Nach ein bisschen Nachdenken ist mir klar geworden, dass wir uns wohl erstmal über den Begriff 'perfekt' auseinandersetzen müssten - was ist perfekt, unter welchen Gesichtspunkten ist eine Welt perfekt.Tramaico hat geschrieben:Mitnichten, die Welt ist in sich perfekt, wenn sie mit Natur gleichgesetzt wird und nicht mit einem auf Emotionen gebauten Paradies
Ich hab ja schon dargelegt, warum ich die Welt nicht für perfekt halte. Zur Natur gehören auch wir Menschen, die beschriebenen Defizite in unsem Verhalten führen dazu, dass wir uns selber und viele andere Bestandteile der Natur schädigen. Der Planet wird wohl überleben und irgendwann wieder Leben tragen, egal wieviel Schaden wir anrichten, aber das alleine macht für mich keine perfekte Welt aus, keine intakte Natur.
Hinzu kommt für mich noch dass der Wunsch nach bestimmten Lebensumständen - ein weiteres Kriterium der Unglücklichen - nicht nur was mit Emotionen zu tun hat. Man kann auch an der Weigerung unserer Spezies den nächsten evolutionären Entwicklungsschritt zu tun verzweifeln. Man sieht ganz klar vor Augen was nötig wäre, aber es gelingt uns als Spezies nicht. Sowas kann einen schon nerven.
Klar, das Erlangen persönlicher Zufriedenheit gelingt wohl nur durch das Einengen des Blicks auf die persönliche Einflusssphäre, und das ist wohl auch die einzig realistische Lebensstrategie für Leute mit unseren Einflussmöglichkeiten. Aber nerven kann einen das grosse Ganze trotzdem, und, gestatte mir den kleinen Seitenhieb, Zufriedenheit ist ja auch nur eine Emotion