KIK - Textilien

...über Thailand, über Deutschland oder über irgendwas
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messma2008
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Re: KIK - Textilien

#221

Beitrag von messma2008 »

aalreuse hat geschrieben:
messma2008 hat geschrieben: Das ist der tolle Rechtstaat !! Die Kollegen meiner Frau wurden genötigt, schriftlich auf alle im Arbeitsvertrag gültigen Zuschläge zu verzichten, wers nicht unterschrieben hat ... richtig, der arbeitet da nicht mehr.


Das schlimme daran ist, das die Chefs die Zwangslage ihrer Mitarbeiter ausnutzen und wie hier im diesem Falle der Nötigung nicht mal vor Straftaten zurückschrecken (das Abnötigen einer Unterschrift ist eine Straftat, die mit bis zu 3 Jahren Gefängnis bestraft werden kann)...... Aber hier sieht man z.B. den Vorteil eines Betriebsrates. Ist eine Firma nachweislich notleident, kann die Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung zum Verzicht auf Zuschläge (natürlich zeitlich befristet) aushandeln und muss nicht mit jedem Einzeln verhandeln.
na versuch ma in ner kleinen Firma nen Betriebsrat zu gründen :rofl:
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aalreuse
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Re: KIK - Textilien

#222

Beitrag von aalreuse »

messma2008 hat geschrieben:na versuch ma in ner kleinen Firma nen Betriebsrat zu gründen
Nun, wenn sich drei von wenigstens 5 Mitarbeitern (nur in Firmen von 5 Mitarbeitern und mehr kann es einen Betriebsrat geben) einig sind, bleibt dem Chef, so bald der Wahlvorstand gewählt ist, nur noch die Firmenschließung, um den Betriebrat zu verhindern, denn schon die Kündigung des Wahlvorstandes ist nicht mehr zulässig.
Gruß aalreuse
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tomtom24
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Re: KIK - Textilien

#223

Beitrag von tomtom24 »

Tramaico hat geschrieben:
aalreuse hat geschrieben:
Tramaico hat geschrieben: Waehle Deine AN mit Bedacht und halte die Anzahl so niedrig wie moeglich. Im Zweifel nicht anstellen, speziell dann nicht, wenn sie einen Gewerkschaftsmitgliedsausweis in der Tasche haben. Aerger ist vorhersehbar und warum sollte ich mir das antun?
Das musst Du mir jetzt mal erklären warum Ärger vorprogramiert ist, nur weil jemand in der Gewerkschaft ist.....

Die Wahrheit ist doch, dass Du Angst hast, das dir deine Mitarbeiter bei Verhandlungen auf Augenhöhe begegnen könnten und Du nicht mehr den kleinen König spielen kannst. Oder du hast Angst vor deinen eigenen Mitarbeitern, weil Du genau weißt wie mies Du sie behandelst.....

....Ein Arbeitgeber der seine Leute nicht als Sklaven oder Gegner ansieht, sondern als Partner in der Sache und einen entsprechenden Umgang pflegt, braucht vor seinen Leuten, dem Betriebsrat oder der Gewerkschaft keine Angst zu haben..... und ich will nicht wissen wie oft sich Betriebräte und Mitarbeiter bereit gefunden haben die Unfähigkeiten des Managements wieder auszugleichen. Z.B. durch Lohnverzicht. Ferner wird ein kluger Chef immer versuchen das Wissens- und Ideenpotential seiner Mitarbeiter zu nutzen. An dieses kommt man mit Sicherheit nicht heran, wenn man nach dem Motto "ich Chef du nichts" handelt
Erst einmal, ich habe vor nichts Angst, denn wenn ich die haette, dann waere ich in einem Schwellenland an einem falschen Ort.

Es ist ganz einfach. Reiche jemanden die Hand und mit der Zeit verlangt er den ganzen Arm. Wenn ich dann sage, es gibt aber keinen ganzen Arm, dann moechte ich es mir einfach nicht antun mir irgendwelches Gezeter anzuhoeren. Habe ich ja als kleiner Koenig nicht noetig. Der Kunde ist ja Koenig, heisst es. Und ich bin ja Kunde, indem ich Arbeitskraft kaufe.

Jemand hat eine Arbeitskraft anzubieten und ICH entscheide mich, ob ich sie kaufen will. Nicht andere und schon gar nicht zu welchem Preis. Genauso habe ich es als AN gehalten. Ich hatte meine Arbeitskraft angeboten und mein AG hat sie gekauft. Sind wir uns ueber den Deal nicht mehr einig, dann muessen wir uns eben trennen.

Bin ich mit den Bedingungen bei meinem AG nicht mehr zufrieden und sehe keine echte Perspektive mehr fuer eine Zusammenarbeit, dann fange ich an nach Alternativen zu suchen. Ich tat dieses bereits gegen Ende meiner Kuendigung, doch dann entschloss ich mich letztendlich ganz aus dem AN-Dasein auszusteigen und nach 20 Jahren meinen Job zu kuendigen, um nach Thailand auszuwandern. Man sagte mir damals, dass ich nicht so unklug sein sollte alle Bruecken abzubrechen und ich immer eine offene Tuer finden wuerde. Somit war man von AG-Seite mit meiner Arbeitskraft zufrieden, war sich aber bewusst, dass meine Entscheidung stand.

Es waren keine Dritten irgendwann im Spiel. Ich wickle meine Geschaefte grundsaetzlich selber ab. Damals wie heute.

Und somit entscheide ich auch, wen ich anstellen wuerde und wen nicht. Ich verhandle mit meinen Geschaeftspartnern direkt. Auge in Auge. Nicht mit Gewerkschaften, Vereinen, Schwestern, Muettern, Politikern, Advokaten oder was auch immer.

In meinem Unternehmen bin ich der kleine Koenig und ich entscheide wen ich anstelle oder entlasse. Das ist mein gutes Recht. Ich muss eine Frauenquote haben, ich muss Behinderte anstellen, ich muss einen Betriebsrat akzeptieren... etc. etc.? Nein, muss ich nicht. In Deutschland werde ich aber dazu gezwungen? Fazit, ich betreibe keine Firma in Deutschland.

Drehen wir doch mal jetzt den Speiss um. Warum musst Du als faehiger, kompetenter AN Gewerkschaftsmitglied sein? Jeder AG wuenscht sich doch faehige und kompetente AN, da diese wesentlicher Bestandteil des Unternehmenserfolges sind. Warum bist Du also in der Gewerkschaft? Um notfalls Deine vermeintlichen Rechte durchzusetzen? Okay, akzeptiert, ich stelle Dich nicht ein. Diskussion zu Ende. Ja, ja, ich habe Dich jetzt nur nicht eingestellt weil Du Gewerkschaftmitglied bist, diskriminiert und bla, bla, bla... der Gewerkschaftsanwalt wird mir saurers geben, man wird mein Unternehmen boykottieren...

Man wird gar nichts, jedenfalls solange ICH in einem geschaeftlichen Deal das Sagen habe. Die Anstellung eines Mitarbeiters ist nur ein geschaeftlicher Deal. Nicht mehr und nicht weniger. Ich lasse mir da von niemanden die Zuegel aus der Hand nehmen oder ich nehme von dem Deal Abstand.

Ein Vertrag kommt duch zwei sich deckende Willenserklaerungen zustande. Ein Arbeitsvertrag ist ebenfalls ein Vertrag. Sind die Willenerklaerung nicht deckend, dann kommt der Vertrag nicht zustande. Ich stelle Dich nicht ein, aus welchem Grund auch immer, keine Kooperation. Im Interesse von allen Beteiligten. Wo ist jetzt konkret das Problem und was ist mir vorzuwerfen bezueglich meiner Philosophie. Ich beute aus, ich will ausbeuten. Reine Polemik, basierend auf keinerlei Grundlage. Alle AG beuten aus? Reine Polemik, basierend auf keinerlei Grundlage. Ich fuerchte mich vor meinen Mitarbeitern... Muhahahahah... keine Polemik, sondern das ist aus meiner Sichtweise nur eines. Beknackt. Gewerkschaftsduennpfiff. Das, was mir eher Bedenken gibt, sind vermeintliche sozialtrunkene Gesetzgeber. Ich muss aus Gesetzengruenden einen Ignoranten einstellen oder kann einen Ignoranten nicht rausschmeissen, weil jede Firma eine Idiotenquote hat.

Ach ja, ich sehe Mitarbeiter nur bedingt als Partner an. Es ist ein reines Lieferanten-/Kundenverhaeltnis. Ich kaufe Arbeitskraft ein gegen Entgelt und nicht gegen Mitspracherecht in geschaeftspolitischen Angelegenheiten. Als ich noch AN war, habe ich genau die selbe Ansicht vertreten.

Ich persoenlich vertrete einzig und allein das Leistungsprinzip. Nichts anderes. Gutes Geld fuer gute Arbeit. Hierzu benoetige ich weder Gewerkschaften noch Arbeitgeberverbaende. Natuerlich wuerde ich einen Teufel tuen es zu riskieren, einen WERTVOLLEN Arbeitnehmer zu verlieren. Was fuer mich wertvoll ist, definiere ich hierbei selber. Ist ja bei einem Warenkauf auch nicht anders oder bei in Anspruchnahme eines Handwerkers. Tropfenden Wasserhahn reparieren fuer 150 Euro? Ist mir zu teuer. 5.000 Euro fuer einen Sachbearbeiter? Ist mir zu teuer. Arbeitnehmer, der nur 25 Stunden die Wochen effektiv arbeitet und dafuer Mindestlohn bekommt, ist mir ebenfalls zu teuer. Er hat aber ein Recht darauf, egal was er leistet? Aha, hier haben wir dann das Problem, das ich gleich im Keim ersticke. :wink:
:super: :bravo:
aalreuse hat geschrieben: OHNE SEINE MITARBEITER IST EIN CHEF GARNICHTS

Den Betrieb den Du führst nenn man in der Organisationslehre einen organisationslosen oder auch chaotischen Haufen. Ein Firma ist dann gut, wenn sie Organisation ist und die läuft weitesgehend ohne Chef.....
Ohne seine Mitarbeiter ist ein Chef gar nichts... ohne, dass "der Chef" die Firma aufgebaut haette, wahrscheinlich verbunden mit entbehrungsreichen Zeiten fernab von gewerkschaftlichem Denken, haette er gar keine Arbeitsstelle, der AN...

Und ohne seinen Chef fahren die meisten Unternehmen an die Wand, weil den meisten das notwendige Herzblut und das unternehmerische Denken fehlt. Denn fuer die meisten AN ist Arbeit ja nur ein notwendiges Uebel/Mittel zum Zweck.

Das groesste Problem ist das "haben wollen" aber nix tun dafuer. Ein gewisser Teil meines Bekanntenkreises hatte mich immer ausgelacht, dass ich statt Grillen, gemuetlichem Beisammensitzen und Partymachen immer lieber gearbeitet habe. Als dann die Erfolge kamen, wollten sie ein paar sogar sofort Geld ausleihen. Habe ich auch abgelehnt. Und als ich dann nach Asien gegangen bin, war der Neid bei einigen schon mehr wie offensichtlich.

Und hier halte ich es genauso: ich lern gerade (u.a. auf den Philippinen) ein paar Leute an, einfache, aber zeitintensive Arbeit zu machen. Und sie bekommen eine Bezahlung nach Leistung. Der eine schafft es in einer halben Stunde und kann gutes Geld im Monat verdienen - der andere braucht 1 Monat dafuer. Nun. Wenn ihm/ihr das Geld reicht... auch gut. Mich stresst es auch nicht. Denn ich zahl ja nur fuer wirklich getane Arbeit :jump:

Und tramaico hat voellig recht, Deutschland ist kein Land fuer Unternehmer. Haben insbesondere Geschaeftsstarter viel Geld zur Verfuegung? Nein. Aber wenn man sieht, welchen Wust man schon bezahlen muss, bevor man ueberhaupt mal ans Arbeiten denken kann: Berufsgenossenschaft, Steuerberater, Anwalt fuer verschiedene Rechte (Abmahnrecht usw.), dazu dann noch die ganzen Pflichtversicherungen und Steuervorauszahlungen.

Und dann noch der ganze Terz wenn Du Dir den falschen Mitarbeiter einstellst - und die Chancen, auf einen falschen zu kommen, ist eindeutig groesser, als an einen guten...
"You can fool all the people some of the time, and some of the people all the time, but you cannot fool all the people all the time." Abraham Lincoln
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messma2008
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Re: KIK - Textilien

#224

Beitrag von messma2008 »

Wenn der Std.-Lohn nicht stimmt, stimmt auch nicht die Motivation, stimmt nicht die Loyalität zum AG und das Betriebsklima ist schlecht.
Und wer mich (wenn ich denn AN wäre) scheisse bezahlt, da geht mir doch auch die mir übertragene Arbeit am Arsch vorbei.
Das kann ich regelmässig bei meiner Arbeit beobachten, wenn ich für Firmen arbeite, welche auch eigene Lohnschoten mit an den Start bringen. Die werden schlecht bezahlt, also machen die nur Dienst nach Vorschrift und verpissen regelmässig.
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Re: KIK - Textilien

#225

Beitrag von ernte »

Momentan wird bei Anne Will auf KIK eingehackt.
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aalreuse
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Re: KIK - Textilien

#226

Beitrag von aalreuse »

tomtom24 hat geschrieben: Ohne seine Mitarbeiter ist ein Chef gar nichts... ohne, dass "der Chef" die Firma aufgebaut haette, wahrscheinlich verbunden mit entbehrungsreichen Zeiten fernab von gewerkschaftlichem Denken, haette er gar keine Arbeitsstelle, der AN...
Als ob "gewerkschaftliches Denken" das Grundübel der Wirtschaft ist.

Was passiert wenn man Unternehmer nicht kontrolliert und durch vernünftige Regeln lenkt hat man gerade bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko gesehen.... Milliarden von Schäden, weil selbst einfachste Sicherheitsmaßnahmen zu teuer sind...... das "unternehmerische Denken" und die gemeine, perverse Habgier- auch Gewinnmaximierung genannt- sind es welche die großen Schäden anrichten....

Außerdem baut der Chef nur bis zu einer Gewissen Zeit die Firma allein auf. So bald ein zweiter da ist auch nur ein Angestellter ist man schon zu zweit.....

Nur fehlt es den vielen Chefs die Einsicht in die gegenseitige Abhängigkeit....
Gruß aalreuse
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Tramaico
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Re: KIK - Textilien

#227

Beitrag von Tramaico »

aalreuse hat geschrieben:
tomtom24 hat geschrieben: Ohne seine Mitarbeiter ist ein Chef gar nichts... ohne, dass "der Chef" die Firma aufgebaut haette, wahrscheinlich verbunden mit entbehrungsreichen Zeiten fernab von gewerkschaftlichem Denken, haette er gar keine Arbeitsstelle, der AN...
Als ob "gewerkschaftliches Denken" das Grundübel der Wirtschaft ist.

Was passiert wenn man Unternehmer nicht kontrolliert und durch vernünftige Regeln lenkt hat man gerade bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko gesehen.... Milliarden von Schäden, weil selbst einfachste Sicherheitsmaßnahmen zu teuer sind...... das "unternehmerische Denken" und die gemeine, perverse Habgier- auch Gewinnmaximierung genannt- sind es welche die großen Schäden anrichten....

Außerdem baut der Chef nur bis zu einer Gewissen Zeit die Firma allein auf. So bald ein zweiter da ist auch nur ein Angestellter ist man schon zu zweit.....

Nur fehlt es den vielen Chefs die Einsicht in die gegenseitige Abhängigkeit....
Loesung: Eigenes Unternehmen gruenden. Es besser machen und zum Vorzeigeschef eines erfolgreichen, sozial und oekologisch perfekten Vorzeigeunternehmens werden. Natuerlich werden die Wettbewerber dem Modell folgen MUESSEN, da sie sonst nicht mehr wettbewerbfaehig sind.

Niemand hat eine Chance gegen ein Unternehmen, bei dem alle Mitarbeiter motiviert und engagiert sind und das gleichzeitig ein zweistelliges operative Betriebsergebnis aufweist , somit finanziell solide ist und damit weiterhin expandieren kann.

Also WER gruendet DIESES Unternehmen denn nun? Einer muss es nun mal tun um zu beweisen, dass die Thesen des Members Aalreuse die richtigen sind. Die anderen werden folgen MUESSEN.

Faehige Menschen muss es ja zu Genuege geben. Die Gewerkschaftsfunktionaere legen den unternehmerischen Grundstein und sie haben ja ein riesiges Kontingent an kompetenten und motivierten Mitarbeitern.

Ohne Moos nichts los? Ach? Lieber einfach einen fremden Garten uebernehmen und den zur vollen Bluete bringen denn Rosenpflegen ist ja so viel eichter als aus einem Stueck Oedland erst einen Garten zu machen? Ja, ich weiss, ich weiss.

Wenn ich persoenlich einen Gaertner einstelle damit er mir den Garten macht, dann moechte ich, dass er mir den Garten macht und mir nicht das Wohnzimmer umdesignert. Auch dann nicht, wenn er Designertalent hat. Zu viel verlangt?

Ja, es gibt ausbeuterische Arbeitgeber und ja, es gibt ausbeuterische Arbeitnehmer, aber diese Feststellung bringt uns in Bezug auf das dringend benoetigte Vorzeigeunternehmen nicht weiter. Es gibt so viel zu tun, dass eigentlich gar keine Kapazitaeten bestehen fuer einen Klassenkampf.

Proletarier der Welt vereinigt Euch! Nein, nicht zur Uebernahme eines Rosengartens sondern zur Schaffung eines solchen. Aus dem nichts. Nur mit den eigenen Haenden, den eigenen Faehigkeiten und der eigenen hungrigen Motivation. Antrieb muesste es doch im Hinblick des ausbeuterischen Kapitals doch genug geben. Firmen mit chaotischen, ahnungslosen und mitarbeiterschassenden Chefs muessten doch ein leichter Gegener sein, wenn doch lediglich die menschliche Arbeitskraft der Garant fuer Unternehmenserfolg ist.

KIK-Problem: Kauft nicht mehr dort, selbst wenn dies bedeutet ein ganzes Jahr nur mit einer einzigen Hose rumzulaufen. Ausbeuterische Fast Food Unternehmen? Kauft nicht mehr dort, selbst wenn dies bedeutet nur jeden zweiten Tag zu essen. Die Macht liegt doch beim Volk. Warum dreht es nicht den Kapitalistenschweinen einfach das Licht ab? Nein, nicht mit Gewalt, sondern mit Verweigerung als Kunde. Ja, dies wird bedeuten eigene Opfer zu bringen, den Guertel enger zu schnallen. Mit Einigkeit muesste es doch ein leichtes sein, das Kapital ausbluten zu lassen. Nicht solidarisch genug hierfuer? Nicht genug Opferbereitschaft? Ja, da wird wohl weiterhin nichts anderes uebrig bleiben als in fremden Gaerten zu wildern und staendig nur ueber die Ungerechtigkeit in der Welt zu keifen. :wink:
Zuletzt geändert von Tramaico am 09.08.2010 02:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Volker
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Re: KIK - Textilien

#228

Beitrag von Volker »

Regeln gab es schon, nur wurden die wohl nicht eingehalten.
Zeigt aber sehr schoen die Motivationslage des Vorstandes.
Das einzige was interessiert, ist die Gewinnmaximierung.
Zufriedene Mitarbeiter, geschonte Umwelt spielen nur eine
Rolle, wenn sie Paragraph 1 dienlich sind. Das gilt auch fuers
Image.

Als abhaengig Beschaftigter erwirbst Du keinerlei Anteile an einem Unternehmen.
Du deligierst lediglich Dein Unterhaltsrisiko an das Unternehmen.

Das verrueckte ist, dass gerade die Indoktrien der Sozis und Gewerkschaften das
groesste Beschaeftigungshemmnis des Einzelnen sind.
Stell Dich als arbeitssuchender doch mal vor einen Spiegel und arbeite ein
paar Fragen ab, die sich ein Unternehmer bei Betriebsgruendung vernuenftigerweise stellt:

Alleinstellungsmerkmal. Warum soll ich Unternehmer diesen Kerl einstellen? Was macht ihn
fuer das Unternehmen wertvoller als die anderen Bewerber?

Preisgefuege. In welchem Verhaeltnis steht der geforderte Lohn + Nebenkosten zur erbrachten
oder zu erwartenden Arbeitsleistung?

Nachhaltigkeit. Wie ist die Leistungsprognose fuer die Zukunft ? Gesundheit, Schwangerschaft etc.

Unternehmenszweck. Wie ist die Motivationslage? Will er nur moeglichst viel Geld, fuer moeglichst
wenig Leistung, oder ist er bereit den Karren mit zu ziehen?

Wer auf derlei Fragen plausible Antworten findet, wird ueber kurz oder lang auch einen
angemessenen Job finden.

Wer auf meine Lieblingsfrage des Personalers "Was ist ihr groesster Fehler?" antwortet:
"Ich bin morgens immer so muede." hat selber Schuld.
Die richtige Antwort ? "Ich bin ungeduldig"
;-D

Uebrigens, kein anstaendiger Personaler hat ein Problem damit, wenn auch der AN seinen
Gewinn optimieren moechte. Solange der Gegenwert stimmt.
:wink:
Mit Arbeit kann man sich den ganzen Tag versauen.
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Re: KIK - Textilien

#229

Beitrag von tomtom24 »

Tramaico hat geschrieben:Nicht solidarisch genug hierfuer? Nicht genug Opferbereitschaft? Ja, da wird wohl weiterhin nichts anderes uebrig bleiben als in fremden Gaerten zu wildern und staendig nur ueber die Ungerechtigkeit in der Welt zu keifen. :wink:
Ja, ja, so sind sie, die Deutschen.... das bringt es wirklich auf den Punkt

Wuerde mich schon interessieren, wie die KIK-Story weitergeht. Ich kann mir naemlich nicht vorstellen, dass deren Umsatz wirklich einbricht. Der eigene Geldbeutel ist halt doch naeher als die Naeherin in Bangladesh ;-D
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Re: KIK - Textilien

#230

Beitrag von aalreuse »

Nun den besten Beweis das mein Thesen richtig sind liefer ich selbst. Denn obwohl ich hier den Gewerkschafter raushängen lasse bin ich seit 5 Jahren Selbständig..... Am Wettbewerb um den billigsten Preis beteilige ich mich nicht... Wenn ein Auftrag ausgeschrieben wird, gebe ich gerne ein Angebot ab aber draufpacken tue ich nichts. Und zum Glück ist die Geiz ist Geil Menthalität am abklingen. Die Leute Begreifen wieder das Qualität ihren Preis hat und ihren Preis wert ist. Ich bin zwar überwiegend Einzelkämpfer, wenn ich aber mal für einen größeren Auftrag Leute brauche, bekommen die selbstverständlich Tariflohn. Und mein Gewinn? Nun, der nächste Urlaub in Thailand ist gesichert und den langen Winter, der das Arbeiten fast unmöglich machte, hat mich auch nicht klein bekommen.... Es reicht und ich kann jeden morgen guten Gewissens in den Spiegel gucken....
Gruß aalreuse
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