Angst im Fußballstadion

[tom]

Etwas themaähnliches aktuell aus der Schweiz:

http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/sta ... y/14968387" onclick="window.open(this.href);return false;

Wie ich bereits einmal erwähnt habe, sind Fussballfans in der Schweiz aktuell ein gefundenes Thema für Politiker, welche sich da mit irgendwelchen Parolen profilieren wollen. Und die Medien steigen grundsätzlich auf die Hetze ein... Die vom Schweizer Bundesrat beschlossenen Grundsätze sind meiner Meinung nach völlig unbrauchbar. Was soll das, keine Fussballfans mehr in Regelzügen zu transportieren, sofern ein Extrazug zur Verfügung steht? Einerseits frage ich mich a), wie Fussballfans erkannt werden sollen, wenn sie ohne Fanutensilien wie Shirts oder Halstuch unterwegs sind (was ich z.B. des öfteren tue, wenn ich an ein Auswärtsspiel von YB an einen fantechnisch etwas heikleren Ort fahre) und b) wie wohl Zugsbegleiter eine Gruppe von 20-30 erkennbaren Fans davon abhalten wollen, einen Zug zu besteigen... Dies ganze ist doch völlig unbrauchbar und unnötig.

Ich fahre des öfteren mit Extrazügen von YB an Auswärtsspielen und natürlich gibt es ab und zu Reibereien mit gegnerischen Fans. Nur sprechen wir da von vielleicht 2-3% aller Extrazug-Reisenden, welche Probleme verursachen. Und bei den gegnerischen Fans wird es ähnlich sein. Mich stört es einfach dass nie erwähnt wird, dass 97% aller Besucher eines Spiels (oder eines Extrazugs) völlig unbehelligt ans Spiel reisen und wieder zurück. Da passiert nichts, die sind friedlich, tun niemandem etwas zu leid und machen auch nichts kaputt. Und die gehen trotz den anscheinend so gefährlichen Situationen immer wieder an diese Spiele... so wie ich. Man könnte meinen der Besuch eines Fussballspiels sei ein Spiel um Leben und Tod...

Gruss Tom

[Hancock]

Das Plätze nach ganz besonderen Ereignissen gestürmt wurden, das gab es schon immer! Und Bengalos gab es vor 10-15 Jahren wesentlich mehr als heute. Ich kann mich noch an Abendspiele erinnern, wenn da die Mannschaften aufliefen, brannten viele Dutzende Bengalos. Wenn man dann das Westfalenstadion von außen betrachtete, so es aus wie ein riesiger Schlot!

Nicht, dass ich das verharmlosen will, aber jetzt so zu tun, als wäre es was ganz neues und ganz schlimmes, und es müßte nun mit allerschärfsten Maßnahmen dagegen vorgegangen werden, ist mehr als verlogen!

Aber da können sich jetzt Politiker leicht profilieren! Jedenfalls leichter, als wenn sie sich um wirkliche Probleme kümmern. Und die Medien steigen auch voll ein, denn damit können sie Auflage bzw. Quote machen. Aber sind sich die Herren und Damen darüber im klaren, dass sie so nur noch mehr Trittbrettfahrer anlocken? Letztens wurde im TV sogar erzählt, wie billig diese Bengalos sind. So mancher Schwachmaat, der das gehört hat, hat sich inzwischen auch mit den Teilen eingedeckt...
Aber das ist den Politikern und Meinungsmachern egal!

Einige besonders "Fachkundige" fordern, dass die Fans das selbst unterbinden müßten. Was soll denn das? Wenn ne Gruppe Bengalos abbrennt, soll ich zu denen hingehen, und sie bitten, es zu unterlassen? Die hören bestimmt auf mich, und freuen sich über meine konstruktive Kritik! Und demnächst sollen Passanten bei einem Banküberfall die Räuber bitten, ihre böse Tat zu unterlassen???

Die Typen sollen ausgegrenzt werden, wird gefordert. Wer soetwas revolutionäres fordert, muss besonders viel Ahnung von der Materie haben! Das wird doch schon lange gemacht!!! Bei den letzten beiden Meisterschaften von Borussia z.B. kletterten Schwachköpfe auf die Zäune! Es gab Pfeifkonzerte, es wurden ohne Ende Bierbecher in deren Richtung geworfen. Die waren innerhalb kürzester Zeit kletschnass! Und die Südtribüne gröhlte wie üblich "Holt die Affen runter von den Zaun!"! Aber was wird gemacht? Nix! Anstatt das Bullen sie sofort runter holen, läßt man sie da oben sitzen. Bis dann eine kritische Masse erreicht ist, und es zu viele geworden sind, um noch etwas machen zu können!
Und was macht die Presse, insbesondere das Fenrsehen? Sie zeigen die Leute groß! So können diese Typen anschliessend vor ihren Kumpels noch gut prahlen, was für tolle Hechte sie sind!

Wieder andere, ganz schlaue, fordern, dass die Vereine für die Polizeieinsätze zahlen sollen! Und dadurch indirekt auch ich als zahlender Zuschauer! Als würden die Vereine keine Steuern zahlen! Und als würde ich als Fan keine Steuern zahlen. Ich habe ein Recht auf Schutz, ohne dafür extra zur Kasse gebeten zu werden. Man kann es aber ruhig so machen. Dann verlange ich aber Gerechtigkeit: Ich will meinen Anteil an Steuern zurück haben, der für die Autobahnpolizei ausgegeben wird. Ich habe nämlich gar kein Auto! Und ich verlange meinen Anteil an Steuern zurück, der für Kindergarten- und Kitaplätze ausgegeben wird. Ich habe nämlich keine Kinder! Von den Kosten z.B. für die ganzen überteuerten Konzerthäusern, in die ich nie einen Fuß setzen werde, will ich hier gar nicht erst reden. Oder gar von den Steuerverschwendungen, die jedes Jahr im Weisbuch aufgelistet werden....

[Hancock]

In England hat man ja schon vor vielen Jahre Stehplätze in den Stadien verboten. Damit die Bösen nicht mehr ins Stadion kommen. Nun wird es aber ganz schräg:

Sunderland entzieht Dauerkarten

Der FC Sunderland hat mit einem ungewöhnlichen Ausschluss von Fans gegen regelwidriges Verhalten auf den Tribünen durchgegriffen.
Weil vereinzelte Anhänger trotz des Stehplatzverbots in englischen Fußballstadien zuletzt häufiger auf ihren Tribünenplätzen standen, zog der Klub nun die Dauerkarten von 38 Fans ein.
"Wir wollen den Fans nicht ihr Erlebnis verderben, aber wir haben auch rechtliche Verpflichtungen, die wir befolgen müssen", sagte der Sicherheitsverantwortliche Paul Weir.
Ein Foto auf "Twitter" zeigt einen Sitzplatz im Stadion des FC, auf dem ein Papier mit der Aufschrift "Diese Dauerkarte wurde wegen ständigen Stehens eingezogen" angebracht ist. Zuletzt hatte der Verein seine Anhänger mehrfach auf die Vorgaben hingewiesen.
Das Stehplatzverbot in englischen Stadien wurde nach der Hillsborough-Katastrophe von 1989 eingeführt, bei der im FA-Cup-Halbfinale zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest 96 Menschen in einem überfüllten Liverpool-Block in Sheffield erdrückt worden waren.

Quelle: http://www.sport1.de/de/fussball/fus_in ... 56049.html

Jetzt wird einem also auch noch vorgeschrieben, dass man zu sitzen hat! Darf man denn wenigstens mal aufstehen? Zum pinkeln, oder zum (alkoholfreies) Bier kaufen? Oder darf man mal kurz aufspringen wenn ein Tor fällt? Eigentlich nicht! Aber falls man kulant ist und es zuläßt: Wo ist die Grenze zum Missbrauch eines Sitzplatzes als Stehplatz? Wird das in Minuten abgerechnet? Jeder darf 5 MInuten pro Spiel stehen? Oder 10 Minuten? Was ist, wenn man zu spät kommt? Wird die Gehzeit mit angerechnet?

[paulsson]

Warum soll man denen nicht das Sitzen vorschreiben.
Ich nehme immer nur Sitzplätze und wenn ständig jemand vor mir steht
ist das kacke wenn's nur Stehplätze geben würde geh ich nicht mehr hin.
Die Leute stören andere wenn sie's nicht begreifen na ja
gehören sie nicht auf diese Plätze.

[Hancock]

Es geht nicht darum, dass durch das Stehen jemand gestört wird. Das hätte man dann geschrieben, und das wäre auch ok. Schließlich will derjenige, der den teuren Sitzplatz gekauft hat, auch etwas sehen, ohne aufstehen zu müssen!
Es geht darum, dass stehen generell verboten ist, auch wenn keiner gestört wird!

[tom]

Und es geht auch darum, dass man Stehplätze generell aus den Stadien verbieten will oder wie in der English Premier League bereits verboten hat. Dies ist doch einfach blödsinnig. Es gibt genügend Menschen und Fans, welche aus emotionalen Gründen lieber während einem Fussballspiel stehen anstatt zu sitzen. Dies geht selbst mir oftmals so. Deshalb haben ich und eine paar Freunde in "unserem" Wankdorf-Stadion auch Sitzplätze ganz im oberen Rang mit Saisonkarte genommen. Dort stört man niemanden wenn man ab und zu mal steht (ja, für die Stehplatz-Kurve inmitten der Fans fühle ich mich inzwischen zu alt...). Und glaubt mir, wir sind teilweise echt viele die dort stehen... Kommt noch dazu dass in England durch die Nur-Sitzplätze in der Premier League die Karten für Otto Normalverbraucher kaum mehr bezahlbar sind.

Die Kultur des Fussballs geht immer wie mehr vor die Hunde, deshalb unterstütze ich auch die meisten Initiativen der Fankurven, Fanvertretungen, Fanclubs fast vorbehaltslos. Es muss für alle Platz haben in einem Fussballstadion. Nicht nur für diejenigen, welche den Herren der Fussballverbände genehm sind.

Gruss Tom

[paulsson]

Trotz allem wurden die Stehplätze auch in England verboten weil sich erhofft wurde
das es weniger Ausschreitungen gebe.
Der Erfolg gibt den Engländer recht.Wenn jemand ständig vor meiner Nase rumhüpft
gib's ebend passende Worte hält er sich nicht im Stadion an der Sitzplatzregel gehört
er vor die Tür.Wenn ich mich nicht unter Kontrolle halte bleibe ich zuhause.
Lange Jahre hab ich selbst Stehplätze gekauft weil Freunde nicht mehr
ausgeben wollten.Generell will man auch die Stehplätze raus haben weil man sich mehr
Einnahmen dadurch erhofft.

[hello_farang]

Das moechte ich in diesem Leben noch erleben:
Das In Dortmund, Berlin, oder sonstwo die Leute sitzenbleiben, wenn die Bauern kommen, oder Schlacke...

Chock dii, hello_farang

[hello_farang]

Oder Union in Westberlin?!
...oder umgedreht. Wir in Ostberlin.

Hallo, da sitzt niemand im Stadion...

Chock dii, hello_farang

[paulsson]

Das moechte ich in diesem Leben noch erleben:
Das In Dortmund, Berlin, oder sonstwo die Leute sitzenbleiben, wenn die Bauern kommen, oder Schlacke...

Chock dii, hello_farang

Irgendwie haste da Recht HF.
Bin so selten im Stadion und werde beim nächsten Besuch ne VIP-Karte kaufen.
Man gibt so viel Geld für Kacke aus dann kann man sich das auch leisten.
Und man braucht sich nicht mehr über die Sichtverhältnisse ärgern.Auf's gemeine
stehende Fussvolk kann man von da auch gucken.
PS:Auf Schalke machen sie mittag's auf und wenn der letzte geht zu.