KIK - Textilien

...über Thailand, über Deutschland oder über irgendwas
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aalreuse
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Re: KIK - Textilien

#311

Beitrag von aalreuse »

phi mee hat geschrieben: Ich lach mich schlapp über die armen Unternehmer die derzeit jammern weil sie kein Fachpersonal kriegen. Selbst schuld, erst zu wenig ausgebildet, dann für die Rendite Mitarbeiter freigesetzt und jetzt blöd aus der Wäsche gucken. :kopfhau:
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen :super:
Gruß aalreuse
wer Tippfehlerfindet kann sie behalten. Finderlohn gibt es nicht
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Thaivaria
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Re: KIK - Textilien

#312

Beitrag von Thaivaria »

sunnyboy hat geschrieben:
Zur Abdeckung von Bedarfspitzen, ist Zeitarbeit ein wirkungsvolles Instrument.

Bei uns in der Firma haben wir jetzt schon eine Bedarfs-Spitze seit ich dort bin, also schon seit 7 Jahren.

Wir haben auch immer die selben Leiharbeiter (Facharbeiter!!!), die dort schon mehrere Jahre beschäftigt sind (sowas ist keine Bedarfs-Spitze!!!). Die kommen über die Leihfirma teurer, als wenn sie fest angestellt wären!

Die werden nur deshalb nicht fest übernommen, weil unser Konzernsitz in Amerika ist und die Vorstands-Fuzzis da drüben die Hosen voll haben, daß die Stammbelegschaft zu groß wird!!! :fertig:


Und das ist der Punkt, wo unsere Politiker endlich mal sagen müssen:

1. die Leute müssen nach spätestens 6 Monaten fest übernommen werden (alles was länger ist, ist ja keine Produktionsspitze mehr)

und

2. der Leiharbeiter muß das gleiche Entgelt bekommen, wie der Festangestellte

und

3. wer sich nicht daran hält, bekommt eine Strafe aufgebrummt, daß er seinen Firmen-Porsche verscherbeln kann und beim zweiten Mal wird seine Firma zugesperrt


Dann gäbe es bei uns in der Gegend aber ganz schnell, ich glaub, keine einzige Leihfirma mehr!!! :teuflisch:
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Loso
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Re: KIK - Textilien

#313

Beitrag von Loso »

Leiharbeitnehmer sind zwar etwa teurer als fest eingestellte, arbeiten aber häufig mehr und fehlen weniger, wegen dem Druck von heute auf morgen abgeschoben werden zu können. "Mehrwert" aus Sicht des Arbeitgebers bringt auch die in gewisser Hinsicht "Disziplinierung" der Stammbelegschaft/Betriebsrates, dass immer mehr Stellen mit Leiharbeitern besetzt werden und ihnen so eine Kollegen-Solidaritätsbasis entzogen wird. Meistens sind das auch Stellen, wo Leute in wenigen Tagen eingearbeitet werden können, davon gibt es hunderttausende Stellen im verarbeitenden Gewerbe oder im Dienstleistungsbereich. Andererseits fühlen sich Stamm-Mitarbeiter auch sicherer und zufriedener, weil sie wissen wenn die Aufträge einbrechen müssen die "Leiher" erstmal gehen. Schon irgendwie ambivalent.
Da eine Aufweichung des Kündigungsschutzes kaum durchsetzbar ist, ist der teurere Leiharbeiter mittelfristig häufig sogar günstiger. Einen Low-Performer rauszukicken ist teilweise recht schwierig, das Arbeitsrecht (bzw. die höchstrichterliche Rechtsprechung) so kompliziert, dass oft durch Formfehler viele Monate Gehalt nachgezahlt werden muss, von den Abfindungen die zähe Anwälte rausschlagen ganz abgesehen. Sag ich mal ganz wertfrei, ist einfach so.
Signatur zu vermieten!
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Volker
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Re: KIK - Textilien

#314

Beitrag von Volker »

Der Kuendigungsschutz ist in der Tat ein erhebliches Einstellungshemmnis.
Bei anstehenden Entlassungen, aehhh sorry Freisetzungen, entscheiden soziale Kriterien.
Das sind Alter, Betriebszugehoerigkeit, Frau, Kinder, Behinderung. Was komischerweise
nicht dazu gehoert sind: Leistung, Krankenstand, Fortbildung, Flexibilitaet.

Das Gejaule der Arbeitgeber ueber Fachkraeftemangel ist schlicht Politik.
Uebersetzt heisst das an die Polititker: Besorgt uns mehr billige Arbeitskraefte, damit
wir den Gewinn maximieren koennen. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass deswegen
ein Auftrag abgelehnt wird.

Wer im Bewerbungsgespraech staendig hoert, er sei ueberqualifiziert, der sollte mal ernsthaft
ueber sich nachdenken. :wink:
Mit Arbeit kann man sich den ganzen Tag versauen.
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