Chinesischer Tourist strandet in Dülmener Flüchtlingsheim

...über Thailand, über Deutschland oder über irgendwas
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Hancock
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Chinesischer Tourist strandet in Dülmener Flüchtlingsheim

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Beitrag von Hancock »

Chinesischer Tourist strandet in Dülmener Flüchtlingsheim

Eigentlich hatte sich der 31-Jährige auf eine unbeschwerte Europa-Reise gefreut. Doch dann wurde der Chinese am Flughafen in Stuttgart bestohlen und ging zur Polizei – dachte er. Am Ende unterschrieb er einen Asylantrag und landete in einem Flüchtlingsheim in Dülmen.

Ganz genau aufklären lässt sich die wundersame Geschichte des Mannes aus dem Reich der Mitte nicht mehr. Dass er letztlich das Flüchtlingsheim in Dülmen nach gut einer Woche verlassen konnte, verdankt er vor allem Christoph Schlütermann vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) im Kreis Coesfeld und dem Leiter des Flüchtlingsheimes, Klaudio Kolakovic. Irgendwann fiel ihnen der gut gekleidete Mann auf, er passte nicht so recht hierhin. Eine Verständigung mit ihm war aber kaum möglich, auch nicht mit Händen und Füßen. Schlütermann wandte sich zunächst an das örtliche China-Restaurant, das gab ihm den Tipp, es mal mit Mandarin zu versuchen. Schlütermann griff zu seinem Smartphone mit der Sprach-App. Die übersetzte Schlütermanns Fragen, ebenso die Antworten des Chinesen. Da wurde schnell klar, der Mann wollte kein Asyl, er wollte nach Italien und Frankreich.

Asylantrag statt Diebstahlsanzeige unterschrieben

Vor rund drei Wochen war der Chinese in Stuttgart beklaut worden. Statt den Diebstahl der Polizei zu melden, landete der Chinese bei einer anderen Behörde; wo, ist im nachhinein nicht mehr zu klären, vermutlich im Rathaus. Wegen der fehlenden Sprachkenntnisse unterschrieb er statt einer Diebstahlsanzeige einen Asylantrag. Dann nahmen die Dinge ihren Lauf: Sein Reisepass wurde eingezogen, dafür bekam er Flüchtlingsdokumente, wurde zunächst nach Dortmund gebracht. Die Maschinerie der Bürokratie ließ sich nicht mehr stoppen. Hinzu kamen weitere Hürden, die dem Chinesen zum Verhängnis wurden. So hatte er bei der Einreise zwar ein gültiges Visum vorgelegt, dieses wurde aber offenbar an falscher Stelle abgespeichert und ließ sich anfangs nicht wiederfinden. Das erschwerte den Versuch des DRK-Mitarbeiters Schlütermanns, die Identität und den Aufenthaltsstatus seines Gastes aus Fernost zweifelsfrei zu klären.

Ein Abschied voller Harmonie

Irgendwie lichtete sich nach einer Woche voller Recherchen aber der Dschungel der Missverständnisse und der offenen Fragen. Der Asylantrag wurde gestoppt, und der Mann setzte seinen Europa-Trip fort. In Dülmen verabschiedete er sich höflich, ohne Vorwürfe gegen die deutsche Bürokratie zu erheben, er sagte aber auch: Europa habe er sich anders vorgestellt. Am Ende bleibt die Frage, warum hat der Mann all diesen Unbill so duldsam ertragen? Er gab ohne Murren seine Fingerabdrücke ab, ließ sich ärztlich untersuchen und nahm in der Unterkunft auch Taschengeld an. Letztlich bleibt es bei der Erkenntnis, die Konfuzius wohl auch unterschrieben hätte: Wenn einer eine Reise tut....

Quelle: http://www1.wdr.de/nachrichten/westfale ... n-106.html

:lachen:


Drum aufgepasst, was man im Ausland unterschreibt! :ewink:
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Semi-Imi
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Re: Chinesischer Tourist strandet in Dülmener Flüchtlingsheim

#2

Beitrag von Semi-Imi »

. :lachen: :lachen: :lachen:
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Gruss Semi-Imi :bye:
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