Wir schlafen leidlich aus und machen uns fertig. Anschließend versuche ich, den laut schnarchenden Emma zu wecken. Nach einigen Minuten sind meine Bemühungen tatsächlich von Erfolg gekrönt, der kleine Kerl richtet sich fluchend auf. Dann aber winkt er ab. Er will in Ruhe seinen Rausch ausschlafen, hat keinen Bock auf irgendwelches Touristen-Zeug draußen. Zudem hat er heute Nachmittag ein Date, da muss er ausgeruht sein. Emma zieht die Bettdecke wieder über sich, das Thema ist für ihn gegessen. Schmetterling und ich verlassen alleine unser Zimmer.
An der Rezeption des Devayn's Inns buche ich einen weiteren Bootsausflug, morgen wollen wir Tour C in Angriff nehmen. Mit 1200 Pesos pro Person ist sie etwas billiger als der gestrige Trip. Das liegt aber nur daran, dass wir die nötige Nationalpark-Gebühr bereits gestern entrichtet haben, und diese fünf Tage gültig ist.
Wir verlasen das Gebäude. Schnell ist ein Tricycle gefunden, welches mit uns Richtung Norden fährt. Gut 15 Minuten später haben wir unser Ziel erreicht. Wir steigen aus. Leider kann der Fahrer unseren 1000 Pesos Schein nicht wechseln. Da auch niemand in der Nähe uns helfen kann, machen wir aus, dass uns der Fahrer um 17:00 Uhr wieder abholen wird.
Schmetterling und ich schlendern vielleicht 100 Meter einen Weg entlang, dann haben wir unser heutiges Ziel, den Lio Beach, erreicht. Da wir heute noch nichts gegessen haben, klappern wir zunächst die Strandrestaurants ab. Dann werden wir fündig, wir setzen uns an ein Lokal. Bedauerlicherweise haben wir aber dabei daneben gegriffen! Der Tiefpunkt ist für Schmetterling erreicht, als man ihr den bestellten Smoothie serviert: In einer weiten Schale mit einem Löffel. Von meinem harten, teils verbrannten Brot will ich gar nicht erst reden.
Wir spazieren weiter. Während Schmetterling im Schatten stehen bleibt, inspiziere ich unter der prallen Sonne den Steg des Lio Beaches. Von hier hat man einen schönen Blick auf den weitläufigen Küstenstreifen.
Direkt neben dem Strand befindet sich der Flughafen der Gegend. Flüge direkt hierhin gehören zu den Teuersten der ganzen Philippinen, man muss in der Regel einen ordentlichen Aufschlag zahlen. Dieser Airport sorgt für schöne Hingucker, wenn ein Flieger zur Landung ansetzt oder gerade abgehoben hat.
Wir finden ein nettes Lokal und setzen uns. Schmetterling vergnügt sich mit einer Portion Süßkartoffeln-Pommes und einem richtigen Smoothie, ich mit einem kleines San Mig light. Hier fühlen wir uns schon deutlich wohler als in dem Laden zuvor. Wir hängen ab.
Kurz vor fünf, unser Lokal schließt auch langsam, verabschieden wir uns vom Lio Beach. Am abgemachten Treffpunkt müssen wir kurz warten, dann kommt unser bekanntes Tricycle angerauscht.
Zurück in El Nido machen wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Restaurant. Das Angel Wish ziemlich in der Ortsmitte macht einen guten Eindruck auf uns. Wir ordern Food, und tatsächlich: Wir werden nicht enttäuscht! Wirklich lecker. Dieses Lokal wird uns definitiv nicht zum letzten Male gesehen haben.
Kurz nach sieben finden wir uns in der Yacht Wreck Bar wieder. Der Herr hinter dem Tresen begrüßt uns fast schon wie Stammgäste. Wir setzen uns an die Strandseite des Lokals und ordern Getränke. Die nächsten Stunden beobachte ich die den Strand entlang laufenden Leute und das Wrack. Wie schon die Abende zuvor, treiben sich am Wrack immer wieder Gruppen von Kindern herum. Sicherheit wird ganz kleingeschrieben, wenn sie das schiefe Schiff hinaufklettern, oder gar in dessen Inneren verschwinden. Immerhin ist nun Flut, und es ist komplett von Wasser umspült.
Emma hat sich den ganzen Tag noch nicht gemeldet. Ich mache mir aber keine Sorgen. Der Herr kennt sich aus, und wenn er abgebrannt ist, wird er schon wieder auftauchen. So kennen wir ihn! Und so war es immer.
Gegen 22 Uhr verlassen wir das Lokal und machen uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Etwas früh, aber morgen müssen wir wieder beizeiten aufstehen.
- Fortsetzung folgt -