Hier nun der Bericht von
JAMES :
Bericht über die Aktion "100 Pakete fuer die wirklich Beduerftigen" am 25.09.2012:
Heute ging es nach Ku Kaeo. Klaus fuhr uns wieder mit seinem Auto durch sehr schöne Landschaften und teils tiefe Schlaglöcher. Das besondere an diesem etwas am Ende anmutenden kleinen Ort ist, dass es ein kleines Krankenhaus besitzt! Dort hielten wir auch zunächst und luden die Krankenschwester Ni ein, die uns zu den Behinderten führte, die alle ihre Patienten sind und die alle von dieser Krankenstation ärztlich betreut und medikamentös versorgt werden. Später hatte sich auch noch ihr Mann Sorijan, der als Arzt in diesem Krankenhaus arbeitet, begleitet.
Krankenhaus in Ku Kaeo
Unser erster Weg führte zu Nom, eine 63 Jahre alte Frau, die vor 10 Jahren einen schweren Sturz erlitten hat und seitdem ohne Gehstützen nicht mehr laufen kann. Ihre drei Kinder haben sie danach verlassen, ihr Mann hat sich eine andere Frau genommen. Sie ist fast völlig vereinsamt, hat weder ein eigenes Haus, kaum Kleidung und zu wenig zu essen. Lediglich eine Schwiegertochter bringt ihr tägliche Mahlzeit und ein Dorfbewohner überlässt ihr sein einfaches kleines Haus, damit sie ein Dach über dem Kopf hat. Ihre leidvolle Geschichte erzählt sie unter Tränen. Über den Besuch und das Geschenkpaket hat sie sich offensichtlich gefreut.
Der nächste Besuch galt einem behinderten Ehepaar. Kasri, 61 Jahre alt, ist seit einem Schlaganfall vor 4 Jahren halbseitig gelähmt. Da sie aber noch am selben Tag im örtlichen Krankenhaus behandelt worden war, sind ihre Lähmungserscheinungen und Spastiken nicht ganz so stark ausgeprägt wie man sie von den unbehandelten Fällen her kennt. Außerdem trainiert sie ihre Beweglichkeit. Früher hatte sie gekocht und Essen verkauft. Ihr Mann hat vor 6 Jahren einen Schlaganfall erlitten und kann nicht mehr laufen. Beide haben einen Sohn, dessen 4 jährige Tochter sie betreuen, und zwei Töchter, die verheiratet sind und in BKK leben. Anfänglich wurden sie noch ab und zu von den Kindern unterstützt. Da die Töchter jetzt eine eigene Familie haben und ein Haus bauen, bleibt auch diese Hilfe aus.
Den dritten Halt machten wir bei Ruam, 64 Jahre alt. Sie leidet an einer Schilddrüsenkrankheit und Unterleibskrebs, ist auf einem Auge erblindet und kann nicht mehr selbständig essen. Ihr Mann, Tong Chang, 68 Jahre alt, kann seit einer Nervenverletzung nicht mehr arbeiten, da er keine Kraft mehr in Armen und Beinen besitzt. Beide haben keine Kinder, sie leben in einer sehr ärmlichen, notdürftig mit verrosteten Wellblechen zusammengeschusterten Haus.
Die vierte Station war bei Fou, 38 Jahre alt. Wir trafen ihn zusammen mit seinem schwerkranken Vater und seiner 4-jährigen Tochter in seiner bescheidenen Unterkunft mit einer Werkstatt an, wo er Motorroller repariert. Aufgrund einer Polio-Infektion hat er deformierte Beine und Füße und kann nur etwas laufen. Seine Frau hat ihn verlassen, er kümmert sich um seinen Vater und seine Tochter.
Zuletzt besuchten wir Kumpgun, eine 83-jährige alte, alleinstehende fast zahnlose Frau. Sie leidet an einer Psychose und wird vom örtlichen Krankenhaus medikamentös versorgt. Ihr Sohn leidet an der gleichen Krankheit und ist stationär untergebracht. Das ganze Dorf soll geholfen haben, dass sie ein bescheidenes Zuhause hat. Einzig die Krankenschwester Ni kümmert sich um sie.
Bis zum nächsten mal !