Moin-Moin aus Kiel, Freunde!
Eben ein ganz herrliches Mittag-Essen genossen. Nein, nicht Thai Style diesmal – meine Frau hat Schleswig-Holsteinischen Spargel geputzt, fein gekocht und zusammen mit Schinken und Hollandaise serviert. Wow! DAS ist ein Beispiel deutscher Küche das sie auch sehr mag.
Witzig dabei, während des Essens rief ihre Freundin Kiao an aus dem Nachbarort – die beiden kennen sich seitdem sie 18 waren aus der Fachschule in Surat Thani. Kiao lebt seit 1994 in Schleswig-Holstein, hat nach ein paar 'Irrungen, Wirrungen' einen netten ordentlichen Mann aus Preetz gefunden. Leider ist der mit nur knapp 65 Jahren an Krebs verstorben.
Da beide das typische 'Süd-Thailändisch' aus der Surat-Ecke sprechen fällt es mir leicht, selbst bei ihrem Tempo das Meiste zu verstehen. Da die ja miteinander und nicht mit mir sprechen, kann ich nicht nach Wörtern dazwischen fragen, kein Problem. Meine Frau hat ausgiebig vom Spargel mit Schinken geschwärmt, dann kam das Gespräch auf die Corona-Inzidenz 'zu Hause' in Surat. Jetzt 57 neue Infektionen, mal sehen wie die das in den Griff bekommen. Mein Gedanke, die Dunkelziffer ist wahrscheinlich hoch.
Schön dass der Holsteinische Spargel mit Schinken und 'Olandäse' für uns beide mit ihrer wunderbaren Thai-Küche mithalten kann. Und richtig gut dass ich so weit mit Thai klar komme dass ich bei Gesprächen nicht dumm und stumm außen vor sitze.
Das war heute am Mittag – hier der Nachtrag vom Abend:
Am Nachmittag nach dem Spargel-Essen ist meine Frau zusammen mit besagter alten Freundin Kiau spazieren gegangen – und die haben was gepflückt, was auf den ersten Blick leicht wie Spargel aussah. Nur hohl die Stängel.
Hab ein Bild gemacht, laut Kiao kann man das Zeugs essen – ich wollte mich lieber davon überzeugen, dass man dieses auch mehrfach tun könne – schließlich kann man auch alle Pilze essen, einige Sorten davon allerdings nur einmal...
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Es handelt sich um Japanknöterich, fallopia japonica, der fast weltweit als invasive Art (eingeschleppt, sich heftig verbreitend) eingestuft wird. IST aber essbar, jung und zart sogar roh, hat nur ähnlich wie Rhabarber einen hohen Gehalt an Oxalsäure also nicht im Übermaß. Kochen (wenn man das Kochwasser nicht verwendet) oder Blanchieren vermindert den Oxalsäure-Gehalt.
An die 'alten' Pflanzen kann ich mich gut erinnern, das wächst auch hier in 200 m Entfernung an den Wegen um den Wellsee. Reichlich. Meine Frau ist schon dabei das Zeugs zu Putzen und zu Kochen. Hängt am Telefon mit Kiao und erzählt über den 'Japan-Knöterich'. Man lernt nie aus.
Habe auf dem Bild zum Größenvergleich ein Nusskeks-Packerl daneben gelegt...
Naturgemüsige Grüße aus dem Norden!
Lukchang & Frau