Hygiene in Thailand

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raksiam
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Hygiene in Thailand

#1

Beitrag von raksiam »

Hygiene in Thailand

ja die Hygiene hier in Thailand ist für manchen Europäer immer noch ein Reizthema. Wir sind es eben von Zuhause in Europa gewohnt das zumindest auf den Papier alles schön sauber ist. Doch lehren uns die immer wiederkehrenden Lebensmittelskandale etwas anders.

Natürlich kommt man hier sehr schnell ins staunen wie den hier die Hygiene so gehandhabt wird.
Hier kann es passieren das auf den Märkten Fleisch stundenlang ohne Kühlung auf Kunden wartet.
Das Fliegen sich auf frischen Lebensmitteln in den Auslagen tummeln und nur durch gelegentliches wedeln mit der Hand des Verkäufers kurzzeitig vertrieben werden.

Habe auch schon selber hier gesehen das im macro Markt TK Ware neben der Truhe lag und vor sich hin taute bis endlich jemand Mitleid hatte und die an getaute Ware in die Tiefkühltruhe eingeräumt hat.

Kann mich aber auch an meinen Italienurlaub vor einigen Jahren in Limone am Gardasee erinnern. Da gab die gleichen Zustände in einer kleinen Metzgerei im Dorf.

Sieht man als Tourist hier in Thailand zum ersten mal dann z. B. ein Garküche am Straßenrand so kommen unweigerlich bei vielen Zweifel an der Hygiene der Garküche auf. Das fehlen von fließenden Wasser löst dann schon bei einigen die erste Panikattacke aus

Wie auch sonst in der Welt sollte man sich hier auf die eigene Urteilsfähigkeit verlassen. Ein Blick auf die Zutaten und das Fleisch reicht meistens schon um sich seine Meinung über den Hygiene
Standard der einzelnen Garküchen bilden zu können.

Lebe jetzt seit fast 2,5 Jahren hier in Bangkok und esse häufig an Garküchen oder auch in einfachen Restaurants. Habe auch schon zweimal Probleme mit meinen Magen bekommen. Aber in beiden Fällen nicht wegen Essen in einer Garküche sondern einmal in einen guten indischen Restaurant und einmal nach einen Besuch in einen Restaurant in einen 5 Sterne Hotel.

Die Regierung unternimmt sehr viel um die Standard zu heben.
http://www.fda.moph.go.th/eng/food/deta ... ontrol.stm

Doch leider zeigt sich auch das es noch sehr viel zu tun gibt. Bei der letzten großen landesweiten Inspektion im Rahmen der „Clean Food good Taste“ Kampagne wurden 137.551 Garküchen und Restaurants überprüft. Davon haben aber nur 49.750 das Zertifikat „CLEAN FOOD GOOD TASTE erhalten. Bei über 49.000 geprüften Betrieben war die Hygiene so schlecht das vor einen Verzehr der Speisen gewarnt wurde.


http://www.fao.org/docrep/MEETING/004/AB523E.HTM

Der Direktor der Gesundheitsbehörde Khun Somsak Charoensak meinte dazu. „Wir müssen mehr tun, wir müssen die Besitzer und Mitarbeiter der Garküchen und Restaurants besser aufklären. Auch darüber, dass chemische Zutaten nicht ins Essen gehören.“ Denn noch immer sei es in Thailand schlechter Brauch, Obst, Gemüse und Speisen durch Chemikalien haltbarer zu machen - auf Kosten der Gesundheit zahlender Gäste.
http://foodhygieneasia.com/foodborne_diseases

Das Problem ist also bereits erkannt worden aber eben leider noch nicht komplett gebannt.
http://kasetsartjournal.ku.ac.th/kuj_fi ... 112546.pdf

Ich würde nun dazu gerne eure Erfahrungen und Meinungen lesen. Wie seht ihr die aktuelle Hygienestandards hier in Thailand.
chookdee,
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Khun Han
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Re: Hygiene in Thailand

#2

Beitrag von Khun Han »

Wir essen auch gelegentlich an der Straße oder, wenn wir außerhalb Bangkoks unterwegs sind, an einfachen Futterstellen. Ich esse eh nur koscher, d.h. ohne Schärfe und nur mir bekannte Gerichte, keine Spezialitäten aus dem Norden und dem Osten und dem Süden. Durchfälle fürchte ich dennoch nicht und no risk - no fun. Aber meine Frau schaut schon auf Sauberkeit und sie kauft auch nichts von Händlern oder Köchen, die ihr vom Äußeren und vom Benehmen nicht zusagen.

Ich denke auch, dass wir mit der Nahrung nicht nur Materie zu uns nehmen, sondern auch Energie und Schwingungen. Deshalb finde ich, dass es neben dem, was wir essen, ebenso wichtig ist, wie und wo wir essen. An der Straße und im vollen Foodcenter laufen wir Gefahr, auch Hektik und Lieblosigkeit in uns aufzunehmen. Wir könnten immer versuchen, bewusst, ruhig, gut gekaut und mit der Umgebung und den Umgebenden in Harmonie zu essen. Es steht geschrieben: Unrein ist nicht, was durch den Mund hereinkommt..., oder so. Also habe ich keine große Angst vor unhygienischen Zuständen in der Küche. Doch das Auge isst bekanntlich mit.

Meist isst meine Gattin außerhalb nur wenig. Nur im Fuji kann sie sich richtig satt essen. Deshalb mindestens einmal in der Woche zum Fuji!

Übrigens Makro bitte mit "k"! Es tönt doch auch laufend aus dem "Makro Radio": "Em - ei -si -kei - o! Tätää - tätää!" Erinnert mich immer an Fanfaren beim Karneval.
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raksiam
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Re: Hygiene in Thailand

#3

Beitrag von raksiam »

Hatte ja gehofft das mehr Interesse an diesen Thema hier besteht. Da es aber so ruhig bleibt dürfte alles in Sachen Hygiene in Thailand ja in Ordnung sein.

Also fange ich einmal an. Der äu­ße­re Schein kann manchmal sehr trügerisch sein in Sachen Hygiene.

Bild
Unser Tintenfischmann fährt seine Fische stundenlang ohne Kühlung spazieren. Die Fische werden dann ja gegrillt. Bis heute noch nie Probleme mit den Tintenfischen gehabt.

Mein Lieblings Som Tam Laden.
Bild

Bild

Unsere Suppenküche.
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Bild
Auch hier noch nie Probleme mit den Magen bekommen.
Zuletzt geändert von raksiam am 28.03.2013 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
chookdee,
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DisainaM
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Re: Hygiene in Thailand

#4

Beitrag von DisainaM »

ein beliebtes Thema in diesem Zusammenhang - Eiswürfel

Kernfrage ist, woher kommt das Wasser für die Eiswürfel,
Leitungswasser, Trinkwasserflaschen, Brunnenwasser ?

und welche Gefahr geht davon aus ?


interessant, in diesem Zusammenhang, das Statement von thedi :
Fragst Du Dich auch hie und da, wie das Wasser in die Flaschen kommt?

In Manchakiri wird das Leitungswasser von einem Fluss genommen und mit Sandfiltern aufbereitet. Es ist dann optisch klar, geschmacklich 'neutral', aber niemand behauptet, es sei Trinkwasser. Alle zwei Jahre werden die Leitungen wieder einmal mit Chlor durchgespühlt. Interessanterweise stank nach der letzten Chlor-Aktion das Trinkwasser aus den Flaschen nach Chlor... dann gab es eine hastige Austauschaktion. Wir trinken auf jeden Fall nur noch selbst gesammeltes Regenwasser.
...
Grundsätzlich wird die Gefahr die von verdorbenem Wasser aus geht übertrieben.

Wasser ist kein speziell guter Nährboden für Bakterien. Natürlich kann es sein dass Dünger und andere Chemikalien, die auf Felder eingesetzt werden, ins Grundwasser gerät - aber in erster Linie gerät das Zeugs in die Pflanzen - dazu wurde es nämlich versprüht - und kommt somit in erster Linie über Teller - nicht durchs Glas - in uns.

Die Hauptursachen von Durchfall und ähnlichen Problemen sind Eier, Sahne oder Kokosnussmilch in Speisen. Das sind ideale Nährböden für Samonellen & Co.

Als Trinkwasser ist Regenwasser ideal - wenn man nicht gerade neben einer Industrieanlage wohnt. In DACH könnten Abgase von Heizungen und Autos ein Problem sein - aber im Isaan auf dem Lande kann man das vergessen.

Wir sammeln Regenwasser vom Dach in einen 4000 Liter Tank. Das ist in Isaan Dörfer eine weit verbreitete Methode um Trinkwasser zu gewinnen.

Unser Tank ist aus stainless steel (tönt besser als Chrom Stahl Blech). Standard sind Tanks aus Beton oder Plastik. Die geben aber mit der Zeit einen leichten Geschmack an das Wasser ab. Bei stainless steel Tanks bleibt das Wasser auch über 6 Monate geschmacklich einwandfrei.

Wir füllen unseren Tank nur nach starken Gewittern - wenn das Dach also frisch herunter gewaschen wurde. Trotzdem kann es im Dachchännel mal einen toten Vogel und ein paar modernde Blätter haben. Wichtig ist daher dass der Tank dann zu ist (dunkel im Tank), sonst kann es dort ein Biotop geben. Mit der Zeit gibt es unten einen schwarzen Satz im Tank. Der bleibt dort - es gibt keinen Grund ihn aufzuwühlen. Der Abzapfhahn ist ca 15 cm über dem Boden - wir haben den Tank noch nie so weit runter geleert - es blieben bisher immer mindestens 50 cm im Tank.

Von periodischen Tankreinigungen kann nur abgeraten werden. Stainless steel Tanks neigen dazu nach einer Reinigung zu rinnen. Das legt sich zwar nach ein paar Monaten wieder von selbst, aber so lange nervt er mit ständigem tropfen. Bei einer gut gemeinten Reinigungs Aktion wühlt man in erster Linie all das, was sich schön ruhig am Boden und den Wänden gesetzt hat wieder auf. Ganz heraus bekommt aber nie alles. Also müsste man nach einer Reinigungs Aktion ein paar Wochen warten, bis sich im Tank wieder alles schön geordnet hat: Dreck unten und an den Wänden, Wasser schön klar in der Mitte.

Wir trinken seit 20 Jahren ausschliesslich solches Wasser. Ungefiltert, nicht abgekocht, direkt ab dem Tank. Allenfalls in eine Flache zwecks kühlen im Kühlschrank. No Problem.

Mit freundlichen Grüssen

Thedi

.................................................................................................................................................................................................................................

ein anderer Punkt, Fruchtgetränke,

oftmals ist man versucht, in Thailand einen, auf der Karte angebotenen Mangoshake zu trinken.
In vielen Lokalitäten wird der Mangoshake mit Eis aufgepeppt,
das Eisdielengerecht aus einem der verschiedenen Behälter kommt.

Da Eis, nicht nur Softeis, ein beliebter Bakterienüberträger ist, ist man bei so einem Drink vollständig auf die Hygiene des Lokals angewiesen,
wie das Eis, unter welchen Bedingungen gelagert wird.

.................................................................................................................................................................................................................................

Wer aus Europa kommt, bringt möglicherweise ein Händewaschintervall in die Tropen mit,
dass hier einfach nicht ausreicht.

Als Beispiel, jemand geht aus, geht im Restaurant auf die Toilette, wäscht sich die Hände,
berührt danach die Türklinke, die der vorherige Besucher mit ungewaschenen Händen berührt hat,
und geht mit seinen "kontaminierten" Händen nach Hause, wo er dort ebenfalls seine Türklinken berührt.

Auch die Sitte, dass man zu Besuch die Schuhe draussen auszieht, und barfuss eine Wohnung oder Haus betritt,
sollte den Besitzer dazu anhalten, seinen Fliesenboden regelmässig antiseptisch zu reinigen,
damit ein Gast mit Schuppenflechte oder einem Hautpilz an den Füssen,
im nicht den ganzen Boden versaut.
Da man allerdings auch selber dazu gehalten ist bestimmte Internetshops, bestimmte Büros, usw, barfuss zu betreten,
kann man nach 6 Monaten in Thailand einmal kritisch seine Fusssohlen ansehen und sich die Frage beantworten,
ob sie sich schon verändert haben.
(persönlich benutze ich Einweghausschuhe bei mir, weil einmal der der kalte Fliesenboden mit der Zeit nervt,
und die kurzen Wege, nachts vom Bett zum Kühlschrank und wieder zurück, das Bett einigermassen sauber bleibt.)

Einigemale traf ich Thailandurlauber, die mit einem US Desinfektionsspray unterwegs waren, dass das US Militär seinen Soldaten nach Afgahnistan und in den Irak mitgegeben hatte.
Regelmässig, wenn keine gelegenheit zum Händewaschen besteht, werden die Hände damit eingesprayt.

Die andere Frage ist natürlich, wenn man im fortgeschrittenden Alter in Thailand lebt,
entwickelt der Körper langsam eigne Resistenzen,
dass man am Ende genauso wiederstandsfähig wird, wie die Thais,
oder klappt dies nur in den jungen Jahren.

Ebenso wichtig ist der Umgang mit der eigenen Hausapotheke, was nimmt man wann;
bei Durchfall rät man in Deutschland, sollte man Immodium Akut nehmen,
in Thailand rät man den Leuten, gar nichts zu nehmen, und zu warten, bis der Körper die schlechten Substanzen ausgeführt hat,
Durchfall wird als gesunde Körperinnenreinigung gesehen, die man nicht chemisch blockieren sollte,
denn dann behält man das "Gift" nur unnötig im Körper.
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Khun Han
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Re: Hygiene in Thailand

#5

Beitrag von Khun Han »

Einweghausschuhe? Ich hatte zuerst Einweg"hand"schuhe gelesen.
Bei Durchfall nehmen wir Immodium.
Gifte und sonstige Schwermetalle und ungute Sachen befördere ich gelegentlich mit MMS aus dem Körper.
Übertriebene Hygiene kann auch krank machen, körperlich wie seelisch.
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Lukchang
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Re: Hygiene in Thailand

#6

Beitrag von Lukchang »

Moin-Moin Raksiam & KhunHan!

Ich hatte hier zum letzten Male vor 5 Jahren eine leichte Attacke von 'Flitzkacke' muss irgendwas auf der Fahrt gewesen sein. Vor 2 Jahren mal kurz was mehr ne 'Verstimmung' seitdem traue ich dem Wasser in einer örtlichen Futterstelle nicht mehr so recht und halte mich meist an NamSoda.

Wir haben als Kinder zu Hause noch durchaus mal Gartenmöhren mit Dreck, Sauerampfer von der Wiese, Äpfel und Pflaumen frisch geklaut und ungewaschen vom Baum gefuttert, hatten vielleicht mal ein Mini-Problemchen oder nen Wurm, dafür aber ein Immunsystem das nahezu ALLES problemlos in die Pfanne haut.

Aber trotzdem, ich achte genau wie ihr auf eine vernünftige Optik an einem Eßsachen-Stand, ALLE Risiken kann man nicht vermeiden, muss aber nicht offenen Auges in die 'Flitzkacke' rennen.

Die bösartigste Lebensmittel-Vergiftung hatte ich übrigens in Kiel, mit einem Marzipanbrot aus nem Bio-Laden, garantiert gesund ohne Konservierungsmittel. Daß das Teil da seit Anno Schiessmichtot rumlag hab ich den nächsten Tag in dem Laden anhand der Rest-Brote festgestellt und den Knaben angehalten, die Bakterienbomben zu entsorgen. War bei Institutskollegen den Abend vorher voll aus den Latschen gefallen...

Guten Appetit weiter von

Lukchang
Am besten ists auf dem Bauernhof, den 'Oma und Opa' aufgebaut haben, 30 km S von Surat Thani ...
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DisainaM
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Re: Hygiene in Thailand

#7

Beitrag von DisainaM »

natürlich sollte man auch unterscheiden,
Menschen aufgrund ihres Alters, Vorerkrankungen, Wiederstandskraft.

Auch kann man als pendelnder Besucher noch einen anderen Thailandblick haben,
als wenn man fest, vor Ort, lebt.

Was die Qualität zum Wasser angeht, gibt es ja wissenschaftliche Ergebnisse
Commercial ice cubes contained anionic surfactants and their metabolites at elevated concentrations.
http://www.sciencedirect.com/science/ar ... 970400614X" onclick="window.open(this.href);return false;

Durchfall und Durchfallstopper, wie Immodium, sind ein beliebtes Thema,
persönlich trinke ich bei Durchfall Pepsi Max und warte, bis der Durchfall vergeht.

Einweg- Hausschuhe, klar, nach 3 Monaten sehen die Sohlen der Einweghausschuhe nicht mehr schön aus,
und das Innenfutter wirkt langsam wie ein Teppichboden aus den 70ger Jahren in einem Bkk Hotel, also weg :lol:

Ein wichtiger Punkt,

zur Standarthygiene in vielen Hotels,
das Bett wird nach dem Fertigmachen vom Personal mit einem Desinfektionsmittel eingesprüht,
manche vertragen das Mittel, andere nicht, und legen lieber ein mitgebrachtes Handtuch über ihr Kopfkissen. :lecker:
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raksiam
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Re: Hygiene in Thailand

#8

Beitrag von raksiam »

Eiswürfel

Eiswürfel hier in Thailand ist ein schwieriges Thema. Man kann seine Eiswürfel also bei 7/11 oder Family Mart oder bei einen der großen Verbraucher Märkten bedenkenlos kaufen. Sind in Plastikbeutel abgepackt und aus keimfreien Trinkwasser hergestellt. Diese Hersteller werden auch durch staatliche Stellen überprüft.

Auch einige Restaurants und Garküchen beziehen bei diesen Herstellern ihr Eis. Anders sieht das dann aber bei den viele lokalen Eiswürfelproduzenten aus. Hier handelt es sich nicht nur um Eiswürfel die geliefert werden sondern meistens um crushed Eis das in 20 KG Säcken angeliefert wird. Kann man auf den Märkten und in den betreffenden Restaurants immer gut sehen. Wenn die großen Säcke geliefert werden und in die Plastikkühlkisten gefüllt werden.
Einige dieser Firmen benutzen normales ungefiltertes Leitungswasser für die Produktion. Merkt man leider erst am Geschmack wenn man es trinkt.

Einige Hotels und auch einzelne Restaurantketten stellen ihre Eiswürfel selber her oder haben Eiswürfelmaschinen für die Kunden aufgestellt. Hier wird dann Wasser von geprüften Lieferanten. Trotzdem sind Eiswürfel immer eine Vertrauensfrage gegenüber des Anbieters.


Fruchtsäfte

frisch gepresste Säfte werden hier immer beliebter. Man braucht nur einen oder auch zwei Mixer und eine große Kiste mit crushed Ice und schon kann man mit seinen Geschäft anfangen.
Hier ist es dann eben auch wieder das gleiche wie bei den Eiswürfeln. Man kann den Eiswürfeln leider nicht ansehen aus welchen Wasser sie gefertigt wurden.

Dazu kommt noch das an den Ständen die Früchte manchmal länger geschält und ungekühlt auf Kunden warten. Schaut dann schon sehr unappetitlich aus was dann in den Mixer kommt.

Gewaschen wird der Mixer falls überhaupt in einer Schüssel mit Wasser. Nur wird diese Schüssel auch nicht gleich nach jeden Kunden geleert.

Ist eben auch eine Art „Amazing Thailand“ Ich versuche für mich immer einen Mittelweg zu finden mit dem ich hier gut leben kann. Man kann eben nicht hier immer seine europäischen Hygienestandards voraussetzen.


Toilettenbesuche

Ein Toilettenbesuch hier in Thailand kann manchmal ein richtiges Abenteuer werden bis zum absoluten Überlebenskampf hin. Die Sauberkeit liegt ja meistens im Auge des Betrachters. Ansonsten könnte man hier wirklich beim Anblick einiger Toiletten verzweifeln. Wenn die Natur ruft überwindet man dann doch eher seine Hemmschwelle.

Das Händewaschen nach einen Toilettenbesuch ist für viele hier immer noch ein Fremdwort.
Man schaut dann doch lieber im Spiegel nach ob den die Haare noch gut sitzen.

Wer hier lebt hat sich entsprechend eingestellt. Wir gehen nie ohne unseren kleinen Helfer aus den Haus. Also Pinkelbecher für Tip. Dann muss Sie sich nicht auf die Toilette setzen.

Dann hat jeder von uns immer eine Packung Desinfektionstücher mit dabei. Die Tücher gibt es bei Max Value für 20 THB. Haben uns da einen kleinen Vorrat angeschafft davon.
Bild

Bild
Die Tücher sind wirklich gut und praktisch. Wirkungsgrad soll bei 99,99 % liegen.

Dann ist auch immer eine Tube von diesen Desinfektionsgel dabei. Gibt es bei GPO für 24 THB.
http://www.intergpomed.com/
Bild

Mehr kann man nicht machen. Für übervorsichtige oder Paniker gibt es dann eben noch die Option man wickelt sich in Plastikfolie ein und bleibt zuhause im Keimfreien Zimmer.
chookdee,
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raksiam
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Re: Hygiene in Thailand

#9

Beitrag von raksiam »

Hygiene und der Raksiam

Was mich hier in Thailand manchmal zum Verzweifeln bringt sind diese Dinger hier.
Bild
Diese Toilette ist sauber und befindet sich in eine nRestaurant hier bei uns in der Nähe. Das Bild dient nur als Beispiel für Hockklos

Wenn die Natur ruft und der Drang nicht mehr zu bändigen ist dann wird man schnell zum RAMBO. Da ist es dann egal ob die Toilette überflutet ist oder dreckig wie sonst was.

Habe meine persönliches RAMBO Ich in Chinatown erlebt. Musste dringend auf den Topf.
Gab nur eine Topf finden oder in die Hose damit.

Bin dann in einen nahen chinesischen Tempel gegangen. War leider kein Restaurant oder Hotel in der Nähe. Die Toilette habe ich zwar nicht sofort gesehen aber dafür gerochen.

War alles überflutet und die letzte Reinigung war wohl vor gesehen 25 Jahren. Aber da brach der Dschungelkampfer in mir durch. Also rein mit mir. Mit Schöpfkelle alles abgewaschen soweit möglich. Raus aus den Schuhen, Hose und Unterhose und der Natur ihren Lauf gelassen.

Man war das eine Erleichterung. Dann mit Kelle alles gewaschen und wieder angezogen. Lieber nass als verschissen.
chookdee,
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Mandybaer
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Re: Hygiene in Thailand

#10

Beitrag von Mandybaer »

Hallöchen,

nachfolgend nur meine persönliche Ansichten ;-)

Als ich vor knapp 30 Jährchen das erste mal in Samui aufschlug, da gab es überhauprt nur ein europäisches Reataurant, und das
war in Lamai bei einem Schweizer namens Peter. Da belohnten wir uns so alle 3-4 Wochen, und machten uns auf den langen Trip von Mae Nam aus rüber, um uns
zur Abwechslung immer wieder mal ein Gordon Bleu zu gönnen. :super:
Ansonsten gab es in Nathon noch den alten spanischen ex-Priester Juan, der sich in Samui verliebte, und auf sein Gelübte gesch.... hat.
Über den konnte man noch erstklassiges Baguett erwerben, Ungarische Salami, und wenn vom Transport aus der Schweiz nach Südostasien wieder mal
beim Zöllner in Singapore einige Käseriegeln in der 5kg Ausführung aus dem Container fielen, die eigentlich für die Schweizer Botschaft bestimmt gewesen wären, dann konnte man dort auch erstklassigen Schweizer Käse um sehr billiges Geld erwerben, wobei die Einhaltung der Kühlkette wohl nur schwerster Wunschgedanken war. ;-D

Ansonsten wurde natürlich nur in einheimischen Lokalitäten und Ständen gespeist. Mir kommt einfach vor, vielleicht täusche ich mich auch, hat seit damals die Hygiene auch ziemlich gelitten. Die Speisen wurden fast nur aus frischen Lebensmitteln zubereitet, Kühlmöglichkeiten waren ja (damals Samui noch ohne permanenten Strom) :super: so gut wie nicht vorhanden, und anstatt alles in Platiksäckchen zu packen, wurde am Stand entweder auf Teller gepackt, oder in Bananenblätter eingewickelt.

Mittlerweile bekommst Du am Essensstand, wenn Du Dir ein leckeres Menue bestellst, den Reis in einem Plastiksack, dazu das Gemüse extra im Sack, dann das Fleisch im Plastiksack, die Soße im Extraplastiksack, und das ganze dann im großen Plastiksack, und vielleicht bestellst Du Dir noch ein Getränk dazu, dann kommt das auch noch in einem Plastiksack mit Plastikstrohhalm. :zorn:

In einigen Studien wurde z.B. bewiesen, daß Kinder aus landwirtschaftlichen Gegenden, wo sich die Bücklinge noch im "Dreck wälzen" können, zur Mutprobe auch mal einen Regenwurm über den Knorpel rutschen lassen, oder ganz einfach gesagt, nicht den teilweise schon hysterischen Hygiebedürfnissen so mancher Stadtmütter nachkommen, bis zu 60% weniger Asthma haben, viel weniger Exzeme, resp. für Krankheiten, die duch Umwelteinflüsse ausgelöst werden viel resistenter sind. :super:

So ähnlich bin ich auch aufgewachsen, und wenn ich im feindliche Ausland bin, so lasse ich eigentlich nur mein Subjektives Empfinden arbeiten, wenn mir vorkommt, dass hier das Fleisch oder der Fisch "ein etwas strenges Gerüchen" hat, dann lass ich,s halt lieber bleiben.
Wenn so eine alte Mutti hinterm Kochtopf steht, so hab ich eigentlich in den seltensten Fällen Bedenken.

Vorsichtiger bin ich da schon jetzt bei den unzähligen Europäischen Lokalen, wo aus Notwendigkeit, Faulheit des Besitzers oder andern Gründen Thais oder Burmesen in der Küche werken, die zwar gute Köche sein mögen, jedoch mit europäischen Lebensmitteln keinerlei Erfahrung in Lagerung und Zubereitung haben können. Da hab ich schon die besten Storys erlebt.

Wir waren mal in Samui zu ca. 10t beim Südafrikaner, Spanferkel und Steak waren lecker, aber zur Krönung haben wir noch Käffchen mit Tira Misu geschlemmt,
davon haben sich dann beim Nachhauseweg alle, einschliesslich mir,schon fast am Motorrad ins Höschen gedonnert. Und der Genuss hat natürlich auch noch so zwei Tage angedauert. (selber schuld) ;-D

Also wie gesagt, aufs eigene Näschen verlassen, und zur Not auch mal ein Essen stehen lassen.

Grüße
Mandybär :wink:
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