Ekkamai in Bangkok. Schnell ist ein Taxi gefunden, welches uns zu meiner letzten Unterkunft während des diesjährigen Thailand-Aufenthalts fährt. Leider steuert der Fahrer sein Fahrzeug mitten durch die Innenstadt. Er macht keine Anstalten, auf eine weniger frequentierte Straße zu wechseln. Daher zieht sich die Sache, und erst nach einer Stunde erreichen wir unser Ziel. Es ist das Bangkok City Suites an der Petchaburi Road Soi 1. Mein altes Stammhotel! Aber meine letzte Nächtigung hier liegt nun schon Jahre zurück, es war noch vor Corona. Daher freue ich mich, das ganze Altvertraute wiederzusehen.

Auch wenn viele Erinnerungen aufkommen, halten wir uns nicht lange im Zimmer auf. Schnell stehen wir wieder draußen und lassen uns zum Coco-Walk an der BTS-Station Ratchathewi fahren. Wir setzen uns an das alte Muay Thai Restaurant. Der uns schon lange bekannte Chefbediener des Lokals freut sich uns zu sehen. Kurz darauf stehen dann die Kaltgetränke vor uns.




Heute Nachmittag ist eine gute Freundin Schmetterlings in Bangkok angekommen. Sie hat die lange Reise aus Surin auf sich genommen, um morgen mit Noona wieder zurückzufahren. Leider muss die Kleine Montag wieder zur Schule, daher diese Aktion. Das Mädel ist aber geschafft von der Anfahrt, und unsere Ankunft hat sich zudem noch verzögert. Daher liegt sie bereits im Bett, und ist nicht mit uns zum Muay Thai gekommen. Es gab auch keine Begrüßung, dies wird morgen nachgeholt. Zu allem Überfluss ist sie auch nicht im City Suites untergekommen, wie geplant. Da das Haus ausverkauft ist, musste sie sich übermüdet noch eine andere Unterkunft suchen.

Weit nach Mitternacht verabschieden wir uns von dem Lokal. Wir machen noch einen Abstecher in ein 7/11, dann ziehen wir uns auf unser Zimmer zurück. Während Schmetterling und Noona schnell im Bett verschwinden, schlagen Emma und ich noch eine Stunde quatschend im Zimmer tot. Dann beenden auch wir den Abend.


- Fortsetzung folgt -

[Hancock]

Sonntag, der 24. Dezember. Heiligabend. Schmetterling und Noona verlassen morgens unser Zimmer und treffen sich mit der Freundin. Während ich noch meinen wohlverdienten Schlaf genieße, ziehen sie durch die Stadt bzw. durch die Märkte der Stadt.

Um elf stehen auch Emma und ich auf und machen uns fertig. Irgendwann trudeln dann die Mädels ein. Sie schnaufen ein wenig durch, dann gehen wir gemeinsam nach draußen. Ein Taxi fährt uns zum Chatuchak Market. Dort angekommen, trödeln wir zunächst durch die Gänge. Anschließend betreten wir die JJ Mall und sorgen für unser leibliches Wohl. Wirklich gut geht es mir dabei nicht, der bevorstehende Abschied drückt meine Stimmung.

Wir bewegen uns wieder ins Freie und suchen ein Taxi, welches uns zum NCA-Terminal fahren soll. Schmetterling fragt mehrere Fahrer, keiner möchte uns mitnehmen. Dann werden wir aber fündig. Ein Kutscher erklärt sich gnädigerweise bereit, uns zum nahen Bushof zu transportieren. Wenige Minuten später steigen wir am Terminal aus. Wir betreten den Wartesaal und suchen uns freie Stühle. Das Warten beginnt. Ich gehe mehrfach raus und dampfe eine Runde. Dann ist es soweit: Der Bus wird ausgerufen. Schmetterling, Emma und ich verabschieden uns von Noona und Freundin. Ein bitterer Moment, wieder einmal. Noona und ich, wir werden uns erst in zehn Monaten wiedersehen. Eine lange Zeit! Die beiden steigen in den Bus. Kurz darauf setzt sich das Gefährt in Bewegung. Schmetterling, Emma und ich eilen nach draußen. Wir sind rechtzeitig an der Straße, der Bus fährt an uns vorbei. Ein letztes Winken, das war es. Bye, see you! - Heiligabend ist ein Tag zum Freuen? Nicht immer.

Wir überlegen, was wir nun unternehmen können. Es ist schon kurz nach fünf. Zu spät für einen Ausflug irgendwohin, zu früh, um den Abend einzuläuten. Egal, wir entscheiden uns für den nicht allzu weit entfernten The One Ratchada Nightmarket. Emma ist begeistert! Gegen ein paar frühe Leos hat er nie was einzuwenden. Auf dem Nachtmarkt ziehen wir zunächst durch die Gänge, trinken einen Smoothie und essen etwas.








Auch wenn es noch recht früh ist, die Uhr hat gerade erst 19 Uhr 15 geschlagen, betreten wir das Maomind.




Die Bedienungen freuen sich, uns nach mehreren Wochen wiederzusehen. Sie scheinen uns gut in Erinnerung behalten zu haben. Was aber keine Kunst ist, wenn man einmal mehr sieht, wie wenig Gäste hier einkehren. Schmetterling besorgt Emma und mir zwei Sätze Promotion-Leos und versorgt sich mit einer Coke. Dann hängen wir ab.

Gegen halb elf verlassen wir das The One Ratchada. Mir hat es einmal mehr gefallen, für mich ist dieser Markt der Beste der Stadt! Von daher war es gut, hier den Heiligabend zu verbringen. Wenn auch etwas anders und eher unspektakulär.




In der Nähe unserer Unterkunft machen noch einen Abstecher in ein 7/11, dann ziehen wir uns auf unser Zimmer zurück. Während Schmetterling schnell im Bett verschwindet, schlagen Emma und ich noch knapp zwei Stunden quatschend im Zimmer tot. Dann beenden auch wir den Abend.


- Fortsetzung folgt -

[Hancock]

Irgendwelche Geräusche wecken mich auf. Ich öffne meine Augen: Emma, er ist schwer am Rodeln. Ich versuche wieder einzuschlafen. Um elf ist dann die Nacht für mich beendet, ich stehe auf. Emma ist mittlerweile fertig, er hat gepackt. Er trinkt noch schnell ein großes Leo, rülpst, und reicht uns seine Pfote. Wir verabschieden uns. Bye, mach es gut. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder. Versprochen! Mit einem Tränchen im Auge verlässt er unser Zimmer und macht sich auf die Fahrt ins Seebad. Die Pflicht ruft. Der Tag fängt ja gut an, ich liebe Abschiede!

Schmetterling und ich machen uns fertig. Anschließend machen wir uns auf dem Weg nach Asok. Mit Bedauern fällt mir auf, dass unsere Reisegruppe mittlerweile klein geworden ist. Zwei Leute der traurigen Gestalt! Im bekannten Foodcourt des Terminal 21 nehmen wir unser Lunch zu uns. Dann machen wir uns auf dem Weg zum Hyatt Place Hotel an der Sukhumvit Soi 24. Das dortige Aire Rooftop lockt uns. Wir fahren hinauf und setzen uns an einen Tisch. Wie schon vor vielleicht zwei Monaten, als wir zuletzt hier oben waren, ist es auch heute sehr leer. Eigentlich unverständlich, denn der Laden hat eine tolle Aussicht bei, für ein Rooftop, guten Bierchenpreisen. Egal, uns soll es nicht stören. Wir hängen ab.




Irgendwie will bei uns heute keine gute Laune aufkommen. Mein immer näher kommende Abschied vom Lande drückt auf die Stimmung. Immer das Gleiche die letzten Tage! Die Sonne geht unter.










Wir warten noch etwas ab, bis es ganz dunkel ist. Dann kann ich endlich mein erstes Nachtfoto von hier oben machen. Das hatte ich schon länger vor.




Kurz nach sieben verlassen wir das Aire. Ich will mir noch zwei Dampfen besorgen, zumindest eine davon für zu Hause, daher entscheiden wir uns für den Tonsai Market als nächstes und letztes Ziel für heute. Dort angekommene, besorgen wir uns zunächst ein paar Snacks. Anschließend setzen wir uns an einen Tisch und lauschen der Band bei der Arbeit.




Heute ist der erste Weihnachtsfeiertag, entsprechend hat man auch hier ein paar Dekorationen aufgebaut. Sie dienen vielen Thai-Mädels als willkommene Selfiemotive.




Kurz vor elf, ich habe mich inzwischen mit zwei Vapes eingedeckt, ziehen wir uns zurück. Ein Taxi fährt uns den recht langen Weg zurück zu unserem Hotel.

In der Nähe unserer Unterkunft machen wir noch einen Abstecher in ein 7/11, dann ziehen wir uns auf unser Zimmer zurück. Während Schmetterling schnell im Bett verschwindet, schlage ich noch knapp zwei Stunden im Zimmer tot. Dann beende auch ich den Abend.


- Fortsetzung folgt -

[Hancock]

Zur späten Mittagszeit verlassen wir das Bangkok City Suites. Ich ziehe zunächst noch etwas Geld an einem ATM-Automaten, dann machen wir uns auf den Weg zum Hungry Nerd Restaurant an der BTS-Station Ratchathewi. Wir nehmen unser etwas verspätetes Frühstück zu uns. Anschließend schlendern wir die Phaya Thai Road Richtung Innenstadt entlang. Wir kommen an dem dort gelegenen Graffiti Park vorbei, ich unterbreche unseren Spaziergang für ein kurzes Fotoshooting. Es sind ein paar neue Kunstwerke hinzugekommen.








Ein Taxi bringt uns nach Chinatown. In diesem quirligen Vorort angekommen, trennen sich die Wege von Schmetterling und mir. Während mein Mädel zum Sampeng Market marschiert, um dort ein paar Sachen für ihren Shop zu Hause zu kaufen, ziehe ich weiter zum Grand China Hotel. Ich fahre hinauf in der 23. Stock des Gebäudes und genieße die Aussicht mit zwei kleinen Leos. Hier werde ich definitiv irgendwann nochmal nachts hinkommen. Ein paar Fotos im Dunkeln mit Stativ sind sicher drin und lohnend!












Wieder vereint, irren wir zunächst durch die Gegend. Da uns aber kein geeignetes Ziel einfällt, brechen wir die Sache ab. Es geht zurück in unsere Unterkunft. Etwas Entspannung und Erholung ist nie verkehrt, ich habe schließlich Urlaub!

Nach einer Stunde abhängen unter der Klimaanlage geht es für uns wieder nach draußen. Wir lassen uns nach Pinklao bringen. Dort laufen wir zunächst ein wenig herum. Anschließend nähern wir uns unserem eigentlichen Ziel, dem Por Pinklao.




In diesem Mucke-Palast waren wir schon einige Mal, wir haben dort sogar vor vielen Jahren mal Silvester gefeiert. Unser letzter Besuch liegt aber nun einige Zeit zurück, es war noch vor der Corona. Wir betreten den Laden.

Schnell ist ein freier Tisch gefunden, wir setzen uns. Dies ist aber kein Kunststück, da der Saal zunächst ziemlich leer ist. Erst im Laufe der Zeit füllt er sich leidlich. Wir ordern Speis und Trank und beobachten die Gruppen bei ihren Darbietungen.








Um mir die Beine zu vertreten, gehe ich öfters mal raus und dampfe eine Runde. Mein Blick fällt auf den schmalen Wassergraben neben dem Eingang.




Vor Jahren ist dort mal ein junges Thai-Mädel sturzbetrunken hineingefallen. Mit dem Kopf nach unten! Keine Ahnung, wie sie das Kunststück fertiggebracht hatte. Ein Thai und ich haben damals ihre oben baumelnden Beine gegriffen, und wir haben sie mit Mühe wieder hinausgezogen. Selbstverständlich hat sie damals einige Macken und Dellen davongetragen, und selbstverständlich war das Geheule hinterher groß. Vielleicht haben wir dazumal sogar einem Menschen das Leben gerettet. Denn eingeklemmt und mit dem Kopf unter Wasser kann schnell Schicht im Schacht sein. Diese Episode werde ich wohl nie vergessen.

Kurz vor halb zwölf beenden wir den Abend im Por Pinklau. Etwas früh, aber wir sind auf ein Taxi für die Rückfahrt angewiesen. Und wenn der große Aufbruch naht, kann es diesbezüglich schon mal eng werden.


- Fortsetzung folgt -

[Hancock]

Mittwoch, der 27. Dezember. Es ist recht kalt geworden im Isaan. Schmetterling bricht daher mittags auf und kauft ein paar warme Klamotten für ihre Lieben daheim. Kurz nach drei ist sie wieder zurück und wir ziehen gemeinsam los. Groß Ideen haben wir allerdings nicht, wir steuern einfach mal den Yodpiman am Fluss an. Dort angekommen, müssen wir leider feststellen, dass der dortige River Walk geschlossen ist. Wir ziehen weiter, suchen einen guten Platz zum Abhängen mit Blick auf den Chao Phraya. Wir haben aber kein Glück, irgendwie scheint heute alles geschlossen zu haben. Nach einiger Zeit finden wir dann ein etwas gehobenes Bar&Restaurant. Bedauerlicherweise ohne Flussblick, aber immerhin mit kühlen Leos. Wir setzen uns.

Heute ist mein letzter normaler Tag im Lande. Früher war ich an den Tagen immer gedrückter Stimmung und schlecht drauf. Und heute, nach nun 88 Nächten in Thailand und auf den Philippinen? Kein Unterschied. Egal, wie lange man sich hier aufhält, der letzte normale Tag ist immer mies! Zumindest für mich.

Langsam geht die Sonne unter, es wird Zeit, den Abend einzuläuten. Wir suchen uns ein Taxi und lassen uns zum recht weit entfernten W Market in Phra Khanong fahren. Bevor es zurück in die Heimat geht, möchte ich dort nochmal ein paar Stunden verbringen. Und dabei die vergangenen Wochen Revue passieren lassen.

Wir suchen uns einen freien Tisch. Da es noch recht früh ist, besorgen wir uns erst einmal etwas feste Nahrung. Ich entscheide mich für Spieße mit Kartoffelpüree, sie schmecken mir hier besonders gut. Und dass es dazu Püree gibt, und nicht Pommes, trifft meinen Geschmack. Pommes habe ich die letzten Wochen viel zu viele genossen. Sie hängen mir mittlerweile fast zum Halse raus.




Die Pflicht ist getan, ich gehe zum gemütlichen Teil des Abends über und bestelle ein erstes Leo. Mein Blick schweift über den Markt.








Ich muss daran denken, dass ich erst in zehn Monaten wieder an diesem Platze aufschlagen werde. Eine lange Zeit! Ich werde den Markt vermissen, habe hier immer eine gute Zeit gehabt. Und wenn mein erster Abend nach meiner Rückkehr nicht die Khao San Road sein wird, dann wird es der W Market sein.




Schmetterling erzählt einer uns bekannten Dame, die so etwas wie eine Chefbedienung ist, dass dies mein letzter Besuch ist. Ihre Worte, ich werde ja irgendwann wiederkommen, können mich nicht wirklich trösten.

Kurz nach elf verlassen wir den W Market. Ich werfe noch einen abschließenden Blick zurück, dann suchen wir uns ein Taxi und fahren zurück in unsere Unterkunft. Das war mein letzter normaler Tag. Irgendwie unspektakulär. Aber bitter wie immer.


- Fortsetzung folgt -

[Hancock]

Donnerstag, der 28. Dezember 2023. Ich versuche, möglichst lange zu schlafen. Irgendwann ist die Sache aber ausgereizt, kurz vor zwölf stehe ich auf. In aller Ruhe mache ich mich fertig.

Gegen drei verlassen wir unser Zimmer. Wir machen uns auf den Weg zum MBK. An einem ATM ziehe ich noch etwas Geld, dann fahren wir hinauf zum 6. Stock und begeben uns zum dortigen Foodcourt. Wir essen eine Kleinigkeit. Wirklich schmecken will es mir nicht, aber ich brauche eine Stärkung für den anstrengenden Tag.

Wir verlassen die Shopping-Mall und schlendern die Phaya Thai entlang. Nach der Brücke über den Khlong San Saeb wenden wir uns nach links und betreten kurz darauf das uns schon seit Jahren bekannte Jee Nee Thai Restaurant am Kanal. Wir setzen uns, ich bestelle eine erste kleine Dose Leo. Schräg gegenüber, auf der anderen Kanalseite, bewundere ich einmal mehr ein uriges Wohnhaus. Schon vor Jahren habe ich davon geträumt, es einmal käuflich zu erwerben, und daraus mein kleines Paradies zu machen. Irgendwie ist aber nie etwas draus geworden.




Der Palast hat einen unschätzbaren Vorteil: Man muss kein Geld für einen Wecker investieren. Regelmäßig tuckern Boote vorbei und holen einen sicherlich auch aus dem tiefsten Tiefschlaf!




Wir beenden die Sache und ziehen uns auf unser Zimmer zurück. Ich schnaufe zunächst ein wenig durch, dann beginne ich niedergeschlagen zu packen. Es folgt noch eine Dusche, anschließend bin ich fertig. Es ist noch etwas Zeit, ich lege mich nochmal aufs Bett. Dann aber wird es ernst: Abschied! Schmetterling und ich drücken uns, die Stimmung ist am Boden. Mit Mühe versuchen wir Fassung zu bewahren, es gelingt uns aber nicht.

Um Punkt 21:00 Uhr verlassen wir das Zimmer. Wir stellen uns an die Straße. Schnell ist ein Taxi für die Fahrt zum Flughafen gefunden. Ich steige ein. Schmetterling und ich winken uns noch einmal zu, dann setzt sich das Gefährt in Bewegung. Bye, bye. Mit einem Kloß im Hals sehe ich die Gegend an mir vorbeiziehen.

Nach gut dreißig Minuten ist der Suvarnabhumi Airport erreicht. Ich gehe hinüber zu einem der Smoking Areas und öffne ein erstes Abschieds-Leo. Es ist wie immer: Sobald ich am Flughafen bin, ist die gröbste trübe Stimmung verflogen. Ich will einfach nur alles hinter mich bringen. Den Schlauch von Flug überstehen, heile zu Hause ankommen.

Ich begebe mich zur Departure Ebene und kann nach angenehm kurzer Wartezeit meinen Koffer bei Emirates einchecken. Anschließend geht es für mich erneut zur Raucherecke. Nun öffne ich die echten Abschieds-Leos. Das Ende naht.




Gegen viertel nach zwölf verlasse ich den gastlichen Ort. Die Sicherheitskontrollen sind recht schnell hinter mich gebracht. Ich schlendere zum Gate. Dort angekommen, muss ich noch ein wenig warten. Dann beginnt das Eincheck-Prozedere. Um 2:15 Uhr, mit 15 Minuten Verspätung, hebt mein A380 ab.

Nach 6 Stunden und 45 Minuten Flug lande ich in Dubai. Ich steige aus und begebe mich schnurstracks zum alten Terminal 3 des Flughafens. Dort befinden sich die, meiner Ansicht nach, besten Smoking Rooms des Airports. Im hinteren von ihnen versuche ich bei einigen Dampfrunden halbwegs wach und wieder fit zu werden.

Um 10:05 Uhr Ortszeit, mit fast gewohnten eine Stunde und fünfzehn Minuten Verspätung, startet mein Flieger Richtung Hamburg.

Über der Türkei habe ich schon ein wenig das Gefühl, wieder zu Hause zu sein. Wie gewohnt, punktet das Land mit einigen schönen Ausblicken von oben.




Kurze Zeit später ist auch Erdogans Reich fast geschafft.




Man serviert noch eine, wie üblich, nicht ganz so schlechte Mahlzeit, mit deren Hilfe ich weitere Zeit von der Uhr nehmen kann.




Gegen 13:30 Uhr lande ich in Hamburg. Ich bin hundemüde und fix-und-fertig, habe die ganze Nacht praktisch nicht geschlafen. Ich befürchte, einfach nur zusammenzuklappen. Aber irgendwie schaffe ich es nach Hause. Die längste Reise meines Lebens hat ein Ende gefunden. Bitter, aber wahr. Aus die Maus.


- Ende -

[Hancock]

ABSPANN

[ernte]

Wie immer ein Superbericht. Vielen Dank, vor allem für die wunderbaren Fotos und den gewonnenen Eindrücken.
Und nicht mehr lange bis es wieder losgeht.

[Hancock]

Und nicht mehr lange bis es wieder losgeht.

Jo, drei Monate. - Der Reisebericht hat sich, wie befürchtet, doch lange gezogen. Und ich habe noch einige Videos und einen Wochenendtrip nach Ayutthaya in Reserve. Keine Ahnung, wann ich das alles verarbeiten soll.