Mittwoch, der 4. Oktober. Um 9:30 Uhr stehe ich auf. Nach dem morgendlichen Putzen ist packen angesagt. Um kurz nach halb zwölf stehe ich im Innenhof meiner Unterkunft und rauche mir eine Zigarette. Dann checke ich aus. Ich werfe noch einen Blick auf mein nun ehemaliges Hotel.
Dann mache ich mich auf den Weg nach Gants Hill. Dort angekommen, passe ich die nächste U-Bahn ab und lasse mich zur Station Blackfriar fahren.
Bereits an meinem ersten Tag fiel mir gegenüber der Station ein netter Pub auf. Da ich noch eine Menge Zeit im Gepäck habe, lege ich vor dem Lokal eine Rast ein und gönne mir einen Pint Bier.
Es ist ziemlich ungemütlich und mehrmals kommen recht starke Windböen auf. Es sind wohl die Reste eines ehemaligen Karibik-Orkans, die sich hier gerade austoben. Ich lasse mich aber nicht vertreiben. Im Gegenteil, ich betrete den Pub ein weiteres Mal und versorge mich mit einem zweiten Bierchen. Dabei guckt das Mädel an der Theke gar nicht glücklich, als ich ihr zwecks Bezahlung eine ganze Hand voll Münzen überreiche. Irgendwie muss ich mein Kleingeld ja loswerden!
Ich gehe wieder hinüber zur Blackfriar Station. Zunächst bin ich etwas unschlüssig, wie ich die Fahrkarte zum Flughafen Gatwick bezahlen soll. Ich bin mir nicht sicher, ob das Restguthaben meiner Oyster-Card hierfür ausreicht. Zu meinem Bedauern kann ich niemanden finden, der mir Auskunft geben kann. Zudem sind alle Ticket-Schalter geschlossen. Ich lasse es darauf ankommen, und betrete ohne extra Fahrkarte den Zug zum Flughafen.
Nach etwa 50 Minuten Fahrtzeit komme ich am Airport an. Am Ausgangstor lege ich meine Geldkarte an die dafür vorgesehene Stelle, und es wird mir geöffnet! Da hat die Knete ja doch noch gereicht! - Es ist schon merkwürdig. Ich habe meine Oyster-Card für 55 Pfunde gekauft. Mit dem Guthaben bin ich die ganzen Tage ausgekommen, inklusive Fahrt zum Flughafen. Das ist weniger, als mich bei meiner Ankunft alleine die Taxifahrt von der Innenstadt zu meiner Unterkunft gekostet hat!
Ich checke ein. Dies gestaltet sich etwas ungewohnt für mich, da alles automatisiert abläuft. Ich kann keinen mit Mitarbeitern von easyJet besetzten Schalter finden. Sogar das Klebeband mit dem Barcode für Ziel und Flieger muss ich selbst an meinen Rucksack anbringen. Aber alles klappt problemlos.
Aus rauchtaktischen Gründen verlasse ich noch einmal das Gebäude, dann begebe ich mich zum Transitbereich des Flughafens.
Ich muss noch ein Stündchen warten, dann wird mein Flieger aufgerufen. Ich mache mich auf den Weg zum Gate. Durch ein Fenster kann ich sehen, dass mein Flugzeug bereits am Gate angelegt hat. Ein gutes Zeichen, es wird wohl zu keiner größeren Verzögerung kommen.
Um 19:00 Uhr, mit nur 20 Minuten Verspätung, startet mein Rückflug. Das waren meine Tage in London.
Fazit: Es hat sich gelohnt! Alles hat in etwa funktioniert. Einzig das Wetter hätte etwas besser sein können. Was ich aber vermisst habe, waren ein wenig sentimentale Gefühle. Aus meiner einstigen Lieblingsstadt ist emotional nur noch irgendeine Stadt geworden. Die Rolle des Sehnsuchtsorts hat inzwischen Bangkok komplett übernommen.
- Ende -