Bericht über die Aktion "100 Pakete fuer die wirklich Beduerftigen" am 11.09.2012 von JAMES :
Diesmal wurden sechs Bedürftige in einer Village von Kumphawapi besucht.
Der erste Besuch galt einem behinderten Mann, der zusammen mit seiner Frau in einem sehr einfachen Haus lebt. Leider war er zum Zeitpunkt unseres Eintreffens nicht anwesend gewesen. Von seiner Frau konnten wir erfahren, dass ihr Mann vor 15 Jahren beim Fischfang in ein Loch gestürzt war und seitdem ein kaputtes Bein hat. Beide haben 5 Kinder, wovon 4 in Bangkok leben. Er ist noch nicht in dem staatlichen Hilfsprogramm aufgenommen worden und erhält somit nicht einmal die 500 THB/Monat.
Trotzdem versorgen sie den 13-jährigen Sohn der Tochter, die noch einmal geheiratet hat und jetzt in Bangkok lebt.
Während des zweiten Besuchs trafen wir einen sehr resigniert wirkenden 42-jährigen Mann an, der vor 18 Jahren einen schweren Motorradunfall mit einer dadurch bedingten starken Gehbehinderung erlitten hatte. Vor dem Unfall hatte er in seiner eigenen Werkstatt Radios repariert. Danach hatte er als Behinderter anderen Behinderten geholfen. Seitdem er aber vor drei Jahren einen weiteren schweren Unfall in der Toilette hatte, mit der Folge eines schweren Halswirbelschadens, ist er so schwer behindert, dass er jetzt gar nichts mehr tun kann.
Danach besuchten wir einen 44-jährigen Mann, der vor 2 Jahren einen Schlaganfall, -der nicht oder viel zu spät behandelt worden ist,- erlitten hatte. Er ist seitdem wohl geistig behindert und linksseitig gelähmt. Früher hatte er als Handwerker auf dem Bau gearbeitet, heute kann er kaum sprechen und sich nur schwerlich mittels einer Gehhilfe fortbewegen. Er lebt zusammen mit seiner Frau in einem einfachen, sehr kleinen aber neu gebauten Haus, das ihm seine Schwester finanziert hat seitdem er behindert ist.
Seine Frau bearbeitet ein kleines Reisfeld, versorgt ihren Mann und trainiert mit ihm, um seine Beweglichkeit zu bessern. Voller Freude zeigt er uns, wie er sich noch fortbewegen kann. Sehr beeindruckt hat mich der liebevolle Umgang der beiden, die keine Kinder haben.
Beim vierten Halt erlebten wir einen 68-jährigen Mann zusammen mit seiner Frau im Freien sitzend und arbeitend. Seitdem er mit dem Fuß, nach seiner Erinnerung vor ca. 10 Jahren, umgeknickt ist und danach auch noch das zweite Bein versagte, kann er nicht mehr laufen. Früher hatte er im Dorf, überall wo es Arbeit gab, Geld verdient. Heute flechtet er kunstvoll wunderschöne Körbe. Das Ehepaar hat zwei Söhne, einer kocht Thai-food und bringt davon ab und zu seinen Eltern etwas zum Essen, der andere lebt in Bangkok und hilft die größte Not zu lindern. Auch dieser Mann hat mich sehr beeindruckt, der trotz seines Schicksals seinen Lebensmut und seinen Humor nicht verloren zu hatte.
New, die Frau von Klaus, war von den schönen geflochtenen Körben so angetan, dass sie gleich einen davon mit nach Hause nehmen musste.
Die 5. Station führte uns zu einem Ehepaar in einer sehr ärmlichen Hütte ohne Wasseranschluss und ohne Toilette. Der 55-jährige Mann weiß nicht was und wie es passiert ist. Er leidet seit ca. 10 Jahren wegen eines Bandscheibenschadens an starken Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigungen und kann sich nur noch mithilfe eines Stockes sehr unsicher fortbewegen. Vor der Behinderung arbeitete er als Handwerker, seine beiden Kinder leben in Bangkok. Sie sind kaum in der Lage ihre Eltern finanziell zu unterstützen.
Der letzte Besuch fand bei einer 67-jährigen sehr armen, alleinstehenden Frau statt, die nur noch sehr schwer hören kann. Sie hat 5 Kinder groß gezogen, ihr Ehemann ist bereits vor 30 Jahren gestorben. Ein Sohn besitzt eine Farm und bringt der Mutter ab und zu etwas zum Essen vorbei. Sichtlich gerührt nahm die geistig noch sehr wache Frau das Paket entgegen. Auch sie konnte trotz ihres schweren Schicksals noch lachen.
Ein Dank sei zuletzt Klaus und seiner Frau ausgesprochen, die unentgeltlich ihr großes und robustes Auto zur Verfügung stellen, um den Behinderten in der teilweise ziemlich unwegsamen Region die Pakete zu überbringen.